oder …

Weihnachtspost 2021 = erledigt!

Vergangenen Sonntag machte ich endgültig den Knopf an die Weihnachtskartenedition dieses Jahres, bevor mir noch eine Idee kommen konnte, dieses Projekt aufzupeppen. Schluss, Umschlag, Adresse und Marke drauf, ab die Post!

Die ursprüngliche Idee dazu, Anfang September ausgebrütet, hatte sich als zu komplex in der Durchführung gezeigt, zumindest mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen. Dazu hatte ich mir bestelltes und geliefertes Material so gut aufgeräumt, dass ich es bis heute nicht gefunden habe. Ein neues Gerät erwies sich als Fehlanschaffung, ein anderes, aus meinem Depot, werde ich jetzt endgültig verlieren. Genug darüber geärgert!
Trotz aller Schwierigkeiten zwischendurch bin ich zufrieden, vor allem weil ich mein Zeitfenster am Ende eingehalten habe. Mal kurz auf die Schulter geklopft!

Der Grundgedanke der Karte

Sie sollte nachhaltig hergestellt sein und möglichst wiederverwertbar!

Dafür sammelte ich und suchte mir Reste zusammen, wie Karton von Zeichenblöcken oder Abschnitten eines Kunstprojekts einer Kollegin. Das Papier stammte noch aus Beständen einer Buchbinderei, die ich seit mehr als zwanzig Jahren bunkerte.
Für die farbigen Akzente sollte bedrucktes Zeitungspapier meiner mehr oder weniger gelesenen Wochenzeitungen sorgen.

Die Vorbereitungen

Dazugekauft hatte ich Tüten aus Zellstoff, denn mit im Kartengebinde sollte ein Tütchen mit grünem Kräutersalz sein. Sie sind jedoch nicht mehr auffindbar. 🙁
Bei der anderen Anschaffung handelt es sich um eine Stanze für Tannenbäumchen. Nach dem dritten gestanztem Teil war mir klar: Nee! Ich will keine Monokulturen auf meinen Weihnachtskarten. Ich begann von Hand zu schnippeln und damit das besser klappte gönnte ich mir eine kleine feine Silhouettenschere. Damit schnippelte ich mich durch jede freie Minute oder durch die eine oder andere Konferenz.

Dankbar nahm ich Unterstützung an, als mir die Farben ausgingen.

Das Papier und den Karton schnitt ich vorab in einigermaßen gleiche Formate, so dass ausreichend Material überstand, um das fertige Ergebnis in die richtige Größe schneiden zu können.

Die Herstellung – Teil 1: Tannenwälder kleben

Das entpuppte sich als absolute Herausforderung!

Den Kleister anzurühren war die einfachste Übung!
Diesen auf die Mini-Bäume so zu bekommen, dass sie mit klebrigen Händen an Ort und Stelle landeten erforderte mehr Geduld, als ich zu erübrigen bereit war. Nach etwas Übung ließ sich das extrem weiche, flexible Zeitungspapier dann doch auf den Untergrund platzieren.

Es war ein wunderbares Gefühl, als alle bewaldeten Bögen endlich an der Trockenleiste hingen.

die Nachzügler

Die Herstellung – Teil 2: Auf Karton kaschieren

Die Tannenwälder klebte ich mit einer Mischung aus Kleister und Buchbinderleim auf den Karton. Damit sich das Ganze nicht verziehen konnte kam auf die andere Seite des Kartons eine weitere Papierschicht. Dabei achtete ich auf die Faserlaufrichtung des Papiers, sonst würde die Sperre nicht funktionieren.

Wichtig dabei war auch, den Kleber auf das dünnere Papier und nicht auf die dickere Pappe aufzutragen. Eine Schicht Kleber, warten und das Papier quellen lassen (wie beim Tapezieren) und dann eine weitere dünne Schicht Kleber auftragen, bevor das Papier auf den Karton geklebt wird.

Trocknen lassen.

Erst gut durchgetrocknet habe ich die Karten dann gepresst. Beim ersten Durchgang legte ich sie zu früh in die Presse und konnte danach noch einmal von vorne anfangen. Lehrgeld bezahlt!

Die Herstellung – Teil 3: Zuschneiden

Fertig?
Nein!

Eine Tasche für den Text

Die Karte sollte ja wiederverwertbar sein. Demzufolge wollte ich keinen Text aufdrucken, darauf schreiben oder sonstwie fest aufbringen.

Ich benötigte etwas, womit ein Text befestigt werden konnte und nicht wieder eine Klammer. Die Lösung fand sich in der Papierbox. Alle grünen Origami-Faltpapiere in der Größe 10 x 10 cm wurden dafür gefaltet und geschnitten und geklebt.

Das diagonal abgeschnittene Papierstück bildete die Rückseite der Falttasche.

Fehlte vor dem Aufkleben noch ein Gedicht, ein Text, ein Brief … passende Worte zu dieser wieder speziellen Weihnachtszeit.

Aufgeklebt und fertig?
Nein!

Das Sahnehäubchen, der Schnee

Ich war einfach nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Vielleicht lag es daran, dass ich immer noch hoffte die Zellstofftüten zu finden und das mit Kräutersalz gefüllte Beutelchen mit einzubinden.
Vor dem Fenster schneite es, als ich die letzten Papierecken aufklebte und da war der nächste Gedanke für Schnee zu sorgen, der auf die Tannen der Karte rieselt.

Es war eine ziemliche Sauerei und vor allem verzogen sich die Karten wieder durch die Feuchtigkeit.

Also wieder trocknen lassen und in die Presse geben.

Bis zum nächsten Gedanken war der Schnee erst einmal weggetaut und die einzigen Flocken waren die auf meiner Strumpfhose Leggings.

Fertig?
Nein!
Es fehlte noch immer ein Gedicht und das kam, als SchülerInnen begannen Weihnachtslieder zu singen, versuchten sich an Strophen zu erinnern.

Eine Klasse, zwölf Nationen, viele verschiedene Religionen und Anschauungen und sie sangen „O Tannenbaum!“. Wie schön!

So kam mein Text für die Weihnachtskarte 2021 zu mir! In aller Einfachheit und mit dem letzten beiden Versen in der dritten Strophe, empfinde ich dieses Weihnachtslied gerade tröstlich.

Fertig?
Fertig!

Das Alltagsgeschehen, beruflich wie privat, gibt dagegen erst einmal wenig Trost. Es ist Kraft zehrend. Der eine Lieblingsmensch ist gesundheitlich zu angeschlagen um geboostert zu werden, doch für den zweiten ging es ganz fix, dank des wieder eingerichteten Kreisimpfstützpunktes. Abends in die Terminauswahl geschaut und für den nächsten Tag die Wahl gehabt, nicht beim Impfstoff, doch das ist uns so ziemlich egal. Ich bin dann in der nächsten Woche dran.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Nichts zum Teilen. Natürlich viel zur Einsetzung der neuen Regierung, was mich spontan zu einer Veränderung eines Teils meiner Weihnachtspost inspirierte, der Kür. 😉 Allzuviel möchte ich zu diesem rot-gelb-grünen „Ampel“-Gebinde noch nicht verraten, da noch nicht alle gepackt und verteilt sind.

Ohrwurm der Woche.

Ein Weihnachtslied, dass zu den most underrated Christmas songs ever zählt und ursprünglich gar kein Weihnachtslied war.

Was mir das Wochenende bringen wird? Ich bin selber gespannt!
Auf jeden Fall geht es um Päckchen und Tüten packen für die im Umfeld lebenden Lieben, FreundInnen, KollegInnen, NachbarInnen und Bekannten – die Kür für die Weihnachtswerkstatt, da ja noch etwas Zeit ist.

Ein paar Zahlen gefällig?
Noch dreizehn Tage bis Heiligabend, drei Wochen bis Silvester und ein Drittel des aktuell laufenden Schuljahres in Ba-Wü ist vorbei.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot, bei der ich mich mit meiner Tasse Tee zum Samstagsplausch und einem Päuschen dazusetze, bevor ich mich ganz warm einpacken muss und werde. Ich habe etwas vor … 😀

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Kommentare

Wie schön, mein Freund, der Baum ( diesjahr ein häufiges Thema bei der Weihnachtspost, zumindest bei mir ). Toll, dass due es noch schaffst, Karten selber herzustellen. Da muss ich passen. dafür habe ich bis gestern gebacken. Als Alleinunterhalterin in dieser Pflegeeinrichtung hier muss ich Abstriche machen.
Dein Päckchen liegt hier noch und wird mit Muße morgen geöffnet. Freu mich schon!
Alles Liebe!
Astrid

Nach dieser Waldproduktion werde ich nächstes Jahr, trotz aller Baumliebe, eher zu den Sternen greifen!
Dass aus den gülanten 10 Karten wieder so viele wurden, ich dann noch nacharbeitete, war so nicht geplant. Die Arbeit daran hat mir jedoch geholfen nicht zu viel Trübsal zu blasen, brachte Ablenkung und Besinnung. Dafür hast du gebacken und gezeigt, dass du das sicher auch meisterlich kannst. Da bin ich mir sooo sicher, denn ich erinnere mich gut an die Kostprobe vom vergangenen Jahr.
In der Hoffnung dir mit dem beigepackten Gebinde etwas Freude zu gebracht zu haben,
viele liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin, ganz herzlichen Dank für die zauberhafte Karte und die bunten Köstlichkeiten. Was für eine Überraschung!
Schön zu hören, dass es mit dem Impfen und Boostern bei euch voran geht. Ich muss jetzt die 14 Tage Impfabstand ausharren.
Ein schönes Adventswochenende wünscht
Andrea

Es freut mich sehr, dass ich dir Freude machen konnte. Deine regelmäßigen Kommentare bedeuten mir viel und so fand dieses Gebinde seinen Weg zu dir.
Wie sehr es andere Impfungen in sich haben erlebte ich bei meiner letzten FSME-Impfung, die mich mehr aus der Bahn gebracht hat, als die beiden AstraZeneca-Impfungen davor. Mein Körper wusste jedoch sich mit dem Serum zu beschäftigen und schützt mich nun hoffentlich. Bei FSME steht jeoch auch die dritte Impfung an,
Der dritte Adventssonntag liegt an! Genieße ihn und die kommende Adventswoche.
Viele liebe grüße,
Karin

Oh, ich Wünsch Dir ganz viel Spass, es ist bestimmt was Schönes, was Du gleich vorhast.
Herzliches Dankeschön für Deine wunderbare Post!
Ich schätze sie sehr, noch mal doppelt mehr, da ich nun den aufwendigen Werdegang im Detail kenne! (also, ich hab schon vorher den Aufwand gesehen, aber nicht DEN Aufwand! Ich kann die Karte glaube nicht einfach neu verschenken, ich bin da ganz egoistisch und behalte sie!
Ein erholsames Adventswochenende und liebe Grüße
Nina

Mein Vorhaben war schön und ist Teil meiner Planungen für das nächste Jahr, wie die Zeit im Ruhestand! 😀
Mehr verrate ich noch nicht!
Hach, und dann komme ich zurück und finde deine Weihnachtspost im Briefkasten, wie fein! Schon der Duft aus dem Kuvert verriet was ich darin zu erwarten hatte. Danke!
Das war wohl ebenso aufwändig herzustellen, oder? Ich habe mich gefreut!
Am Wochenende sind die restlichen Päckchen dran und ich freue mich schon darauf, wenn alles fertig gepackt in der Kiste steht.
Schönes Wochenende und einen geruhsamen dritten Advent!
Mit vielen lieben Grüßen,
Karin

Wenn ich die Herstellung deiner Weihnachtskarten lese und anschaue, dann gefallen mir meine Monokultur Tannenbäume gerade nicht mehr. Aber da muss ich jetzt durch, es gibt keine Neuen mehr. Deine Karten Produktion ist ja sehr aufwändig, hat sich aber gelohnt, gefallen mir sehr gut.
L G Pia

Oje, ich wollte niemanden demotivieren!! Weihnachtsbaumschulen sind auch schön, nur meine nicht!
Wenn du deine Karten gestern schön gefunden hast sind sie es heute immer noch. Das werden die Menschen, die du damit überraschen wirst ebenso empfinden.
Ich wünsche dir einen schönen Adventssonntag, mit deinen superschönen und sicher leckeren Keksen (sowas bekomme ich nicht hin!).
mit vielen Grüßen, Karin

Wow, liebe Karin, deine Karten sind wunderschön!! Unglaublich, wieviel Arbeit du da investierst. Aber es hat sich gelohnt und die EmpfängerInnen werden sich über diese Post riesig freuen. Es beruhigt mich, dass auch du Sachen nicht mehr findest ;-). Mir geht es manchmal genauso.
Ich wünsche dir einen erholsamen 3. Adventssonntag und grüße ganz herzlich
Ingrid

Ich habe es dieses Mal aufgegeben zu suchen. Irgendwann wird sich das Päckchen wieder einfinden, mit einem „AHH! Hier habe ich das versteckt!“ Durch die Trocken- und Presszeit war diese Karte eine beinahe entspannte Angelegenheit. Vor allem, wenn alles in der Presse lag war es zwischendurch sogar herrlich aufgeräumt! 😀
Schönen Adventssonntag und viele Grüße,
Karin

ich bin sehr glücklich, dass hier neben mir an meiner weihnachtswand ein wunderbares tannenwäldchen hängt, dem anzusehen ist, mit wieviel liebe und ausdauer es gemacht wurde. ganz herzlichen dank, es wird mich noch viele jahre begleiten!
liebe grüße und einen wunderbaren 3.advent!!
mano

Gerne geschehen! Das wunderhübsche Schächtelchen aus deiner Manufaktur steht dagegen jeden Morgen in meinem Blickfeld.
Mit hat das Ausprobieren und Herumpuzzeln an der Karte dieses Jahr wieder Freude gemacht, abgesehen vom nicht eingeplanten Suchen. Auf jeden Fall freue ich mich eine Freude bereitet zu haben.
Liebe Grüße und einen schönen Adventssonntag,
Karin

Ich habe mich so gefreut eines dieser Unikate zu bekommen. Und jetzt, wo ich gelesen und gesehen habe, wieviel Arbeit du dir damit gemacht hast, bin ich nochmal so stolz!
Ich wünsche dir eine möglichst entspannte Woche
Andrea

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