oder …

Ich tu mir etwas Gutes

Es ist einige Jahre her, dass eine Nachbarin meiner Eltern den Spruch herausließ:

Tu dir was Gutes, solange du dich noch hast!

Ich nahm mir diese Worte zum Jahreswechsel 2014/15 bildlich mit ins Neue Jahr – Link – und das Poster hängt noch.

Nun mache ich mir grundsätzlich keine Vorsätze mehr zum Jahreswechsel, Gedanken zu Projekten schon, wie dem Dauerbrennerthema „Platz schaffen“. Trotz notwendigen Ausmistens für Umbau- und Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren erdrücken mich immer noch einige Altlasten. Ob ich über diese im Jahresverlauf Herr Frau werden kann wird sich zeigen! Auf jeden Fall bieten Vorher-Nachher-Bilder zumindest Futter für diese Blogpost-Reihe, die mein anderes Projekt eher nicht bieten wird.

Platz schaffen im Januar 2024

Aus dem vergangenen Jahr war unter anderem der Aufräumposten „Strickzubehör“ unerledigt geblieben. Nun kümmerte ich mich vor allem um die Rundstricknadeln, meine, von der Lieblingsmenschin geerbte- und sonstige „die-kannst-du-doch-sicher-brauchen“-Nadeln. Unglaublich, was sich da so ansammeln kann! Dabei bin ich vor Jahren schon auf ein Schraubsystem umgestiegen!
Sie sind sortiert!

Als nächstes sind die Nadelspiele dran. Es sind viele und einzig die Sockennadeln vernünftig sortiert!

Auch meine Bücher sichte ich weiter. Von vielen habe ich mich in den vergangenen beiden Jahren schon getrennt. Zum Abstauben müssen sie nicht in den Regalen stehen bleiben. So wanderte wieder einiges von meinen Fächern in die von Tauschregalen.

Tiny Habits

Mitte November 2023 im Radio von diesen „kleinen Gewohnheiten“ gehört, setzte ich eine sofort um. Bei „Tiny Habits“ handelt es sich um das Einbauen von neuen Mini-Gewohnheiten, gekoppelt an alltägliche Handlungen. In der Reportage sprach der Gast über seine Anfänge, zehn Liegestützen nach dem Gang zur Toilette. Mein erster Gedanke: „Wie bescheuert! “ Minuten später ging ich in die Knie, um das Katzenklo zu säubern – es machte *pling* im Kopf – und ich fand das Ganze gar nicht mehr so abwegig. Vielleicht ist DAS der Anfang meine Bewegungsfähigkeit aufzubauen und ich ging, trotzdem das Katzenklo schon sauber war, noch ein paar Mal mehr in die Knie.

BJ Fogg steht hinter dieser Idee der Mikroveränderungen durch Tiny Habits, wie ich später nachgegoogelt habe, und es gibt inzwischen eine Reihe weiterer Protagonisten.
Der beste Artikel zu diesem Thema ist jenseits der Bezahlsperre:

„Es ist wichtig, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen“ – ein Artikel im Magazin der SZ (Süddeutsche Zeitung), vom 31.01.2022

Einen freien Artikel fand ich dann noch ganz nett, …

Tiny Habits für den Alltag: So verbessern Mikro-Gewohnheiten unser Leben, ein Artikel im Magazin Emotion, vom 29.11.2023

… und meine das Prinzip verstanden zu haben, dass ich weder Bücher noch Coach benötige.
Vier Abläufe, die mir gut tun, habe ich seither in meine Alltagsabläufe so eingebaut, dass ich sofort merke: Hoppla, da fehlt etwas!, wenn ich sie weglasse:

1 Seit Mitte November mache ich zusätzliche Kniebeugen, wenn ich die Katzenklos in Ordnung bringe und das ist zwei Mal am Tag. Begonnen habe ich mit fünf Kniebeugen, mühsam! Ohne Festhalten ging das erst einmal gar nicht!
Ende Januar sind es lockere zehn Kniebeugen hintereinander, dass ich mir überlege, ob ich im Februar ein paar drauf setzen werde.

2 Das Glas Wasser am Morgen kam Anfang Dezember dazu, kombiniert mit dem Füttern der Kater und der Einnahme meiner Medikamente. Dabei habe ich Angus im Auge, der dadurch keine Chance mehr hat kurz einmal bei Chewie fremd zu futtern. Zudem bin ich mir sicher, auch an mich gedacht zu haben.

3 Beim morgendlichen Aufschütteln vom Bettzeug mache ich wieder meine Dehnübungen für den Rücken, die mir eine Therapeutin vor Jahren als Hausaufgabe mitgegeben hatte.

4 Kurze Gymnastik gibt es nach dem Anziehen der Strümpfe – bis zum Sommer muss ich mir eine Alternative überlegen! *

Mein Hauptziel ist meine Bewegungsfähigkeit zu verbessern, die ich in den vergangenen Monaten und Jahren verloren habe. Muskeln bauen sich schneller ab, als auf, schon gar in meinen Mittsechzigern, und das, kombiniert mit meiner Schmerzproblematik, macht mir Sorgen. Ich schaffe es längst nicht mehr mich zur Brezel zu biegen (wozu auch?), aber mich, nicht nur im Garten, problemlos zwischen verschiedenen Höhen bewegen zu können, wäre wunderbar.

Erste Erfolge zeigen sich!

*Ich komme wieder, bei gestreckten Beinen, mit den Fingerspitzen auf den Boden! – Ein Ziel erreicht!

Mit diesen zwei, so unterschiedlichen Aufgaben – Aufräumen und Aufbauen – dürften mir im Jahresverlauf die Inhalte eigentlich nicht ausgehen.
An der Bildervielfalt zur Dokumentation werde ich arbeiten.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea, die Zitronenfalterin, und der Sammlung Jahresprojekte 2024

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Kommentare

Super! Vor allem das Projekt mit dem Muskelaufbau im Kleinen. Da hast Du mich voll erwischt! Jedes Jahr nehme ich mir da was vor. Mein Vater hat beim Zähneputzen sich immer auf die Zehenspitzen gestellt und den Po zusammen gekniffen. Das ergibt vielleicht ein lustiges Bild jetzt im Kopfkino, aber ist super. Das nehme ich mit jetzt wieder vor! Was ich schon länger mache,ist mehrfach am Tag die unteren „Frauenmuskeln“ zusammen zu ziehen. Rote Ampel und Kaffeepott sind da zB meine Erinnerungsmarker.
Das mit dem Aussortieren von Büchern steht hier auch gerade wieder an…
Dein Projekt wird mich auch anschubsen!
Danke Dir!
Ganz liebe Grüße und ich drücke Dir die Daumen, dass Du auch dran bleibst
Und wenn s im Sommer nicht mehr die Strümpfe sind, dann ein anderes Kleidungsstück
Nina

Ich hoffe sehr ich bleibe an allen Vorhaben zumindest eine Weile dran! Aussortieren und ordnen scheint kein Ende zu nehmen.
Viele liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin,
ich glaube, ich brauche ein weiteres Jahresprojekt! *seufz*
Ich bin 62 und komme nicht mehr mit den Fingerspitzen auf den Boden, obwohl ich eine agile Person bin! Aber die wirkliche Beweglichkeit geht mir aktuell zunehmend verloren.
Die Kraft der kleinen Gewohnheiten kenne ich vom Aufräumen aus der magischen Küchenspüle. Das merke ich im Alltag deutlich, was es ausmacht, wenn es mir gelingt, diese wenigen Handgriffe zu tun oder eben auch nicht.
Dir auf alle Fälle gutes Gelingen für dieses Jahresprojekt!
Elke

Ich hatte einfach auch genug, wenn ich wie ein Stein in die Knie ging und beim Hochkommen wie ein zappelnder Käfer herumeierte. Das wurde zunehmend schlechter und nun hoffe ich das Ruder herumgerissen zu haben. Zumindest ein Anfang ist gemacht.
Dabei hatte ich schon beinahe aufgegeben, als es selbst nach einem Monat nur in Minischritten vorwärts ging. Aber dann … 😀 die ersten Erfolge!
Liebe Grüße und viel Erfolg mit deinen Küchengreisen,
Karin

diese tiny habits gefallen mir. gerade weil sie so micro sind und man sie nebenbei einfach einbauen kann. man muss nur daran denken! ich werde mich auch darin üben, denn ich komme nämlich schon lange nicht mehr mit den fingerspitzen auf den boden.
gerade vorhin dachte ich, dass ich mir meine – für mich – schlechte angewohnheit des nächtlichen essens abgewöhnen möchte. da kommt mir dein beitrag wie gerufen. jetzt brauche ich nur noch eine ersatzhandlung… ratschläge werden dankbar entgegen genommen ;)!
liebe grüße von mano

Dieses Andocken an übliche Handlungen macht Sinn, aber ich ich habe da inzwischen auch schon einige Leerläufer. Mir reicht es wenn ich Monat für Monat eine Änderung dauerhaft mitnehme. Sonntag ist allerdings Ruhetag! 😉
Als Nachteule kenne ich den nächtlichen Griff an den Kühlschrank. Da helfen auch keine Schilder vorn oder drin, mit „Du willst das nicht!“
Ich werde berichten, wenn ich einen Kniff gefunden habe!
Viele liebe Grüße,
Karin

noch hat sich nichts eingespielt mit den tiny habits. aber ich habe mir heute zettel an den pc-tisch („zwischendurch aufstehen und tanzen“) und bad („gleichgewichtsübungen“) gehängt, damit ich es nicht dauernd vergesse…

Ich wünsche dir viel Erfolg!
Mich haben diese kleinen Veränderungen einen klitzekleinen Schritt voran gebracht. Wenn ich mich auch hier und da mehr versprochen habe freue ich mich dann doch über jeden klitzekleinen Fortschritt.
Liebe Grüße,
Karin

hach ja
aufräumen ist bei mir auch immer noch angesagt
und mit der Beweglichkeit ist es auch nicht so gut bestellt
ich komme zwar mit den Fingerspitzen auf den Boden
aber ich kann nicht in die Knie gehen
schon gar nich kann ich mich hinknieen
das verursacht höllische Schmerzen
aber so kleine Übungen nehme ich mir auch immer vor und vergesse sie dann wieder :/
sie an etwas zu knüpfen ist eine gute Idee
sollte ich einmal versuchen
LG
Rosi

Auf die Knie gehen kann ich auch nicht – und das als Katholikin 😅, aber das Beugen konnte ich inzwischen trainieren, durch die Tiny Habits. Kleine Schritte zeigen auf Dauer auch Wirkung!
Viele Grüße,
Karin

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