oder …

Mein Countdown läuft

Ich bin nicht die punktlichste Eine, ebensowenig die ordentlichste und schon gar nicht die organisierteste. Wenn ich eine terminliche Punktlandung hinbekomme ist es mühsam mit Listen, Plänen, Kalendern und Erinnerungspiepsern im Handy erarbeitet.
Nun steht das Fest der Feste vor der Tür, die gefüllten Regale mit Lebkuchen und Dominosteinen, die Schokoweihnachtsmänner in den Schneisen strategisch positioniert – alles echte Reminderle. Fehlt nur noch die passend penetrante, musikalische Berieselung. Beim Schreiben stehen mir doch tatsächlich ein paar Härchen zu Berge!

Ich gestehe, das erste Päckchen Elisen-Lebkuchen sitzt schon auf meinen Hüften. Die Sorte ohne Schokoladenüberzug oder Zuckerguss, pure nackte Nuss-Elisen. Hach, so lecker!

Zum Wochenbeginn stellte ich meine erste Liste für das, was da so kommt, zusammen, ein Zeitplan mit wer, wann, wo, was erledigt sein soll…te. Alleine schon diese grobe Übersicht hatte etwas zermürbendes, dass mein Blick umherschweifte, ob sich nicht etwas anderes zu tun findet. Jede Wollmaus oder Spinnwebe wäre mir gelegen gekommen. Bloß blöd, zum Ferienende war geputzt.
Ende dieser Woche ist die Chance auf Ablenkung wieder deutlich gestiegen! 😀 Leider stieg im Gegenzug die Anzahl an Terminen für Besprechungen & Co. ähnlich wie die Infektionszahlen.
Bewegen sich da wieder beim Schreiben ein paar Härchen auf meinem Unterarm?
Ich ging in den Keller und suchte die Keksdosen zusammen.

Nun aber von vorne.

Das vergangene Wochenende begann mit einer hübschen Fundsache im Briefkasten und Highlife am Katzenkino! Was für eine Freude und vielen lieben Dank, vor allem an Astrid …

… und Erich.

Auf diese Weise positiv gestimmt gelang die Unterrichtsvorbereitung besser, als erwartet. Trotzdem, Elektrotechnik wird nicht mein Ding, selbst wenn ich diverse Synapsen dafür freigegeben habe. Es geht ja nicht nur darum, ob ich es verstehe, sondern wie erkläre ich es den Kindern (teilweise ohne physikalische Vorkenntnisse) und wie helfe ich ihnen, wenn ihre Schaltungen nicht funktionieren. Nachdem ich den Bausatz für die neue Aufgabe getestet hatte, erarbeitete ich Tipps, Erklärungshilfen und Muster, die ich gleich in die Schule brachte.

Auf diesem Weg stockte ich über einen für mich neuen Begriff: Vegetationsarbeiten! Aha!

Auch wenn sich das besser anhört, als Kahlschlag oder Rodung, es ändert nichts an der Tatsache, dass bald kein Baum oder Strauch mehr in dieser Gegend sicher ist.

Selbst bei Sonne ließ mich das Ergebnis nicht zu Begeisterungsrufen ausbrechen. Noch unter der Woche blieben Passanten kopfschüttelnd stehen. Und, ja, ich weiß, vieles davon wächst wieder. Doch bis dahin haben viele Tiere Futter, Schutz wie Zuhause verloren.

Es folgte die erste Schulwoche nach den Herbstferien und für mich auch wieder schön, voll dabei sein zu können. Ich hoffe das bleibt eine Weile so, denn vor allem meine schwierigen Jungs waren froh über die Abwechslung und Chance für praktischen Unterricht.

Der Aufwand, den ich in Sachen Elektrotechnik unternommen hatte, hatte sich gelohnt. Die meisten „Aliens“ blinkten am Ende um die Wette. In der nächsten Woche geht es für die lieben „Kleinen“ ans Ergründen, warum sie teilweise so unterschiedlich blinken, obwohl sie alle nach demselben Schaltplan gearbeitet haben. Meine Augen machen blink blink ;-), denn ich habe meine Hausaufgaben gemacht und die SchülerInnen was zu tun.

In der unterrichtsfreien Zeit nahm die anfangs erwähnte Liste endlich Struktur an und ich arbeite tatsächlich an der Weihnachtskartenedition 2021! Wenn nicht jetzt, wann dann? Nix mit early bird! Dieser Sonntag ist Volkstrauertag, der nächste ist Totensonntag und dann ist … na? … Advent. Wer Pakete ins Ausland schickt, um seine dort lebenden Lieben zu Weihnachten zu überraschen, muss die Schlittenhunde anschirren und etwas Tempo machen.
So wird in den Abendstunden geschnippelt und geklebt, ausprobiert und verworfen. Die Prototypen sind fertig.

Nebenher wächst die Liste.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Thematisch Querbeet gestreut …

Wiederentdeckung eines Genies – eine Buchkritik zu „Die Wellen des Lichts“ im Spektrum, vom 04.11.2021

Chinchorro-Kultur in Chile: Die ältesten Mumien der Welt – ein Artikel im National Geographic Deutschland, vom 04.11.2021

Çatalhöyük: Leben und Sterben mit der Wahlfamilie – ein Beitrag im Spektrum, vom 30.10.2021

Geschichtspolitik der DDR : Wie kam der Sklavenhändler wieder zu Ehren? – ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen, vom 01.11.2021

Nervennahrung: Heute gibt es Aligot – ein Festessen für Jakobspilger – ein Artikel im Spiegel, vom 01.11.2021

Klimapioniere: Friederike Otto hat die Erderwärmung im Wetter entdeckt – ein Artikel im Spiegel, vom 03.11.2021

26 harte Fakten zum Klimawandel – und vier, die Hoffnung machen – ein Artikel in National Geographic, vom 02.11.2021

The Shorter Work Week Really Worked in Iceland. Here’s How – ein Artikel (in Englisch) im Time Magazine, vom 14.10.2021

Bettina Wegner hatte vergangenes Wochenende ihren 74. Geburtstag. Unvergessen ihr Lied „Sind so kleine Hände“ und vor allem der Schlusssatz:

Grade klare Menschen, wär’n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat, haben wir schon zu viel.

Dazu noch dieser Link, auf F*acebook gefunden, über einen Hauseigentümer, der sich mit einem Herz für Kinder etwas einfallen ließ – Link, wahrscheinlich nur für FB-User lesbar.

Ohrwurm der Woche

Nachdem ich mir Anfang der Woche wieder meine schwarze Lederjacke aus dem Schrank geholt hatte, war es auch Zeit für rockigeres auf die Ohren:

Ok, das war auch wieder ein alter Schinken, doch Collective Soul gibt es noch und sie können es auch noch, wie im September 2020 zu hören – Link.

Nun noch schnell die Sonnenstrahlen genießen, bevor das angekündigte Novembergrau einsetzt. Ich mag die Lichtspiele, die an die Wände gezaubert werden.

Ein schönes Wochenende und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot. Dort setze ich mich mit meiner Tasse Tee zum Samstagsplausch dazu.

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Kommentare

Du bist wirklich eine Eifrige und Fleißige! An Weihnachtskarten mag ich gar nicht erst denken. Hier wird auch schon wieder gefällt. Mal sehen, was von meinem Fotostandort übrig bleibt. Gut, dass ich mir gleich einen Baumstumpf ausgesucht hatte.
Die Blinkefiguren finde ich eine gute Idee und Motivation für deine Jünglinge.
Liebe Grüße
Andrea

Der Kollege ist von dieser Elektronik-Aufgabe auch ganz begeistert und wird sie für seine Gruppe aufgreifen. Für die nächste Aufgabe war das Internet glücklicherweise ebenso hilfreich. Das Fachportal für Technik-LehrerInnen gibt dagegen nicht soviel her.
Ich hoffe sehr meine Weihnachtskarten dieses Wochenende so weit wie möglich fertiggestellt zu bekommen. Die kommende Woche ist rappelvoll und das nächste Wochenende schon verplant. Deshalb gebe ich etwas Gas, aber nur soviel, dass der Spaß und die Freude am Geschehen nicht verloren gehen.
Liebe Grüße,
Karin

Die Spektrum Artikel fand ich auch superinteressant. Mein Chaos dagegen… Ich bin so gar nicht organisiert, nur Termine und Zeiten bekomme ich hin. Vom „auf die letzte Minute Teen“ zur „los jetzt, sonst zu spät scheuchenden Mama“ 🙂
Dass Du schon die Post für Weihnachten vorbereitet finde ich klasse. Wie schnell die Zeit plötzlich verronnen ist, merke ich auch gerade. Dieses Wochenende haben wir Besuch, nächstes Wochenende bin ich im Sauerland bei meiner Mutter, dann geht die Werkstatt los, zu der ich mich als Hilfe hab überrumppeln lassen…. Tada, Advent!
Die Alien sehen wirklich klasse aus und alle haben Sie Dank Deiner Anleitung zum Leuchten gebracht. Also, ich finde ja immer, dass man das, was man sich selber hart erarbeiten muss, nun auch viel besser erklären kann
Hut ab
„Dein“ Eichhörnchen ist einfach zu schön, wie es sich köpfüber bedient.
Und ist es nicht schade, dass man diese Lichterspiele an der Wand nie so ganz wiedergeben kann, wie sie über die Wände tanzen?
Noch einen wunderbaren Sonntag und ganz liebe Grüße
Nina

Privat komme ich meist zu spät, ansonsten bin ich pünktlich, d.h. ich komme auf den Punkt! 😉 Nicht früher, nicht später. Einzige Ausnahme sind Reisen. Da sitzte ich lieber einen halben Tag am Bahnhof oder im Flughafen herum, nee den Stress brauche ich nicht – liegt ja momentan sowieso nicht an.
Tada, Advent .. 😀 .. und in sechs Wochen ist schon wieder fast alles vorbei.
Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntag und vielleicht schaffe ich es noch wieder einmal auf deinem Blog vorbeizuschauen.
Liebe grüße,
Karin

Das hast du richtig gemacht!
Ich sitze an der neuen Aufgabe für meine TechnikerInnen und blinzle etwas sehnsuchtsvoll in Richtung Sessel. Aber bald, hoffentlich bald, geselle ich mich zum dort liegenden Kater.
Liebe Grüße und eine gute Woche,
Karin

Bewundernswert, dass du auch noch Elektrotechnik unterrichtest. Und, dass du schon Weihnachtskarten produzierst. Ich hab gerade mal erst die Idee dazu.
Ich finde es schrecklich, dass so viel abgeholzt wird. Da kann ich auch nur den Kopf schütteln. Vegetationsarbeiten, tsss. Erich dagegen ist süß! Den hätte ich auch gerne im Garten.
Liebe Grüße und alles Gute!
Ingrid

Diese ganze Elektrogeschichte ist nicht mein Wunschprogramm, aber da es zwingend vorgeschrieben ist und prüfungsrelevant, muss ich da eben ran.
Beim Klang der Motorsägen merke ich inzwischen wie es in mir hochkocht, dazu noch der Sound der Laubbläser und mein innerer Friede ist futsch.
Lege ein paar Nüsse aus und warte ab. Irgendwann kommt ein vorbeistromernder Erich und schaut dann öfter vorbei.
Liebe Grüße,
Karin

beruftlich war ich immer ganz gut organisiert, aber jetzt im herrlichen rentnerdasein muss ich das nicht mehr haben (ha, freu dich darauf!) und vermeide möglichst termine und ähnliche angelegenheiten. deine blink-blink-monster finde ich allerliebst und ich hätte als schüler*in bestimmt auch gerne daran gewerkelt.
meine weihnachtspost fällt dieses jahr weitgehends aus. private verpflichtungen und noch eine augen-op im dezember lassen mich das ganze ruhig angehen. sonst habe ich immer an die 40 (!) karten verschickt. dieses jahr soll es bei 10 bleiben. ich hoffe, ich schaffe das auch ;)!
genieß dein wochenende, pass besonders gut auf dich auf und bleib vor allem gesund!
liebe grüße von mano

Ganz feste drücke ich dir die Daumen, damit deine Augen bald wieder fit sind!
Dieses Jahr wollte ich keine Karten herstellen und verschicken, oder nur ganz wenige. Daraus wurde nichts, nachdem ich eine Idee hatte und anfing zu schnippeln und zu kleben. 😀 Nun muss ich doch in die große Portokasse greifen, aber was soll’s. Es hat bisher Spaß gemacht und da ich an keiner Advents- oder Wichtelaktion dieses Jahr mitmache ist auch Zeit und Muße für solche Dinge.
Liebe Grüße,
Karin

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