oder …

Mitten im Herbst

Darüber, dass der Herbst nicht zu meiner liebsten Jahreszeit gehört, habe ich mich schon öfter ausgelassen. Er zeigt mir zu viel an Vergänglichkeit. Inzwischen bin ich in der Angelegenheit etwas milder geworden, denn der Blick aus dem Fenster, hin zum sich färbenden Laub der Bäume und das sich verändernde Licht drinnen wie draußen, gefallen mir, machen Freude, sind eine Augenweide.

Dazu bringen die Mitbringsel Farbe in die Wohnung.

Das schräger stehende Licht zaubert wieder Farben und Bilder an die Wände und was sonst noch so herumsteht. Das gefällt auch den Katern.

Ob glitzernder Raureif in den frühen Morgenstunden, oder die prachtvolle Röte dieses Baums – von dem ich zu meiner Schande gestehen muss, nicht zu wissen, zu welcher Art er gehört, steht er doch in meiner Garageneinfahrt – lassen mich innehalten.

Aufgehalten hat mich ebenso eine Fundsache auf dem Schulgelände. Auf der Streuobstwiese steht neben den Apfelbäumen, die dieses Jahr die Zutaten zum Dörrobst meiner 9er lieferten, eine Holzbirne (vielleicht eine Palmischbirne, I don’t know). 2015 hatte ich hier schon einmal viele kleine Birnen gesammelt und verarbeitet – Link – und nun stand ich wieder an dieser Stelle, Birnchen vor meinen drei Beinen, Tüte in der Tasche und gesammelt. Ich konnte nicht widerstehen!

So entstanden Hutzeln aus diesem Wildobst und es war gut, erst nach dem Dörren bei mir selbst nachgeschlagen zu haben. Klappte es 2015 nicht mit dem Trocknen, so funktionierte es dieses Mal. Allerdings verwendete ich dazu den Backofen und nicht den Dörrautomaten, denn diesen bekomme ich noch nicht alleine aus dem Keller in die Küche transportiert. Fragen wollte ich niemanden. Ich weiß selbst, dass ich mich schonen und diverse Gelenke nicht belasten soll. Also landeten die mit links geschnittenen Birnenscheibchen im Backofen. Das Ergebnis ist säuerlich-herb und süßer, als im frischen Zustand, und ruft definitiv nach einer Wiederholung im nächsten Herbst.

Schmunzeln musste ich ab und an in dieser Woche, wenn ich ein Telefonat oder ein Gespräch mit Freundinnen beendete. Kennengelernt im Studium oder als junge Mutter, Kollegin, Nachbarin zeigen die Inhalte unseres Austauschs den Zahn der Zeit. Der Fokus hat sich geändert. Die Kinder haben laufen gelernt, stehen auf eigenen Füßen, wogegen unsere, in ihrer Sicherheit, so langsam nachlassen. Statt Kinderkleidung und Schulbücher geben wir die neuesten Erkenntnisse weiter, die unsere jeweiligen Lebenssituationen erleichtern. Bestehen blieb und bleibt ein offenes Ohr füreinander. Das motiviert, gibt Trost und vor allem hat der Humor irgendwann doch die Oberhand. – Herbst des Lebens? Tss! – Spätestens dann ist es auch Zeit für einen Themenwechsel, mit breit gefächertem Angebot, je nach Charakter und Interessen. Das baute mich in dieser Woche auf, zusammen mit den Besserungs- und Genesungswünschen, die mich aus der Bloggerwelt erreichten. Auf euch alle ist Verlass. Danke!

Die Decke ist mir trotz der Bewegungseinschränkung nicht auf den Kopf gefallen. Das ist hoffentlich aus dem Wochenrückblick, den ich bisher schilderte, herauszulesen. Über den Dienstag berichtete ich zudem im Rahmen der Blogsammlung 12 von 12.
Ich nutzte die Zeit, den in Gläser konservierten Sommer und die verarbeitete herbstliche Ernte zu beschriften. Die Chilisoße hat dieses Jahr ordentlich Schärfe in sich, wie mir meine Tester berichteten! 😀 Schade nur, dass ich keine eigenen Chilis zu verwenden hatte. Besser hatte es bei der Gemüsebrühe ausgesehen. Es wurden zwar nur vier Gläser, aber das reicht sogar noch zum Verschenken.

Bis zum Ende der Woche zeigten sich ein paar Fortschritte in meinem Bewegungsradius, auch wenn es mit Tapetenwechsel immer noch nicht so richtig funktionieren wollte. Ein wenig war nötig, da mich mein Handy nicht mehr zuverlässig begleiten wollte. Die Batterie entlud sich, in die Jahre gekommen, zum Zuschauen schnell. Trotzdem ich alle Energie fressenden Apps deaktivierte blieb der Weg zur Service-Station nicht aus. Die schöne weite Welt des Angebots machte zwar begehrlich, doch standhaft geblieben gab es die Ersatzbatterie. Das schonte nicht nur den Geldbeutel. Nachhaltiger ist dies auf jeden Fall!

Dass ich mir nicht zu viel zumute, dafür sorgen meine pelzigen Mitbewohner. Kaum das Strickzeug in die Hand genommen ist Angus mit dabei, legt zur Not seinen breiten Kopf mitten ins Geschehen hinein. Yes, sir! Ich habe verstanden!

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Mikroben-Alarm: Wir sind nie allein. Nicht mal im eigenen Körper – ein Artikel in Die Welt, vom 01.05.2015

Wirtschaftspolitik in China: Mao ist zurück – eine Analyse in ZeitOnline, vom 03.10.2021

Xi Jinpings neuer Sozialismus: China „löscht“ seine Popstars – ein Artikel in ntv, vom 06.10.2021

Aktuelle Studie: „Trotz gehört mittlerweile zu den Hauptgründen, sich nicht impfen zu lassen“ – ein Artikel im Spiegel, vom 04.10.2021

Die Modeverweigerer – Slow statt Fast Fashion – eine Reportage auf Arte (hier eine kurze Zusammenfassung), vom 14.10.2021 (verfügbar bis 13.04.2022)

Ohrwurm der Woche,

nachdem ich über ein Interview mit Dolly Parton gestolpert bin, die ihren Song „Jolene“ bei ihrer Covid-Impfung in „Vaccine“ änderte (Link zum Artikel im Spiegel, vom 03.03.2021)…

Hier noch ein Link zu einer Audio-Reportage vom SWR2 aus der Reihe „Erklär mir Pop“, zur Musikerin Dolly Parton, anlässlich ihres 75. Geburtstags, im Januar 2021, vom 29.01.2021 – Link

Ein schönes Wochenende, bleibt gesund und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot, wo ich mit meiner Tasse Tee zum Samstagsplausch vorbeischaue.

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Kommentare

Meine Mutter hat immer erzählt, dass sie früher mit ihrer Tante im Nebenfach des Holz Ofens diese Birnen gedörrt haben, die die als eine Leckerei über den Winter beschrieb. Leider gab es hier dieses Jahr auf der Gemeinde Wiese keine.
Ich hoffe, es wird jeden Tag besser mit Deinen Gebeine. Die Katerchen achten gut auf Dich, wie es scheint. Den Oktober mag ich immer sehr, seine Farben, die letzte Ernte, noch warme Sonnenstunden.
Den November finde ich immer sehr dunkel, trotz Sankt Martins, und dem Geburtstag des Sohnes.
Also jeden Tag mit bunten Blättern und „Engelbackenhimmel“ aufsaugen!
Ganz liebe Grüße
Nina

So die Birnen zu trocknen erzählen die Bauern hier in der Gegend. Schade, dass ich nur noch die letzten Früchte erwischte. Für das nächste Jahr machte ich mir gleich eine Notiz in den neuen Kalender.
Dafür gibt es Schlehen zu sammeln. An eine meiner Sammelstellen kam ich heute sogar hingelaufen. Es war die Mühe wert.
Liebe Grüße,
Karin

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