oder …

Raus aus den Kartons und im umgeräumten Ambiente eingewöhnen

Ich räume immer noch das am vergangenen Wochenende renovierte Zimmer ein und um, lote weiter aus, auf der Suche nach meinem Maß zwischen Minimalismus und Anhäufung von Wohlfühl(klein)teilen. Daneben versuche ich die abgestellten Kartons, in den anderen Räumen meiner Wohnung abgestellt, nicht zum Dauerzustand werden zu lassen. Das heißt, ich bin noch eine Zeitlang beschäftigt. Dazu frage ich mich wiederholt, wie in anderen Haushalten Übersicht organisiert und durchgehalten wird, damit es gemütlich bleibt, auch mit Haustieren, Stricken und anderen Handarbeiten, Hobbys, Büchern, Zeitschriften, Pflanzen und auch Beruf oder dem Wäscheständer für die kleine Wäsche zwischendurch. Spätestens beim Aufstellen von letzterem träume ich wieder davon nur von essentiellen Dingen umgeben zu sein, wie momentan an diesem Platz, dem mit dem Computer und seinen Bedienungsteilen.

Als ich diesen Blogpost zu schreiben begann war nichts vor mir, außer weißer Wand. Nichts neben mir, nur einer der Kater, der, trotz massig vorhandener Liegefläche, mir schon wieder fast auf der Tastatur lag. Argh! Fast zwei Meter Platz in einer Richtung, fast ein Meter in der anderen, und der Kater …? … mittendrin!

Zwei Tage später. Ein Bild an der Wand und eine Pinnwand. Auf dem Schreibtischareal, bis auf ein paar Rechnungen, immer noch die große Freiheit. Massig Platz und der Kater …? …

Drei Tage später. Die Pinnwand nahm ich wieder ab. Mag sie mich auch viele Jahre an dieser Stelle begleitet haben, nun störte sie mich. Wo der Kater lag? Hmpf.

Mein Blick wanderte zum endlich eingeräumten Bücherschrank, stolz das alles alleine bewerkstelligt zu haben (bis auf das Möbelrücken, da benötigte ich Hilfe). Dabei entdeckte ich, der Aufsatz mit den Büchern war nicht korrekt positioniert!
Nee?
Doch!
Viele Tage hatte ich Bücher sortiert und dabei auch die in den anderen Räumen stehenden Regale mit einbezogen. Dort stand teilweise noch die von meinen Kindern zurückgelassene Schulliteratur. Dadurch bin ich jetzt stolze Mehrfachbesitzerin von etlichen Klassikern in handlich, kleinen, meist gelben Editionen. Darunter Sophokles‘ Ödipus, gleich drei Mal, in drei unterschiedlichen Handschriften bearbeitet, zwei Mal sorgfältig, einmal mit etlichen zusätzlichen Äußerungen, die nichts mit der Sache zu tun hatte (öhm, in meinem Heftchen). Schmunzeln musste ich beim Zustand meines Faust, den ich letztlich doch lesen musste um die damals anstehende Literaturklausur nicht zu vergeigen. Dazu hatte ich mir den Tag davor von der Schule „freigenommen“. Ach ja, es kamen eine Reihe an Erinnerungen hoch. 😉

Es half alles nicht, die Bücher mussten alle noch einmal raus, damit ich den Montagefehler beheben konnte. Danach machte ich mich wieder ans Bücher-Tetris, bevor ich die Kellerregale inspizierte. Dort steht das große Schachtel- und Karton-Tetris noch an, aber nicht mehr in diesen Ferien. Bewahre!

Inzwischen ist der Bücherschrank wieder eingeräumt, die anderen Regale sind gesichtet, geputzt und neu sortiert. Ich bin überrascht, dass trotz reduziertem Stauraum im Wohnzimmer und nur einer mickrig kleinen Kiste mit ausgemusterten Büchern, trotzdem alles einen Platz gefunden hat.

links das Mitnahme-Bücherregal am Sindelfinger Marktplatz

Richtig glücklich macht mich der Anblick meiner jetzt im Blickfeld stehenden Spinnräder und der neu entstandene Platz für meine Pflanzen.

Noch stehen einige in der Sommerfrische, im Schulgarten oder auf Balkonien, wie zum Beispiel die Bitterorange.

Welche Bilder es dann an die Wände schaffen werden wird sich zeigen. Jetzt mag ich mich gerne noch in den verbleibenden Ferientagen mit spontanen Ideen beschäftigen.

Doch vorher gab es die Belohnung. Passend zur Farbe des Himmels gönnte ich mir das erste Glas Wein seit Wochen, einen Grauburgunder, und da machte es erst einmal nichts aus, dass ich den Schrank noch einmal leeren musste.

Ansonsten plätscherten die Tage so dahin. Langsam setzt endlich die Ferienentspannung ein. Meine Zipperlein stellten dies als erste fest. Von der Schuppenflechte sind, trotzdem ich wieder nicht am Meer gewesen bin, nur ein paar Krusten übrig. Hilfreich hatte sich hier auch die Behandlung mit meiner eigenen Schafgarbensalbe erwiesen.
Ich könnte so weiterleben und es gruselt mich schon etwas vor dem, was nach den Ferien zu erwarten ist.

Doch noch sind Ferien und ich kann in Ruhe die Baumpflegearbeiten am Katzenkino verfolgen. Dabei achteten die Kletterer auf meine Futterhäuser. Eins musste auf einen neuen Ast umverlagert werden und sie fanden den Deckel vom Futterkamin. Den hatte einer der Erichs verschleppt gehabt.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Nicht neu, trotzdem schön anzuschauen – Streetart: Clever Street Artist Paints Fake Shadows to Playfully Trick Passersby – ein Artikel von My Modern Met, vom 23.08.2017

Flutkatastrophe: Vom Verlieren und Behalten – ein Artikel in der Zeit, vom 22.08.2021

Portugal: Das 247-Millionen-Euro-Geschäft mit Europas Frühstücksbeeren, ein Artikel im Spiegel, vom 22.08.2021

Zum Tod von Charlie Watts, dem Drummer der Rolling Stones : In der Reserve – ein Artikel in der FAZ, vom 25.08.2021

Ich bin froh, die Stones in Stuttgart, nach 1976 noch einmal 2018, gesehen zu haben.

Ohrwurm der Woche,

passend zur wachsenden Übersicht in meinen vier Wänden:

Ein schönes Wochenende und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ich finde es immer wieder spannend, wie sich ein Zimmer verändert, wenn man sich doch mal von einigen Dingen trennt. Wobei ich diese kleinen gelben Heftchen nicht entsorgen könnte. Stecken doch einige Erinnerungen darin.
Ich sehe schon, dein Kater hat etwa die selben Ausmaße wie unsere Coonies. Apfelkuchen wurde heute gegen die Fischkonserve ausgetauscht, die ich vergessen habe im Müll zu entsorgen. Immerhin dieses mal Katzengerecht.
Liebe Grüße
Andrea

Keine Trennung von den gelben Heftchen! Das hätte ich auch nicht geschafft, höchstens vom Faust und dem Werther! Vielleicht sollte ich diese einmal den Katern anbieten. Mit Butter bestrichen haben sie die sicher zum Fressen gern 😉
Liebe Grüße,
Karin

Ausräumen, einräumen und umräumen ist eine Riesenarbeit. Aber hinterher ist es ein gutes Gefühl. Das Schwanken zwischen Minimalismus und Gemütlichkeit kenne ich sehr gut. Liebe Grüsse von Regula

Früher waren bei uns die häufigen Umzüge Anlässe zum Ausmisten. Dieses Wochenende fuhren wir eine große Kiste Bücher mit zum Besuch der Tochterfamilie. Sie wünschte sich 20 von uns ausgewählte gute Bücher aus unserem Fundus. Platz in den Regalen und eine Stunde der sorgfältigen Auswahl. Beides machte Freude.
Ich bin voll der Bewunderung für deine Renovierungsaktion. Hhm, vielleicht in einer herbstlichen Regenwoche?
Liebe Grüße
Andrea

Die kleinen Gelben Pflichtlektüren hortete ich auch ganz lange und dann wurden alle gebündelt und dem Altpapier mitgegeben. Die Helfer haben das Bündel schnell entdeckt und zur Seite gestellt. Sich von Sachen trennen hat etwas befreiendes, finde ich. Und bei diesem Sommerwetter ist das eine gute Arbeit. Geniess deine letzten Ferientage noch ganz gemütlich.
L G Pia

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