oder …

Nudelvariationen in Richtung Tagliatelle und Pinci

Nachdem ich vergangene Woche die erste Hälfte des Nudelteigs zu Tortellini verarbeitet hatte – Link – ging es an die zweite Teighälfte.

Aus der Hälfte dieser Hälfte, also dem Viertel, gab es Tagliatelle, zumindest eine Art davon.
Wisst ihr eigentlich wie viele italienische Nudelsorten es gibt? Dazu später mehr, denn ich suchte immer noch meine Nudelmaschine! Verschwunden. Die Familie und Bekannte durchtelefoniert! Unauffindbar!

Dann eben weiter die Alternative. Zurück zu den Ursprüngen. Muskeltraining mit dem Nudelholz und mich für den Pizzaschneider entschieden, um die Nudeln passend zu schneiden.

Es klappte nicht mit Teig zusammenrollen und Nudeln von der Rolle schneiden. Zu mir passt eher die griffigere rollende Variante, wobei … hmmpf … ich meine eigenen Tipps nicht eingehalten hatte: Nicht mit Mehl beim Aufrollen und Schichten von Nudelteig arbeiten! Mit Mehl verklebt alles! Hartweizengrieß oder Dinkelgrieß dafür verwenden.
Und was nahm ich Blindfisch bei diesem Versuch? Mehl! Argh!

Mehl = nicht gut!

Das End-Ergebnis, nach mühsamer Fieselarbeit, machte trotzdem Freude. Die ersten, breiteren Tagliatelle fielen zwar etwas zu dick aus, waren später, gekocht, mit Gemüse und Soße nichtsdestotrotz lecker.
Ansonsten trockne ich meine selbstgemachten, geschnittenen Nudeln, die ich nicht sofort verwende, in Nester gedreht, auf Backblechen, die ich mit Wachspapier auslege. Das Trocknen dauert, je nach Luftfeuchtigkeit 24 bis 48 Stunden.

Danach fülle ich die Nudeln luftdicht ab.

Bemerkt?

Neben der feinen und etwas breiteren Tagliatelle ist rechts noch eine dritte Sorte zu sehen, die ich aus dem letzten Teigrest und den Resten der Tortellini-Produktion herstellte, Pinci oder Pici. So einfach herzustellen, so lecker und eine feine Beschäftigung für Kinder (und Gäste, wenn man diese wieder haben darf). Nudelteig als Kneteersatz und die Beilage für das Abendessen selbst gerollt!

Dabei ist es egal, ob es kleine, kurze Nudelwürste sind, wie diese Pinci aus den bröseligen Nudelteigresten, oder lang ausgerollte Spaghetti als traditionelle Variation.

In der Gemüsesuppe waren gerade diese kurzen Teile eine super leckere Beilage!

Wenn da nicht der Ehrgeiz wäre!
Aus dem allerletzten, weichen Teigrest, schnitt ich meine Stückchen, und rollte, was das Zeug hielt. Unglaublich, wie schnell Nudelteig trocknet! Tempo, Tempo! Und die Schüssel mit dem restlichen Teig am besten mit einem feuchten Tuch abdecken.

Wie gesagt, der Ehrgeiz. Ich lernte diese besondere Sorte an Pasta als Pinci in der Toscana kennen. Hier und da wird diese von Hand gerollte Nudelart auch Pici genannt.
In meinem Original-Rezept wird Weizenmehl und Hartweizengrieß im Verhältnis 1:1 angegeben. Mein Nudelteig mit Dinkelmehl funktionierte auch, zwar nicht ganz zufriedenstellend beim Ausrollen, aber einwandfrei vom Geschmack und Textur nach dem Kochen.

Die nicht weggebröselten langen Stücke durften dann trocknen.

Die Erkenntnisse aus meinem Nudelprojekt:

Kaum zu glauben, wie viele Nudelsorten es gibt! Diese Vielfalt überwältigt, ganz besonders im Ländle, egal ob hiesige oder als „nei’Gschmeckte“. Im Schwäbischen hat historisch eine Nudelvariante (hoppla, da wäre ich beinahe ins Fettnäpfchen getreten!) ähnliche Teigware, als Grundnahrungsmittel, ein Alleinstellungsmerkmal: Spätzle. Jetzt weiß ich, nach meiner Recherche, Spätzle sind und bleiben Teigwaren und gehören nicht zu den Nudeln. Pasta bzw. Nudeln werden immer entweder ausgerollt oder gezogen, bevor sie weiter verarbeitet, gekocht und/oder getrocknet werden. Und von diesen Sorten sind die, die mir bekannt sind, gerade ein Bruchteil davon, was bei Wikipedia nachzulesen ist!

Ich mache meine Nudeln, und Spätzle sowieso ;-), selbst!


Bis die Tage,

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