oder …

2020 #48

Novemberende. Erst Volkstrauertag dann Totensonntag, zunehmende Dunkelheit – die Novemberwochenenden luden in so vielen Jahren licht- und wettertechnisch zu Trübsal ein. Dagegen etablierte sich bei mir das gemeinschaftliche Weihnachtsbacken. Immer am vorletzten Samstag vor dem Beginn der Adventszeit, also am Samstag vor Totensonntag, fanden sich meine Kinder, Gefährten und Freunde bei mir ein bevor die Stimmung im Novembergrau versinken konnte. Auf dem Programm standen drei Sorten Kekse, traditionsgemäß

und im Anschluss tischte ich auf, bevor wir den Abend mit einem Gesellschaftsspiel beendeten.
Dieses Jahr ist nicht daran zu denken und nicht nur all den Alleinstehenden unter uns macht dies traurig. Dazu kamen meine bescheidenen letzten Wochen, dass ich dabei war in das schwarze Loch vor meinem geistigen Auge abzutauchen.
Tat ich nicht.
Nach einer Tasse Tee, von der megaguten Sorte, zusätzlich aufgemuntert von der Besucherschar am Katzenkino, machte ich mich ans Werk, die Worte meiner Mutter im Ohr:
„Kind, drehe die Heizung auf, mache es dir warm und gemütlich!“

Ich sammelte Backzutaten zusammen und holte die Küchenmaschine heraus. Alleine.
Ich berichtige mich, zu zweit! 😉
Der junge Wilde nutzte inzwischen die Chance den Lieblingsplatz beider Kater zu belegen.

Stunden später …

… machte ich mich ans Verpacken und Verteilen und Verschicken.
Seltsam, dass man sich in Hausfluren treffend, nicht nur durch Mund-Nasenschutz getrennt, doch glücklich über ein echtes Sehen mit Gespräch fühlen kann. Nichtsdestotrotz, der Termin für das nächste Weihnachtsbacken steht. Dann wieder gemeinsam in meiner Küche!

Die Arbeitswoche in Kürze

Erst den Wetterbericht hören, den Stundenplan sichten, dann die Kleiderfrage klären. Schick ist zweitrangig, Hauptsache zweckmäßig. Der Zwiebellook wird unförmiger. Hauptsache warm, wenn die Fenster geöffnet sind!

Jahrelang war mein Spruch gegen die Dauerlüfter in den Klassen, nachdem ich sie aufgefordert hatte sich aus ihren dicken Jacken zu pellen: „Erstunken ist noch niemand, erfroren schon!“ Jetzt sage ich: „Fenster auf und zieht die Jacken an, wenn es euch zu kalt ist!“

Zum Wochenstart gab es erst einmal etwas Bewegung. Auf vielfachen Wunsch hing ich mit SchülerInnen doch wieder die Sternketten in den Treppenaufgang der Schule. In Rekordzeit! Als Siebtklässler benötigten sie dazu 90 Minuten, nun sind sie, als Neuntklässler nach 40 Minuten fertig. Ich hoffe, dass einige von ihnen nächstes Schuljahr noch als 10er bleiben werden, falls ich – hoffentlich in meinem letzten Dienstjahr – die Sterne wieder aufhänge(n lasse).

In den unterrichtsfreien Stunden der Wochenmitte sorgte ich für Durchblick in meinen Wohnungsfenstern. Bevor die Weihnachtsdekoration diese wieder etwas verschattet sollte wenigstens der Dreck auf ihnen weg. Die ersten Fenster putzte ich zwei Mal – wie ärgerlich – nachdem der erste Sonnenstrahl, der durchfiel, mir eine Schlierenfläche präsentierte. Wahrscheinlich war es anfangs noch zu kalt für Fensterputz gewesen.

Das Auspacken meiner Tüte an Adventskalenderpäckchen klappte dafür viel besser, trotz Unterstützung! Könnte ja Futter drin sein! 😉

Mag Kater Chewie mir bereitwillig in der Küche helfen, sind Angus Vorlieben im Kreativen zu sehen. Raschelndes Papier, der Nahttrenner, Schnüre und Bänder locken ihn aus jedem Tiefschlaf. Er ist auch wieder dabei gewesen, als ich die neue Kette für den Webrahmen schärte.
Leider wurde für Chewies Geschmack in dieser Woche viel zu selten die Butter ausgepackt. Er wird sich gewöhnen gedulden müssen, denn sie ist nun alle und frische gibt es erst wieder wenn Besucher zu erwarten sind.

Die Lasagne mit Dinkelteigblättern, Champignons und Spinat landete zur Hälfte im Tiefkühler. So lecker sie war, nach zwei Tagen stand mir der Sinn nach Abwechslung. Die brachte ein Curryreis, der auch wieder, in Variationen – hier mit Berglinsen und Brokkoli – für Tage reichte.

Viel frische Luft brachte wieder die zweite Wochenhälfte. Meine „kleinen“ schwierigen Jungs konnte die Kälte in den frühen Schulstunden nicht davon abhalten in den Schulgarten zu wollen. Also ließ ich sie laufen.

Nach drei Schulstunden waren sie ausgepowert und ich ordentlich durchgefroren.

Freitag machte ich mir nach Schulschluss mit einem Spaziergang den Kopf frei. Mir fehlten noch Bilder für den 12tel-Blick, auf dem der Blickwinkel nicht zu sehr im Schatten liegt. Wieder einmal war ich einen Ticken zu spät dran. Egal, dann nehme ich die Bilder, die ich schon habe und freue mich auf das Wochenende.

Hauptsache keine Schule und die Möglichkeit Abstand zu halten, wie es mein Wohlbefinden braucht. Das Programm, das ich vorhabe ist zwar üppig und mag wenig entspannend klingen, allerdings freue ich mich auf das Hinterher, wenn alles erledigt ist.

Die Büroecke ruft nach Erledigung und freien Plätzen für die Weihnachtspost – so ich mich dazu aufraffen kann. Zumindest habe ich den Stapel an Papier und Rechnungen schon einmal en bloc gedreht, um das Gebinde in der richtigen Reihenfolge abarbeiten zu können. Die Zahnarztrechnung sorgte für die erste Schnappatmung. Jetzt muss ich an die Rechnungen ran. Wie lästig!

Der Stapel an ungelesenen Magazinen und Zeitungen wuchs ebenso beträchtlich an. Donnerstag kam eine neue Wochenzeitung obenauf. Hoffentlich kommt ein Mußestündchen an diesem Wochenende zusammen, um mich an diesem Stapel, von oben angefangen, durchzulesen. Auf diesem Stapel kann ich die unteren Teile zum Glück einfach entsorgen.

Angeschaut. Gelesen. Gehört.

Querdenker United, eine Community für Innovatoren, Kreative, Entscheider und Macher (seit 1999) wehrt sich gegen die Verwendung ihres Markennamens – Homepage von Querdenker United mit einem Statement und lesenswerten Brief des CEO

Markenstreit um Querdenken – ein Artikel der FAZ vom 24.11.2020

Querdenken 711 aus Stuttgart als Marke: Münchener Unternehmen geht gegen Eintragung beim Patentamt vor – ein Artikel der Stuttgarter Nachrichten vom 24.11.2020

Fünf vor acht / Umgang mit Corona: Verbohrt und arrogant – eine Kolumne in ZeitOnline von Vanessa Vu vom 24.11.2020

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2020 – ein Audiobeitrag zu den Hintergründen dieses Aktionstags, der gleichzeitig ein Gedenktag ist, aus der Rubrik Zeitwort vom SWR2 (gefunden in der ARD Audiothek), vom 25.11.2019

Gern gehörte Musik in dieser Woche – Zap Mama

vor allem aus ihren Anfängen, a capella, wie …

Jetzt mache ich mich ans Werk.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot.

##

Kommentare

Uiuiui
Du warst sehr fleißig. *Manchmal hilft nur machen* Finde ich super, wie viele Kekse Du dann einfach alleine gebacken hast! Danke für den wunderbaren Musik Tipp. Ich mag acapella sehr. Wo kommen die wunderbaren Sängerinnen her?
Ich finde es ja so gut, wie Du immer wieder schreibst, dass Deine „schwierigen Jungs“ nach der Gartenzeit immer viel ausgeglichener sind. Sollte es viel häufiger als Angebot geben!
Dann hoffe ich Dein Tagewerk wird erfolgreich und Du erholt Dich gut!
Hab einen schönen Adventssonntag und liebe Grüße
Nina

Sängerin und Gründerin von Zap Mama ist Marie Daulne, Belgierin mit Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo. Die Zusammensetzung der Band änderte sich mit den Jahren. Anfangs waren es nur Frauen mit afrikanischen Wurzeln. Eins meiner Lieblingsstücke ist Mizike
https://www.youtube.com/watch?v=GEEEUVyqcF4
Das Tagewerk für das Wochenende ist nur teilweise erledigt, aber was soll’s. 😉
Dir eine gute Woche,
mit vielen lieben Grüßen,
Karin

Da in ich froh, wenn du die Balance doch wohl wieder gefunden hast und auch in der Einsiedelei Freuden hattest. Freut mich, dass die Jungen Ausgleich finden im Wühlen im Garten. Lesensmäßig scheinst du auf ähnlichen Pfaden unterwegs gewesen zu sein… Gut so!
Ein herzlicher Umärmler aus Köln!
Astrid

Naja, Balance ist relativ. 😀
Der Fuß stänkert nach drei Tagen Ruhe wieder mächtig.
Ich bin jetzt erst einmal gespannt auf den Wochenbeginn, ob und was aus dem Kultusministerium, bzw. den Federn der Ministerialdirigenten verlautbart wird oder ob wieder mehr in der Zeitung steht.
Ansonsten tut es gut sich den Jungs im Garten zu gesellen und mal die Hacke zu schwingen.
Schon mal mit Maske im Garten gearbeitet? Bei frischen Frühtemperaturen?
Danke für den Umärmler, den ich als dicken Drücker gerne teile,
mit lieben Grüßen,
Karin

Irgendwie hörst du dich heute viel positiver an, das freut mich sehr. Und gleich zieht auch feinster Geruch förmlich zu mir rüber. Lecker!
Mich hat es heute hingesemmelt, so dass Bein hochlegen angesagt ist. Wenn ich das MUSS, mag ich das überhaupt nicht…
Liebe Grüße
Andrea

Es klingt positiv, da Freitag der meiste Text geschrieben wurde. Beim Spaziergang am Samstag merkte ich schon die ersten Zeichen und seit heute, Sonntag, meutert der Fuß wieder.
Legen wir also gemeinschaftlich Füße hoch!
Ich werde allerdings trotzdem Montag den Schulweg gehen, zur Not eben wieder mit Gehhilfe.
Mache es besser und gönne Deinen Knochen die Ruhe zur Rgeneration, die sie brauche.
Viele liebe Grüße,
Karin

Sieht so verführerisch lecker aus deine Adventskekse, besonders wenn man selber noch gar keine hat. Ich bin mir sicher mit einem feinen Tee und ein paar Keksen hast du den Stapel schon längst durchgelesen.
Dir auch eine besinnliche Adventszeit und bleib hoffentlich Gesund.
L G Pia

Die Kekse sehen nicht nur verführerisch aus, sie sind es auch. Deshalb bin ich froh sie schon großzügig verteilt zu haben – bis auf einen Rest für mein Weihnachten.
Bleibe auch Du gesund!
Mit lieben Grüßen,
Karin

Konditor geht natürlich auch! 😉
Hauptsache lecker – ohne Bauchweh – und wenn dazu noch eine passende Musik spielt, fein!
Viele Grüße,
Karin

Makronen sind einfach, wenn da nicht immer die übrigen Eigelbe wären, die auch verarbeitet werden sollten.
Deshalb gibt es bei mir immer die Back-Kombi Makronen und Vanillekipferl. So ist alles von den Eiern in den Weihnachtskekesen verarbeitet.
Liebe Grüße,
Karin

das sieht wirklich soo gut aus!
mir fehlen mir noch leckere plätzchen, auch ein bisschen adventliche dekoration mit grünzeugs und ein wenig glitzerglimmer. aber manchmal bremst einen das reale leben einfach aus.
mir gefällt, dass die schüler*innen sich gewünscht haben, die sternenkette aufzuhängen und dass die jungs in den garten wollten. prima, wenn so etwas freiwillig geschieht!
die musik hör ich mir nachher noch an.
jetzt erstmal liebe grüße
mano

Schreibe einen Kommentar