oder …

Eierschalen-Upcycling mal anders

Jedes verwendete Ei aus meinem Haushalt ließ in den vergangenen Wochen seine Schale im Mörser. Ich hatte auf P*interest für Eierschalen eine verlockende andere Verwertung, als auf dem Kompost und im Blumenbeet, entdeckt – Straßenmalkreide. Eine Idee, die mich verlockte sie auszuprobieren. Bisher stellte ich Malkreide aus Gips und Kreide her. Laut Rezept soll das ebenso mit Eierschalen und Mehl möglich sein.

Es dauerte, da ich mich anfangs entschied nur weiße Schalen zu verwenden. An die Sorten kam ich jedoch nicht und es kam jede Schalenfarbe unter den Stößel. Selbst die roten Schalen von den Hühnereiern meiner Schäferin.

Nachdem ein paar Esslöffel Pulver zusammen waren ging es an die Arbeit.

Bereit zu stellen waren, neben dem Eierschalenpulver, noch etwas Mehl und Wasser. Im Rezept stand noch Lebensmittelfarbe. Die habe ich nicht im Haus und wollte diese auch nicht kaufen. Lieber ging ich an meine Gewürze und opferte etwas von meinen Pflanzenfarben.

Im ersten Versuch mischte ich die Zutaten, mit einem Esslöffel abgemessen im Verhältnis 1:1:1. Gut durchgeknetet erhielt ich ein weiches Klößchen. Zu weich. Viel zu weich, um ausgerollt zu werden. Deshalb gab ich weiter Eierschalen dazu. Irgendwann hatte ich ein Röllchen fertig, das sich in einem Stück Wachspapier einpacken ließ.

Im zweiten Versuch vermischte ich zuerst das Mehl mit Wasser und knetete die Zutaten zusammen, unter Zugabe einiger Pflanzenfarbenpigmente (schade drum!). Erst im zweiten Schritt arbeitete ich das Eierschalenpulver, durch Kneten und Drücken, ein. Bis auf die unwirksam färbende Zutat klappte dieser Versuch schon deutlich besser.

Im dritten Versuch mischte ich etwas Birkenblätterpulver ins Mehl, bevor ich es mit dem Wasser verknetete und danach die Eierschalen einarbeitete. Das sah schon deutlich besser aus. Vor allem bekam das Projekt endlich Farbe.

Im vierten Versuch griff ich in die Gewürzschublade. Schwankend zwischen Paprika und Kurkuma siegte letzteres. Bei Gelbwurzel war ich mir sicher, dass das funktionieren würde. Tat es auch.

Drei Tage mindestens sollten diese Kreiden trocknen. Bei mir wurden es fünf, was dem Ergebnis nur gut tat.

Blieb die entscheidende Frage: Funktionieren diese Kreiden und bestehen sie den Praxistest?

Hmm. Auf meiner Schultafel war ich nicht überzeugt. Das Rezept war allerdings auch nicht für Tafelkreide, sondern für Kreide, die auf der Straße, auf Asphalt malen soll. Deshalb ging ich mit meinen Ergebnissen auf den Schulhof. Hier probierte ich die verschiedenen Beläge und freute mich über den Teilerfolg.

Fazit:

Wie selbst gemachte Kreiden aus Gips sind diese Kreiden härter, als gekaufte Straßenmalkreide. Zudem ist die lange Trocknungszeit nichts für Ungeduldige.

Trotz der Abstriche zu den gekauften Kreiden macht es Spaß diesen Weg der Herstellung (mit Kindern) auszuprobieren. Es ist zu erkennen, dass nicht alles gleich Müll ist, wie aus ihm neue Dinge entstehen können, die überhaupt nichts mit der ursprünglichen Herkunft zu tun haben – Upcycling perfekt und in diesem Fall auch noch nachhaltig.

Bis die Tage,


Quelle:
Link zum Artikel „Zu schade für den Müll: Eierschalen sind vielseitig verwendbar“ von smarticular, wo ich den Tipp zu Straßenmalkreide aus Eierschalen unter Punkt Nummer 6 zuerst fand.
Der Tipp unter Punkt 10 im Artikel klappt übrigens nicht. Nacktschnecken lassen sich von Eierschalen nicht abschrecken. Wenn leckerer Salat ruft kriechen sie auch problemlos über eine Rasierklinge.


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