oder …

2019 #16

Tag 31 meiner Wohnungsbaustelle und ich schüttle schnell den Gedanken ab, was noch alles daneben gegangen wäre, wenn ich nicht Ferien gehabt hätte! Einmal kurz weg und schon hing die Lampe falsch an der frisch gestrichenen Decke.
Tag 26 im Exil, das nun auch für die Kater ein Ende hat.

Vorher konnte ich sie nicht nachhause nehmen. Bei all den Maler- und sonstigen Feinarbeiten hätte ich wohl Streifenkater gehabt oder wollige Türzargen. Unter den Fliesen im Bad sind vom ersten Bauabschnitt, Ende 2013, noch die Katzentatzen im Estrich verewigt. Das reicht!


Hinweis: Ab jetzt tauchen hier und da Markennamen auf Fotos auf, für die ich KEINE Werbung mache. Ich habe diese Dinge, nutze sie und so isses. Punkt.


Während die Handwerker werkelten versuchte ich langsam die Wohnung vom Staub zu befreien, zumindest dort wo ich vor Kisten und Kruscht heran kam. Die Abbruch der Mauern hat bis in die letzte Ritze Spuren hinterlassen. Ich muss wirklich jedes Teil in die Hand nehmen und reinigen. Selbst die Salbentube in der Pappschachtel, im hintersten Schubladenfach verstaut, zeigte eine hauchdünne Staubschicht.
Es bleibt noch viel zu tun und ich legte los mit Feudel und Putzeimer! Zwischendurch noch das Geschirr im Bad von Hand gespült.

Zur Belohnung griff ich dann meine letzten Reserven aus den tiefsten Tiefen meiner Hosentasche, die viele Löcher zu haben scheint, und ließ die restlichen Türen, wie Türrahmen auch noch streichen.
Ziemlich sicher werde ich keinen Umbau in dieser Wohnung mehr starten. Renovieren ja, zum Beispiel das Büro. Das Wohnzimmer könnte auch einen Anstrich gebrauchen. Die restlichen Wände dürfen jedoch alle stehen bleiben, wobei ich schon noch die eine oder andere Idee hätte.

In den Tagen meiner Abwesenheit von meinem Zuhause haben auch meine Pflanzen gelitten. Hier muss ich die nächsten Tage kräftig Hand anlegen.

Einzig einem Topf tat die Ruhe und Nichtpflege der letzten Tage gut. Die vor Wochen in die Erde gedrückte Gelbwurzel zeigt einen Trieb! Yeah! Wohoo!


Die Kater taten sich schwer bei ihrem Neueinzug. Während Chewie die Lage sichtete, saß der junge Wilde recht bald schon wieder in einem der Transportkörbe.

Der Umbau ist eben noch nicht ganz zuende. Chewie läuft hier entlang der Stelle, wo früher eine Wand stand.


Draußen vor der Tür hat man eindeutig meine Abwesenheit genossen. Erich zeigte sich zuerst stocksteif verblüfft mich wieder zu sehen.


Raus aus dem Staub um zum Wochenanfang einen Wintereinbruch zu erleben und danach den Frühling.


Zwischendurch musste noch der Ärger mit einem Schlüsselnotdienst verdaut und geregelt werden. Meine Eltern sind einem solchen auf den Leim gegangen und haben ein sehr hohes Lehrgeld bezahlt. Es tröstet wenig, dass sie nicht alleine da stehen. Ich schaltete die Polizei ein.

Kreiszeitung Böblinger Bote, 16.04.2019


Desorientiert ab der Wochenmitte meinen Alltag gemeistert brachte nicht nur ich die Tage durcheinander

Bild könnte enthalten: Text

Was mich sonst noch beschäftigte:

Wie viele andere sah ich betroffen und sehr traurig die Bilder der brennenden Notre Dame. Hatte ich doch vor gehabt, sobald meine Wohnung wieder komplett ist, tatsächlich einen Morgen mit dem ersten TGV nach Paris und mit dem letzten wieder nach Stuttgart zu reisen, für eine Tagestour. Fahre ich halt nach Ludwigsburg, das auch ein Schloss hat. Zudem liegt es näher. Stuttgart hat zwar auch ein neues Schloss. Doch da hat das Kultusministerium seinen Sitz.

Gefreut hatte ich mich über die Meldung, dass die Bienen über der Sakristei von Notre Dame überlebt haben! – Link

https://www.noz.de/media/2019/04/19/die-brandschaeden-sind-aus-der-luft-deutlich-sicht_201904191617_full.jpeg
Quelle

Das Thema Müll treibt mich weiter um. Es entsetzt mich wieviel Müll solch ein Umbau mit sich bringt. Bei diesen Mengen an Umverpackungen und Kartuschen wird es mir schlecht. Zudem frage ich mich, wie all das entsorgt wird.
Dagegen achtete ich darauf was für Farben und Lacke verwendet wurden – ökologisch verträglich musste es sein!

Ganz nett fand ich einen Gagsong, den der hiesige Radiosender am Freitag laufen ließ. Moderatoren dichteten ein Lied der Fantastischen Vier „Die Da?!“ um, Bezug nehmend auf Greta Thunberg, die freitags definitiv auch nie kann – hier geht es zum Link.


Nun geht es wieder ans Putzen, Abstauben und Entwirren.

Nebenher arbeitet die Malerin, repariert die Schäden, die durch Arbeiten anderer Handwerker entstanden sind und, kaum zu glauben, auf einmal ist der Umbau fertig!

OK, der Elektriker muss noch einmal kommen und auch der Heizungsmonteur. Aber ansonsten, ist dieser Teil abgeschlossen! Yeah Yeah Yeah!

Damit sich die Kater wieder beruhigen kommt vorübergehend ein gewohnter Teppich in die leere Küche. Er lag genau an dieser Stelle in meinem alten Arbeitszimmer und füllte es in der Breite aus!

Ostern kann kommen. Es geht auch einmal ohne selbst gefärbte Ostereier und nur mit Minimal-Dekoration. 😉


Ich wünsche euch Frohe Ostern und geruhsame Feiertage!

Bis die Tage,
Karin

PS: Was bin ich müde!


Verlinkt mit Andrea Karminrots Samstagsplausch


###

Kommentare

Das ist ein lustiges Bild mit den beiden Katzen auf dem gelben Teppich. Ich wünsche dir und den beiden frohes Einziehen in den neuen Wänden. Hui, der Staub, es kommen Erinnerungen auf. Liebe Grüsse von Regula

Hoffentlich überwiegt die Vorfreude nicht die Arbeit und der Staub, mit einem Wisch ist alles wieder sauber:-) Frohes Einziehen und schöne Ostertage wünscht, Pia

Puh, da hast Du wirklich einen riesigen Berg an Arbeit und Aufregung hinter Dich gebracht. Jetzt müssen die Kater erst einmal die innere Orientierung wieder aktualisieren, dann kann auch wieder Unfug getrieben werden.
Genieße die Ruhe und entspann mal.
Liebe Grüße
Andrea

Ein sehr informativer Einblick in das, was du da zuletzt gestemmt hast. Chapeau! Jetzt kann ich dir nur wünschen, dass der Kücheneinbau so toll vonstatten geht wie bei mir ( mit rechtem Arm in Gips )!
Eine gute Zweite Ferienwoche!
Astrid

Schreibe einen Kommentar zu Regula Antworten abbrechen