oder …

Rückblick mit Ausblick auf die kommenden unterrichtsfreien Tage

Bei einem Gespräch mit einer befreundeten Kollegin fiel eine Äußerung von ihr: „Wenn ich nicht bald wieder Zeit und Muße habe kreativ zu werden, verdorre ich wie eine Primel in der Sonne. Du kennst das garantiert auch.“ – JA!
Es ist ja nicht so, dass wir gar keine Gelegenheiten finden, aber die Zeitfenster um Ideen zuende zu probieren, sich einfach fallen lassen zu können in Farbe, Papier, Pinsel, Nähmaschine & Co. ohne Blick auf die Uhr, die mahnende Fülle auf dem Schreibtisch, im Spülbecken, … gleichen homöopathischen Dosen in unzureichender Potenzierung.

Der Alltag fühlt sich an wie im Netz gefangen zu sein und von vielen Enden angenagt zu werden …

Nicht wirklich offen über den Schulalltag sprechen zu können fühle ich zunehmend als Belastung. Am Ende meines 40. Dienstjahres geht mir manchmal die Kraft aus positiv zu denken. Zum Glück gibt es sie noch die ganz besonderen Unterrichtsstunden, die Sternstunden, wenn ganz einfache Anweisungen in ruhiger Atmosphäre eine produktive, einfallsreiche Vielfalt hervorbringen lässt. Das Chaos in der Lötzinnrolle verzeihe ich sogar, ausnahmsweise.

Chaos kann ich auch, dachte ich mir, als am Dienstag eine Mitteilung über eine weitere Straßensperrung im Briefkasten lag (irgendwann müssen wir fliegen, um aus diesem Stadtteil zu kommen). Ich hatte es geahnt. Die Markierungen auf den Straßen und Fußwegen waren Vorboten. Inzwischen üben sich die Absperrungen mit ihren Leuchten.

Chaos kann ich auch, dachte ich mir, als schon wieder, wie im letzten Jahr, die blühende Himbeere wie der Rainfarn und andere mühsam gehegten Wildpflanzen an der Trockenmauer auf dem Schulgelände platt gemäht wurden, aber die Plage an Hartriegel verschont blieb. Ab jetzt werde ich hier keine Energie mehr investieren.

Chaos kann ich auch, dachte ich mir nach meiner Zahn-OP Mitte der Woche. Zum Essen genieße ich momentan lieber flüssiges und weiches Vorgekochtes aus dem Tiefkühlgerät. Deshalb köchelten auf meinem Herd statt Mahlzeiten eher Pflanzen zu Farben und Hydrolaten. Nächste Woche wird abgefüllt und ausprobiert.

Chaos kann ich auch, dachte ich, als ich mich an meine beiden Blogseiten setzte um sie in Sachen Datenschutz auf den neuesten Stand zu bringen. Ab einem gewissen Punkt wurde Sohnemann-Support benötigt, der zudem den Anschub gab weitere Veränderungen vorzunehmen. Ich bin gespannt, wie sich diese Aktionen entwickeln werden, denn, wie gesagt, Chaos kann ich auch. Trotzdem hoffe ich, dass meine Blogs den Serverumzug unbeschadet überleben werden.

Chaos braucht einen Ausgleich. Dazu genieße ich die schattigen Momente draußen in der Natur. Bis meine Backe abgeschwollen ist soll ich Wärme und Sonne meiden. Wie schön ist es dann, nachdem die Bachnelkenwurz verblüht ist, meinen beiden anderen Lieblingsblumen zu begegnen.

Ich kann für die Färberküche wieder Mohnblüten und Wiesenstorchschnabelblüten ernten.

Bis die Tage,

##

Kommentare

Wohin willst DU denn mit den Blogs umziehen?- Dass die Luft raus ist nach so vielen Jahren wundert mich nicht. Schule ist auch nicht mehr das, weshalb ich den Beruf ergriffen habe. Und selbst nach fast vier Jahren Abstand bin ich noch so voller Groll und würde den Beruf nicht mehr ergreifen, wirklich wahr…
Versuche, dich in den Ferien zu regenerieren und kreativ zu sein. Ich wünsche dir Zeit für dich…
Herzlich
Astrid

Um von http auf https, inklusive SSL-Zertifikat, zu kommen war ein Server-Wechsel bei meinem Domain-Anbieter nötig. Dringend empfohlen war eine Datensicherung vorab, die mehrfach fehlgeschlagen ist. ich riskierte es dann ohne und es hat, ohne bis jetzt erkennbare Schäden, geklappt.
Danke für deine verständisvollen Worte!
Viele Grüße,
Karin

Schreibe einen Kommentar