oder …

Der letzte Tag! Zum Abschluss Reykjanes, der goldene Kreis oder Reykjavik?

Das vorletzte Quartier auf Island hat so viel Platz, dass ich beschließe SuzieQ zu entrümpeln und alles nicht mehr benötigte an Ausrüstung wegzuwerfen oder in die Reisetasche zu packen.
Gute Idee!
Grundsätzlich.
Klappte zu 99,9% auch super, bis ich Hvolsvöllur verließ.
Mit jedem Kilometer weiter weg verringerte sich die Erfolgsbilanz, leider, DENN , … , MannMannMann, so was kann sich doch nicht in sooo kurzer Zeit wiederholen?!
Zwanzig Jahre lang war ich die Oberfindefachkraft für die Verlustsachen meine Kinder! Wenn gar nichts mehr ging wurde die Oma angerufen, sie fragte dann den Heiligen Antonius um Hilfe. Zwanzig Jahre lang erzählte ich meinen Kindern, wie verlieren, verlegen, verschusseln verhindert werden kann. Beide Kinder haben es besser im Griff als ich. So sieht’s aus!

Doch zuerst fing der Tag so richtig gut an.

Sonne! Super!
Alles passt(e)!
Für den letzten Tag nach drei Wochen Island hatte ich mir eine Abschlussrunde „raucht und stinkt“ auf der Halbinsel Reykjanes vorgestellt, ebentuell mit einem Bad in der blauen Lagune, um hinterher noch ein wenig Zeit beim shoppen in Reykjavik zu verbringen. Im Gästehaus dort hatte ich mich für 16:00 Uhr angemeldet.

Ich bin tatsächlich nachmittags um vier im Gästehaus, allerdings nur so lange bis sich meine Ahnung, wieder einmal etwas irgendwo vergessen und liegen gelassen zu haben, ich weiß irgendwann auch was ich vergessen habe (ohne zu suchen!), bestätigt!
Details später.

Ein wunderbarer Tag!
Spaßeshalber biege ich immer wieder mit SuzieQ für kurze Abstecher von der 1 in Nebenstrecken, die Schotter versprechen, ab.  Ehe ich mich versehe bin ich auf dem Weg zum Geysir und dem goldenen Kreis, den ich dieses Mal eigentlich links liegen lassen wollte. Hmm. Allerdings hatte ich all dieses bisher immer kalt und verregnet gesehen, da macht es Sinn weiterzumachen.

Strokkur, herrlich. Gulfoss, wunderschön. Þingvellir, ich will hier nicht weg, muss ich trotzdem abkürzen, denn es ist schon früher Nachmittag.

Raucht und stinkt am Strokkur

Faszinierend auch zu beobachten, wie andere beobachten. In der Summe wird nicht geschaut sondern auf Smartphone-, Tablet- und Kamerasichtfeldgröße reduziert fokussiert. Ich stecke die Kamera weg …

… und komme beim Wegstecken dann zu einem unbeabsichtigten Schnappschuss aus der Hüfte. 😀

Gulfoss, ich liebe diesen Wasserfall. Dettifoss plus Selfoss sind keine Frage toll und überwältigend (aber ich habe dort meine Schuhe vergessen!), und ich bin gespannt, wie sie sich mit besserer Rundumsicht das nächste Mal zeigen werden. Ich gebe ihnen eine Chance.
Vielleicht bin ich gerade auch ein wenig ungerecht, weil an diesem Tage einfach das Wetter stimmt!

 

 

 

Unterwegs musste ich die Touristenmengen aufhalten, Raupe fotografieren und retten. Raupe im schwarzgelben BVB-Outfit!! Cool män!

Ein paar Meter weiter machen Wind, Sonne und Konstanze mit Polfilter noch dieses Bild, um mich herum noch mindestens soviele andere Touristen, wie in zwei Busse passen. Geteilte Freude!

Gulfoss

 

Im Þingvellir

Bei einem letzten Blick auf die Gegend weiß ich, dass es eine gute Entscheidung war diese Runde am letzten Tag zu drehen. Noch einmal Natur pur erleben, wie ich sie drei Wochen erleben durfte. Noch einmal ganz tief Luft holen, die Ruhe genießen, eine Träne laufen lassen, mich vom Land verabschieden.

 

Graugänse kurz vor dem Abflug, wie ich!

In Reykjavik hat sich die Sonne hinter Wolken versteckt und mich erschlagen erst einmal die Baustellen in der Innenstadt.

 

Baustellen mit Sólfar im Hintergrund

Egal. Es ist warm genug zum draußen sitzen und ich freue mich auf eine Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen. Doch zuerst einmal das Auto leeren und fertig packen. Meine eigenen Besitztümer sind bis auf das irgendwo zwischen den Westfjorden und Askja liegen gelassene Handtuch komplett.

Es fehlt jedoch tatsächlich etwas. Meine Ahnung bestätigt sich nach einem Anruf. Das bei der Autovermietung geliehene, nicht funktionierende, mobile Wifi-Gerät liegt in Hvolsvöllur!

Das war’s dann mit Kaffee, Kuchen und shoppen. Dafür reihe ich mich in den Feierabendverkehr von Reykjavik ein – ja, es gibt auch Staus in Island! – schaue mir noch einmal die Gegend an – außerhalb von Reykjavik scheint tatsächlich die Sonne – und kaufe in Selfoss noch ein paar Kleinigkeiten für die lieben Kater- und Wohnungshüter zuhause ein. Drei weitere Stunden auf der Straße.

Für Reykjavik bleibt nur ein kurzer Spaziergang, ein leckeres Abendessen in einem neuen türkischem Restaurant. Freitag ist abends ab 21.00 Uhr fast nirgendwo mehr ein ruhiger Platz zum Essen zu finden und es war sehr lecker, Preis-Leistung super, ich glücklich und spätestens auf meinem Um-Weg zum Quartier über die Uferstraße Sæbraut und der Skulptur Sólfar wieder mit mir im Reinen.

Sólfar

 

Abflugtag

Zum Glück werden mir am nächsten Tag bei der Autoabgabe die Kosten für das verflixte Wifi-Ding erstattet – das nächste Mal muss ich mir eine andere Lösung fürs Internet einfallen lassen.

Noch ein letzter Schlenker ab von der Route bevor ich mich von SuzieQ verabschieden muss, entlang der Wellness-Bade-Anlage „Blaue Lagune“. Es regnet, keine Sicht, was sonst. 😉

An der Blauen Lagune

Das letzte Bild am Flughafen Keflavik, kurz bevor ich durch die Sicherheitskontrolle gehe. Einfach noch einmal tief Luft holen.

I still haven’t found what I’m looking for!
Aber ich bin ganz nah dran!

Meinereine drei Wochen alleine 5000 km im Auto unterwegs in Island ist zuende.
Drei Wochen ohne Radio, Fernsehen, Nachrichten, …
Drei Wochen mit wunderbaren Menschen, vielen interessanten Gesprächen und dazu die grandiosen Eindrücke, die die Natur so bietet.

Bevor ich nun den Computer abschalte höre und schaue ich mir noch ein/zwei Videos einer isländischen Band an, deren Musik mich all die Tage in Tankstellen, Geschäften, Gästehäusern, Hotels begleitet hat:

Kaleo – Way down we go (Live in a volcano)
Kaleo – I can’t go without you

Eine Überarbeitung, eine Zusammenfassung zur Route, den Kosten und eine Reihe Tipps sind in Planung.

 

 

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