oder …

Luftig und locker im Sommer angezogen

Endlich Sommer! Wenn selbst ich mit ärmellosen Tops das Haus verlasse, dann ist es warm und meine Definition von Sommer erfüllt. Das Zimmerthermometer zeigt selbst abends noch 26°C an – ich liebe es!! Das sind die Temperaturen, von denen ich 11 1/2 Monate im Jahr träume! Mit passender Kleidung und entschleunigtem Arbeitstempo ist es einfach meine Lieblingsjahreszeit!!!

Apropos Kleidung – vernichtete ich doch meinen Lieblingsrock im falschen Waschgang in der Waschmaschine!!! Das gleicht einer mittleren Katastrophe, denn passende Röcke sind wirklich schwierig für Frauen „in mittleren Jahren“ zu bekommen. Der einzige Rock, in den ich bei einer Einkaufstour passte, war in Größe XXL gerade mal so in der Taille passend und hing dann irgendwo sackartig wadenmittig. Irgendwie hat die Bekleidungsindustrie sich noch nicht auf die Mitfünfziger Klientel umgestellt, wie meinereine so gebaut ist. Deshalb nähe ich meine Röcke doch lieber weiter selbst, wie hier schon beschrieben.

Für einen bequemen Sommerrock ohne Firlefanz brauchte ich, mit Schnitt herstellen und nähen gerade einmal eineinhalb Stunden.

Material

80 cm Leinenstoff (140 cm breit liegend) und vorgewaschen
40 cm Strickbündchen (Schlauchware mit 70 cm Umfang)

Der Schnitt

Einfache Regel:
Einmal rundherum, an der dicksten Stelle, ein Maßband um Hüfte bzw. Po legen.
Die gemessenen Zentimeter durch 4 teilen.
Mit den errechneten Zentimetern ein Stück Schnur messen und zuschneiden.
Die Schnur auf ein großes Zeitungsblatt mit einem ganz leichten Bogen legen und diesen Bogen gut sichtbar mit einem dicken Stift nachzeichnen
Von dieser Linie aus mithilfe des Maßbands 40 cm entfernt in regelmäßigen Abständen Markierungen setzen.

Fertig genäht, einmal durchs Wasser gezogen – plus Schnittteile

 

Zuschneiden

Zwei Rockteile mit Umbruch aus dem Schnitt zuschneiden.
Dabei für die Seiten plus 1,5 cm, am Bund 1 cm und für den Saum 2 cm als Nahtzugabe zum Schnitt auf den Stoff einzeichnen.

Nähen

Seitennähte schließen
Das Strickbündchen an den Rock heften, nähen und versäubern oder mit der Oberlockmaschine in einem Rutsch annähen.
Den Rocksaum versäubern und 1,5 cm nach innen umgeschlagen zuerst stecken und dann steppen.
Fertig.

Warum ich einen Strickbund in dieser Länge gewählt habe?

Diese Bundlänge in diesem Material erinnert schon sehr Schwangerschaftsbekleidung. Aber warum soll man nicht die Vorteile dieser nicht kneifenden und einengenden Bekleidung gerade in dieser Jahreszeit nutzen? Der lange flexible Bund lässt sich variabel umklappen und sodie Rocklänge nach Lust und Laune einstellen.

 

Rock mit gekrempeltem Bund

Ein Lieblingsteil, schon nach wenigen Tagen, …

… egal ob in voller Länge

… oder ein ganz klein wenig am Bund gekrempelt, …

… oder ganz kurz getragen.

Der nächste Stoff für diesen Schnitt wartet schon. Angedacht ist ein Wenderock mit einem kleinen Anklang an einen Ballonrock.

 

Die größten Vorteile:

das Ding sitzt, passt und hat Luft! 😉
keine Kaufhaus-Suchtour mit nerviger Klimaanlage
keine Ausbeuter-(Kinder)-Hände bei der Herstellung
Die Dokumentation vom Projekt einer norwegischen Zeitung, die junge Fashion-Victims nach Kambodscha schickten, damit sie sehen, wo ihre Kleidung herkommt ist sehenswert, auch noch nach einem Jahr – Sweatshop. Wer seine T-Shirts nur als Schnäppchenware kauft sollte sich das ansehen!

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