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Kultur rund um Stuttgart

Von Stuttgart aus zwischen Schorndorf und Schwäbisch Gmünd liegend ist am Hang das alte Stauferkloster Lorch zu sehen (nicht zu verwechseln mit dem Kloster Lorsch, das in Hessen zu sehen ist). Auf jeden Fall lohnt es sich an Lorch nicht nur vorbei zu fahren, sondern nach dem Vorbeifahren umzudrehen (eine Beschilderung zum Kloster von der B29 aus fehlt!!).
Die Klosteranlage liegt direkt am Limesweg (alte römische Grenzanlage) und so ist am Parkplatz auch ein Nachbau eines Wachturms mit Holzwall zu sehen.
Davor steht die Staufer-Stele zu Ehren von Irene von Byzanz, die den jüngsten Sohn des Kaisers Friedrich Babarossa, Philipp von Schwaben, geheiratet hatte.

Wer gotische Architektur wie Fachwerkbau liebt und vor ausuferndem Glanz und Gloria barocker Auswüchse, insbesondere in Kirchen, gerne flüchtet kann hier einige schöne Stunden etwas abseits von Trubel verbringen.

 

Meine Mutter unterwegs im Kräutergarten

Vom ehemaligen Benediktinerkloster Lorch sind die Kirche, der Kreuzgang mit nahe gelegenem Kapitelsaal erhalten, wie dem Refektorium und vor allem einige Nebengebäude, in dem ein Pflegeheim untergebracht ist.
Schön fand ich, dass das Refektorium tatsächlich noch als Speisesaal genutzt wird. Das Klostergelände war heute voller Gesang und Musik durch viele junge musizierende Menschen, die dort eine Freizeit verbringen.
Der runde Turm kann vom Kirchenschiff aus über 113 Steinstufen bestiegen werden, die dann in eine schmale eiserne Wendeltreppe übergehen. Die letzten paar Stufen waren nichts für mich, vor allem auf dem Rückweg (ich bin nicht schwindelfrei) und oben angelangt war ich ein wenig enttäuscht. Die Rundbögen sind bis zur oberen Kante mit einem Drahtnetz gesichert, wodurch ein freier Rundumblick eingeschränkt ist.

Vom Kreuzgang aus war unser erstes Ziel die Kirche. Sie hat eine Gewölbedecke im Altarbereich und eine Holzdecke im Kirchenschiff. Die Gewölbedecke wie die Seitenwände des Kirchenschiffs sind mit Fresken verziert.
Ich fand diese Kirche in ihren klaren, beinahe minimalistischen Formen wunderschön und beruhigend.

 

In einer Ecke der Kirche stehen und liegen die Grabplatten einiger Würdenträger der Staufer. Der im Zentrum stehende Sarkophag ist leider auf den zwei oberen Fotos nur undeutlich im Vordergrund zu erkennen. In diesem Hochgrab hat ein Abt im Mittelalter alle vorhandenen Überreste aus Gräbern der Staufer sammeln lassen.

 

Nebenschauplätze

 

Eine besondere Tür

Diese Kirchentür fand ich faszinierend. Bisher kannte ich nur die zweiteiligen Haustüren, die „Schwatz-Türen“, bei denen zum Unterhalten der obere Teil geöffnet werden kann.
Bei dieser Tür, die aus der Kirche hinaus führt, kann beim Hinunterklappen des oberen Teils höchstens der Kopf oben heraus schauen!

 

Der Kreuzgang und seine Bewohner

Ich liebe Kreuzgänge und jeder hat seine eigene Magie.

Diese Magie muss Frau Schwalbe, ich denke es ist eine Rauchschwalbe, auch empfunden haben als sie ihr Nest in die Streben der Gewölbedecke baute.

Die Entdeckung des Nests veranlasste mich zurück zum Auto zu laufen um ein anderes Objektiv für die Kamera zu holen. Leider hatte sich bis zu meiner Rückkehr der Trubel im Kreuzgang vervielfacht und Mutter Schwalbe passte besser auf ihre Kinder auf.

 

 

Doch irgendwann einmal ließ auch Familie Schwalbe der Trubel kalt, denn: Was tun, wenn sich der Darm mit seiner Verdauung meldet?  …

Ärschle raus … plopp … und dann wird selbst in den Kreuzgang gekackert:

Das sichtbare Zeichen: Achtung! Hier nicht durchlaufen!

 

Faszination Brunnen

Dieser Brunnen war eigentlich leer, aber das Wasser plätscherte in der warmen Sonne herrlich meditativ vor sich hin.

 

 

Schafe

„I’m blue dabbadidabbadei…“ 😀

 

Wer mehr zum Kloster wissen möchte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Lorch
http://www.kloster-lorch.com/
http://www.schloesser-und-gaerten.de/monumente/kloester/kloster-lorch/kloster/gebaeude/klosterkirche/grablegen-in-der-klosterkirche/

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