oder …
Restehäkelrosettennichtverzweifelnrettungsprojekt zum graue Haare kriegen
Der Häkelrosettenpullover ist fertig – juhu – und er trägt sich super!
Inzwischen arbeite ich daran die Anleitung zu dem Pullover weitergeben zu können. Sie ist zwar aus dem Jahr 2002, aber da ist das Copyright für dies und das und überhaupt. Ich bin mit dem Verlag im Kontakt und riesig gespannt, was aus dieser Neuveröffentlichung wird.
Daneben machte ich mich daran zu überlegen was ich aus den ursprünglichen 85 ersten Rosetten zusammensetzen kann. Diese Rosetten hatte ich aus einem Baumwollgarn, Schachenmayr Catania in der Farbe 0242 stein, gehäkelt. Als ich merkte, dass die Rosetten größer ausfielen, als in der Anleitung gefordert, kaufte ich kein neues Material nach und ließ diese für den Pullover unbrauchbare Häkelarbeit monatelang liegen.
Nun wollte ich ein Tuch oder eine Decke aus diesen Teilen zusammensetzen. Sie reichten für ein Dreieckstuch. Um eine quadratische oder rechteckige Decke zu fertigen benötigte ich zusätzlich einige halbe Rosetten. Deshalb recherchierte ich im Internet, ob es nicht doch noch irgendwo ein paar Knäuel Catania stein aufzutreiben sind. Ich wurde tatsächlich fündig, am anderen Ende von Baden Württemberg. Glücklich bestellte ich ein paar wenige Knäuel, zahlte brav in Vorkasse, erhielt freundliche Emails über Bestellstatus und Zahlungseingang, um zehn Tage später den Anruf zu bekommen: „Sorry! Wir können das Material nicht mehr beschaffen!“
Hätte ich bloß nicht in der Wartezeit auf das Material die vorhandenen Rosetten zusammengenäht!!!
Nach dem Anruf fühlte ich mich wie das HB-Männchen (wer erinnert sich noch daran? – Werbekult aus den 60er Jahren) und war dabei an die Decke zu gehen. Am liebsten hätte ich das halbfertige Deckenwerk an die Lady des Wollgeschäfts geschickt, damit sie die Teile wieder sauber auftrennen!!
Eine neue Lösung zum Fertigstellen der Decke musste her.
Idee 1:
Ich trenne die Rosetten wieder auseinander, häkle neue bunte Rosetten dazu und setze alles neu zusammen.
Idee 2:
Ich suche noch einmal nach ähnlichem Material.
Diese Idee kam mir mithilfe einer sehr betagten Inhaberin eines der ältesten Wollgeschäfte, das ich kenne, in Sindelfingen.
Wir suchten sämtliche Catania-Tüten im Laden durch und sicherlich wäre sie mit etwas mehr Zeit, um in den tiefsten Tiefen ihres Lagers zu suchen, auf den einen oder anderen Knäuel gestoßen, aber es kam neue Kundschaft in den Laden und wir brachen die Suche ab. Als ich schon die Ladentür in der Hand hatte rief sie mich zurück, denn sie meinte ein ähnliches Material in greifbarer Nähe zu haben.
Mit über 80 kletterte sie daraufhin über ein ausziehbares Regalbrett ihr Wollregal hoch, eine echte wagemutige Angelegenheit zwischen Uraltverkaufstisch und dem beinahe antiken Wollregal mit Glasschiebetüren ab halber Höhe. Von ganz weit oben zauberte sie dann drei Knäuel Baumwolle von Wollservice Geisenfeld in einem Grauton hervor, der nur einen Ticken dunkler ist als besagte Catania. Doch ich glaube ich hätte nach diesem waghalsigem Abenteuer beinahe alles von ihr abgekauft!
Was war ich froh, als die alte Dame wieder wohlbehalten auf festem Boden stand!!!
Der etwas andere Farbton stört überhaupt nicht, denn durch die lange „Lagerung“ der Rosetten waren die oberen aus den Stapeln ausgebleicht und deutlich heller. Deshalb werde ich die eine und andere Rosette aus der Mitte der Decke heraustrennen und durch eine dunklere ersetzen, bevor ich halbe Rosetten für den Rand herstelle.
Hauptsache es geht voran, wie mit dem Wetter!
Nach dem letzten Regenguss rettete ich aus meinem Minigarten ein paar Rosen und Pfingstrosen als Stimmungsaufheller für das Wohnzimmer.
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