oder …

Die vier Zustandsformen von Spargel

nach Karin

Lecker, was jetzt der Markt um die Ecke in Sindelfingen wieder frisch zu bieten hat. Ich liebe es meine Obst und Gemüse offen auf dem Markt zu kaufen, vorzugsweise bei „meinem“ Bio-Bauern, oder an den saisonalen Ständen. Im Frühling sind dies der Spargelstand aus Kraichtal, in der Nähe von Bruchsal, oder der Stand mit Beerenfrüchten aus dem Kreis Nürtingen. Doch ich beginne abzuweichen, deshalb zurück zum Spargel.
Wer mich kennt weiß, was ich jetzt vorstellen werde, denn ich probierte mich daran schon einmal vor Jahren, nachdem ich aus einer Idee heraus die vierte Zustandsform von Spargel entdeckte.

Es begann, wie vieles bei mir, aus dem Moment heraus – ich schälte Spargel und dachte mir: ‚Schade, so viel Abfall!‘, als eine Freundin mir den Tipp gab, die Abfälle für eine Suppe auszukochen. Parallel dazu erzählte Vincent Klink als Koch im Fernsehen, dass sein ehemaliger Chef das Spargelwasser als eine Art Gesundheittrank angeboten hatte. Absolute Gesundheitsgurus meinen jedoch, nur wer Spargel oder Reste ungesalzen kocht tut sich mit dem Spargelwasser etwas Gutes für Nieren und Harnwege. Aber wer will diesen Spargel noch essen? Oder den Sud trinken?
Ich trinke das noch warme Spargelwasser gerne, aber dazu musste zum Kochen des Spargels Salz, Zucker und Zitrone im Kochwasser gewesen sein. Fallen große Mengen Spargelwasser an bringe ich es zum Kochen. Parallel dazu stelle ich eine Einbrenne aus Butter und Mehl her, die ich zum Andicken in den kochenden Sud gebe. Wenn die Suppe nicht mehr blubbert rühre ich noch etwas geschlagene Sahne hinein, mit Muskat, Pfeffer, Salz würzen und fertig.

Bleiben, schade schade schade, die Schalen übrig. Und dann kam die Idee:

Spargelschalen sammeln, trocknen, klein schneiden, ab in den Topf, Wasser dazu, kochen und danach mit einem alten!!! Pürierstab in kleinen Portionen mit viel Wasser zerkleinern. Ich betone „alt“, denn diese Geräte haben noch echte Kraft. Mein neues Luxusteil mit angepriesener Powerleistung versagte kläglich. Schon nach kurzer Zeit fing es an zu stinken und glühen. Als das Gerät nach 30 Minuten immer noch beim Anfassen glühte steckte ich es für kurze Zeit in den Kühlschrank. Eigentlich keine gute Idee, denn es bildet sich Kondenswasser. Doch wie sonst hätte ich den Abkühlungsprozess beschleunigen können?

Stunden später stand sie dann doch vor mir, eine kleine Schale aus Spargelfasern.

 

Sie ist stabil genug um Knabbereien auf dem Tischbereit zu halten.

In der Presse trocknen inzwischen einige Blätter Spargelpapier.

Bis die Tage,
Karin

 

Überarbeitet im August 2018.

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