oder …
Ostern, Besuch, ein runder Geburtstag und die Wanderschaft von einem Tisch zum nächsten
Das Ende der Fastenzeit nahte in dieser Woche und obwohl ich mich schwer zusammengerissen habe, brav täglich viel Obst versmoothiet schluckte, mit reichlich Wasser hinterher, der Bauch sitzt, die Hose nicht. Seit ich 50 geworden bin verflacht sich mein Hintern und die dort verlorene Masse rutscht kontinuierlich auf die Hüften und den Bauch. Jetzt gehe ich auf die 60 zu und ich kann Übungen machen bis zum Abwinken. Es ruckt sich nichts, weder auf der Waage noch am Speckgürtel, dafür knacken die Knochen oder der Ischiasnerv meldet sich unter Protest. Zwischen Fasching und Ostern wollte ich drei Kilo Gewicht abnehmen und den Schwimmring etwas verflachen. Ist nicht geglückt. Irgendetwas hat sich allerdings schon getan, denn nun rutschen meine Jeans, trotz straff gezogenem Gürtel, immer mit dem Bund in die Bauchfalte. Das passiert vor allem dann, wenn ich etwas anhebe bzw. trage und keine Hand frei habe, um die Hose festzuhalten. Oder ich habe das Gefühl, dass ich, wenn ich in die Hocke gehe, auf meiner Rückseite ein Bauarbeiterdekolleté präsentiere. Ein schöner Rücken mag ja entzücken, diese Ansicht jedoch, nee, das geht gar nicht! Also gab es die neuen Jeans/Hosen nicht erst, wie vorgenommen, nach Ostern, sondern vorher, bevor die Gäste anreisten. Frau will ja anständig angezogen sein 😉 .
Aber ganz von vorne in der Aufzählung was die Woche so brachte:
- Montag dachte ich noch, müder geht’s nimmer! Wieso denn bloß? Draußen scheint die Sonne und ich habe Schulferien?
- Dienstag stand mein Organisationsplan für die Gäste und die Geburtstagsfeier meiner Mutter: Zimmer gerichtet, Einkaufslisten geschrieben und die erste erledigt. Mit Tochterkind einige Geburtstagsmodalitäten geklärt. Meine Mutter beruhigt – alles wird gut! Meinen Vater beruhigt und Zur Entspannung ging ich in den Schönbuch und ließ das Handy im Auto.
- Über den Mittwoch berichtete ich ja schon am 12ten
- Donnerstag war Stuttgart an der Reihe. Bruderkind wollte es gerne und Sohnemann brauchte was standesgemäßiges zum Anziehen, eine Ausgehuniform die britischen Ansprüchen nicht nur genügt sondern diese erfüllt und in der er sich trotzdem wohlfühlt. Mein Bruder lebt in England und seine Kinder gingen und gehen dort teilweise noch auf ein angesehenes, kirchliches Internat. Sohnemann wird bei der Konfirmation des jüngsten Bruderkinds dabei sein und so ging es zu ‚Breitling‘ in Stuttgart, „wie mer des halt hier so macht, wenn mer was räächts will!“. Wir hatten unseren Spaß bei der Anprobe. Bezahlt habe ich, wer sonst? Zum Stuttgart-Programm kamen noch Markt, Markthalle, das Alte Schloss plus Ausstellung, Geschenkeinkäufe und ein Erschöpfungspäuschen am Kleinen Schlossplatz dazu. Das Wetter hielt.
- Freitag, Karfreitag, Good Friday und Bruderkind wünschte sich einen Besuch in Bebenhausen. Im Anschluss machten wir noch einen Abstecher zur Wurmlinger Kapelle. Mit ganz vielen anderen Pilgern machten wir dort eine Art kleine Pilgerreise, in dem wir den Kreuzweg hoch zur Kapelle liefen. Bruderkind, die in einem Kloster zur Schule ging, war dies ein ganz besonderes Ostergeschenk, vor allem als wir oben vor geöffneter Krypta und Kapelle standen! Sie war glücklich. Das Wetter hielt.
- Freitagabend, „Jugendtreffen“ mit Abendessen, das in einen Spieleabend und Gesprächen bis in den Morgen führte. Das Wetter hielt.
- Samstag, Markttag und die letzten Listen zur Vorbereitung des 80. Geburtstags meiner Mutter erledigt. Dazu gehörte u.a. der von Enkelinnen und Enkeln gebackene Geburtstagskuchen. Bei meiner Zubringer-Einkaufstour schwor ich mir: NIE WIEDER Karsamstag einen Supermarkt mit dem Auto anzufahren! Laufen – ja, mit dem Fahrrad – ja, oder einfach sein lassen! Nachmittags wurde, nachdem alle Zutaten zusammen waren, gebacken und es ging ein Haus weiter an einen anderen Tisch zum Abendessen. Mein Tochterkind und ihr Mann, gerade zurück aus ihrem Japan-Urlaub, tischten uns japanisch auf, damit wir im Anschluss Kraft für einen weiteren Spieleabend hatten. Ich liebe Star Wars, doch die Spiele dazu sind mir einfach zu komplex. Das nächste Mal schaue ich einfach nur zu oder ich eröffne eine zweite Spielgruppe: Mensch ärgere Dich nicht mit Star Wars Figuren. Das Wetter … , es tröpfelt.
- Sonntag, Ostersonntag, der 80. Geburtstag meiner Mutter. Nach zwei langen Spieleabenden war die Jugend eher auf Ausschlafen aus und der Beginn der Geburtstagsfeier im Restaurant für manch einem der Teilnehmer das Frühstück. Da kam der Spaziergang zur Kaffeetafel gerade recht. Das Wetter erforderte einen Regenschirm.
Meine Mutter, 80 hin oder her, hat es sich nicht nehmen lassen wollen den Kaffeetisch bei sich zu decken. Und obwohl es ihr die letzte Woch wirklich nicht gut ging, hatte sie natürlich auch gebacken – ein Osterlämmchen stand auf dem Tisch, ein zweites im Nebenzimmer, und bestimmt standen irgendwo noch ein paar.
Sonntagabend, meine Eltern sind glücklich einen Tag mit so vielen Enkeln wie möglich verbracht zu haben. Wir sind alle pappsatt. 20:30 Uhr stehen Bruderkind und Sohnemann am Kühlschrank: Hunger! Ich gönne es ihnen. Alles was sie aus meinem Kühlschrank rausfuttern landet nicht auf meinen Hüften.
Den neuen Hosenkauf hätte ich mir sparen können. Vielleicht sollte ich auf Hosenträger umsatteln. 😉
Keiner hat es gemerkt, dass ich die Geburtstagsgeschenke auf dem letzten Drücker verpackt bekam. Ich habe mir vorgenommen nicht mehr in Papier einzuwickeln, wenn es nicht gerade Bücher oder andere kompakte mit vielen rechtwinkligen Ecken sind. Ab jetzt gibt es Kartons und Schachteln, denn Materila dazu habe ich genug.
Es war ein ereigneisreiches Osterwochenende und ich hoffe ihr konntet eures auch genießen.
Kommentare
Ich musste ziemlich über den ersten Teil deiner Erzählung lachen. Das dein Po flacher wird hat nichts mit dem Gewicht zu tun, sondern mit sinkendem Östrogenspiegel, da kann man leider nichts machen. Die Natur lässt uns Frauen ein bisschen weniger sexy aussehen, da die Zeit fürs Kinderkriegen vorbei ist. Hat auch Vorteile, denn Damen mit kräftigen Beinen bekommen meist auch etwas schlankere Beine. Was dein Gewicht betrifft kann ich dich trösten, abnehmen geht auch in unserem Alter noch sehr gut. Und der Bauch wird automatisch flach, auch ohne Sport. Ich habe im letzten Jahr 12 kg in 12 Wochen abgenommen. Man hat bei mir Diabetes festgestellt und da ich mich weigere Medikamente zu nehmen, musste ich den Zucker so in den Griff kriegen. Das Gewicht purzelte einfach mit und ich habe schon über ein Jahr völlig gesunde Werte. Es geht einfach und ohne Verlust an Lebensqualität. Du besorgst dir einfach eine Tabelle für Diabetiker, in der die Brot- oder Kohlenhydrateinheiten aufgeführt sind. Wenn du eine leichte Tätigkeit ausführst und nicht gerade auf dem Bau arbeitest, reichen dir am Tag 10 Einheiten, wenn du dein Gewicht erreicht hast, kannst du es dauerhaft mit 12 Einheiten halten. Das entspricht genau dem Plan, den zum Beispiel WeightWatchers hat, nur das du weder Kosten hast, noch irgendwelche Treffen besuchen musst oder Punkte mit Sport weg trainieren musst. Wenn du dich jetzt ausgewogen ernährst, abends nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr isst, auch kein Obst, da ist Fruchtzucker drin, wirst du kontinuierlich abnehmen. Und dabei musst du nix extra kochen oder besondere Produkte kaufen. Du hast auch schnell raus, welche Menge einer Broteinheit entspricht. So kannst du weiter alles essen, auch Schokolade oder Kuchen und wirst gesund abnehmen. Es ist grandios einfach und macht Spass ! Ausserdem beugst du noch Diabetes vor. Ist perfekt und funktioniert.
Mit Weightwatcher’s hatte ich nur ein Mal Erfolg, vor acht Jahren. Danach kam ich mit diesem System nicht mehr richtig zurecht, denn WW ändert immer wieder die Grundlagen, dass einem ganz wuschig wird. Am Ende kam ich nur noch durcheinander und ließ es, ist eh‘ billiger. Stattdessen mit BE zu zählen ist ein neuer Denkansatz, der sich interessant anhört. Danke für den Tipp!
Viele Grüße,
Karin
Ich muss es ja leider wegen des Zuckers aber mein Mann wollte auch abnehmen und hat einfach mitgemacht. Er hat in der selben Zeit 10 kg abgenommen und wir halten es jetzt schon ein Jahr. Das Schöne ist, dass man nicht wirklich Diät macht, sondern einfach ein bisschen Fett einspart und schaut, dass es nicht zu viele Kohlenhydrate am Tag sind. Dadurch hat man keinen Hunger oder muss auf irgendetwas verzichten. Ich soll wegen des Diabetes die Süssigkeiten gleich im Anschluss an eine Mahlzeit essen und zwischen den Mahlzeiten jeweils 4 Stunden Pause lassen aber das ist ja kein Problem. Du schaffst das ganz sicher. Ich habe jahrelang alles probiert und war schon ganz verzweifelt. Die Diagnose Diabetes und die Schulung danach waren meine Rettung 🙂 Dabei hat mein Hausarzt immer gemeint es wäre alles bestens. Erst die Diabetologin hat mal einen Glucosetoleranztest gemacht, als mein Arzt in Urlaub war und ich ihr erzählt habe, dass ich immer dicker werde, obwohl ich nicht anders esse als früher und keine Diät was bringt. Manchmal ist die Lösung so einfach.
Ich werde berichten.