oder …

Nähen mit Hindernissen

Der erste Versuch für eine richtige Näharbeit,  4 1/2 Monate nach meinem Armbruch und einen Monat nach dem Einzug von Jungkaterchen, gestaltete sich von Anfang an als eine echte Herausforderung. Meine Ergotherapeutin hatte mir so viel Mut zugesprochen wieder mit dem Nähen zu beginnen, dass ich es einfach wieder probieren wollte. Nachdem es mit Häkeln und Stricken wieder richtig gut klappt, sollte es mit beidhändigem Fieselkram an der Nähmaschine auch wieder funktionieren. Ein Denkansatz, der eine Lücke aufweist!

Der Plan

Die Kissen und Bezüge meiner Balkonmöbel, die ich im Mai 2012 genäht hatte, sahen schon im letzten Sommer reichlich ausgeblichen aus und trotz einer kräftigen Farbwäsche in Knallorange war die Sommersonne 2016 gnadenlos entfärbend. Da fiel mir auf der Suche nach meinen Gerätschaften zum Papierschöpfen im Keller ein Stöffchen als Vorhang in die Hand, das wohl Jahrgang 1980 +/- 5 sein muss. Sieb, Schöpfrahmen, Wanne etc. waren kurzzeitig nur Nebensache, denn im Kopf wuselte sich schon die Weiterverarbeitung der Fundsache zurecht – keine Hussen mehr für die Stühle, aber Kissenbezüge.

 

Zuschneiden

Zum Zuschneiden von Stoffen benötigt man zwei Hände und bewegliche Handgelenke und nicht noch zusätzlich einen überaktiven, gelenkigen, jungen Kater, der mit einer Kralle geschwind einen meiner mit der Stecknadel beschäftigen Finger auf den Punkt fixiert – AHH – ANGUS (auf Scotty hört er in Notsituationen noch nicht) ! Der Blutfleck landete nicht auf dem Stoff und die mit dem Rollmesser geschnittene Kurve konnte ich später ausgleichen. Mannomann, da braucht man drei Anläufe um schmerzfrei und fest ein Lineal zu halten und dann schlägt Katerchen zu, nicht in die rechte Bewegungs-mit- dem Rollmesser-Hand, nein, in die linke, nicht so funktionierende Festhaltehand! Saboteur!!

Es wäre gemein alles auf Katerchen zu schieben, aber so schlecht habe ich ein paar gerade Stücke schon lange nicht mehr zugeschitten. Mir fehlt einfach noch ein Tick vom Cocktail Kraft, Gelenkigkeit und Geschick um mit links wieder voll da zu sein.

 

Nähmaschine aufbauen

Die Maschine irgendwie vom Regal gewuchtet, auf den Tisch gestellt, die Teleskopstange mit den Garnrollen ausgezogen … oje, Scottys glänzten nicht nur vor Freude, da ging ein Feuerwerk hoch!!! Wow! Nicht nur EIN Faden zum Spielen, sondern gleich VIER! Wie toll ist DAS denn!

„AHH!“

„ANGUS!“

„NEIN!“ – Er: „Doch!“ 😉 und sich so richtig mitten in die Fäden eingefädelt.

Aber beim Ausfädeln sich auch nicht helfen lassen wollen! Oh, Katerchen.

Nach erledigter Rettung musste er draußen vor der Tür bleiben, was auch nicht so einfach war. Chewie saß bei mir auf der einen Seite der Tür und Scotty auf der anderen. Chewie miaute, Scotty miaute. Also schob ich Chewie geschwind zu seinem Neffen auf seine Seite, um die Tür schnell wieder zu schließen. Auch nicht gut, denn es folgte erst einmal Fauchen, Knurren und etwas Gepolter um dann gemeinsam jaulend an der Tür zu sitzen. Ich musste spontan an einen 80er-Jahre Stück von Trio denken: … Mama 😉 … „…  Anna, …. lass mich rein, lass mich raus … “ (Was habe ich diese Band geliebt in all ihrem Minimalismus und noch habe ich zwei originale Musikkassetten von Trio.)

Beide Kater wurden aus ihrem Exil entlassen, aber es blieb weiterhin schwierig mit dem jungen Wilden.

 

Irgendwann musste ich mir eine Bremse für „Fang den Fuß“ einfallen lassen!

 

Das Ergebnis

Sechs Balkonkissen sind aus einem der alten Vorhänge entstanden, die die Balkonstühle ganz gut hübschen (finde ich).

 

Und Chewie nach seinem kurzen Exil und trotz dem Umtrieb vom jungen Wilden? Voll entspannt!

 

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Kommentare

Heute wollte ich wieder nähen. Hoppeldipoppel düste der junge Wilde um die Ecke. 🙂 Hat sich eigentlich das rote Kätzchen wieder angefunden?
Viele Grüße,
Karin

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