oder …

Jeden Tag eine Überraschung, der unerfreulichen Art

Montag war nicht mein Tag. Der Tod meiner Lieblingsmenschin jährte sich zum ersten Mal. Wie ich sie vermisse und der Lieblingsmensch erst! Ein anderer Jahrestag macht nicht minder traurig.

Ich beginne diesen Wochenrückblick mit Dienstagabend. Am späten Nachmittag konnte ich meinen Kater nach einer Operation aus der Tierklinik abholen. Tags zuvor hatte die Kontrolluntersuchung, trotz der von mir durchgeführten Medikamentengabe, kein zufrieden stellendes Ergebnis geliefert. Seine Augenentzündung hatte sich nur ganz geringfügig gebessert, die Hornhaut überhaupt nicht. Unser Glück, die behandelnde Augenärztin hatte an dem vergangenen Wochenende an einer Konferenz teilgenommen, die auch Augenprobleme bei Rassehunden und -katzen als Thema hatte. Chewie ist nun Teil einer Studie und sein Problem erkannt, er rollt seine unteren Augenlider nach innen.

In einer Woche werden wir sehen, ob ihm der Eingriff die versprochene Besserung gebracht hat. Bis dahin muss der arme Pelz weiter seinen Kragen tragen, enger als bisher, damit er auch ja keine Möglichkeit hat, sich an den Augen zu reiben. Inzwischen hat er eine Reihe an Tricks heraus, das auf anderen Weg hinzubekommen. Kaum streichle ich ihn auf seinem Kopf schwuppt er diesen hoch, meine Finger sind im engen Trichter eingeklemmt und mein Handballen liegt dort, wo etwas heilen soll. Meine Nachttischlampe musste ich austauschen. Der Lampenschirm passt zu gut als Kratzhilfe in den Kragen hinein. Für eine Weile entfernte ich auch einige Spielgeräte von Angus, zu verlockend für den Rekonvaleszenten. Im Gegenzug belegte Angus die Transportbox.


Was für ein bescheidenes Katerleben! Doch Chewie schnurrte am Tag seiner Entlassung ohne Ende, vergaß im Auto sogar zu jaulen. Kaum zuhause fraß er sich, wie am Verhungern, durch alle Futterschüsseln. Ach was, er fraß nicht, er saugte und schluckte. Leider hielt er das am zweiten Tag nach der OP noch bei, und er verträgt normalerweise nur kleine Futtermengen. Die gar nicht unerwartete Überraschung erlebte ich bei einem Heimkommen. Sich mit einem solchen Kragen übergeben zu müssen war keine gute Idee! Mein Flur und der Kater benötigten eine Grundreinigung.

Tags darauf passierte ein Unglück am Katzenklo – YUCK. Mit Kratzschutz versehen funktoniert der Klogang nur in unbedeckelte Behältnissen, oder auch nicht, bzw. daneben. Ich zog lieber gleich einen kompletten Frühjahrsputz im Bad durch.

Einen ganzen Tag kostete es mich dann alle Formalitäten zu erledigen, damit meine Kater noch in einer Tierkrankenversicherung unterkamen. Für Angus war das kein Problem. Für Chewie gelang es dann auch noch, mit einer Reihe von Ausschlüssen. Kaum hatte ich alle Papiere zusammen, und gerade zurück von der Tierärztin, klingelte die Versicherung wieder an. Ein weiteres Attest war nötig. Gut, dann noch einmal ins Auto gesetzt und zurück zur Tierarztpraxis. Die schließt mittags für eine Stunde und ich stand eine Weile in einem Baustellenstau, von denen Böblingen und Sindelfingen einige aufweisen, abgesehen vom Ausbau plus Deckel der A81. Es kam, wie befürchtet. Ich stand vor verschlossener Tür. Hmpf!
Ich machte das Beste aus der Situation und ging spazieren. Dabei musste ich wieder einmal feststellen, dass Sindelfingen durch seine Altstadt einen schöneren Ortskern hat, als Böblingen.

Bauerngarten im Zentrum Sindelfingens

Das hören die Böblinger zwar nicht gerne, ist aber so. Das mag geschichtliche Gründe haben, da Böblingen Ende des 2. Weltkriegs stärker bombardiert wurde. Hier lag der ursprüngliche Stuttgarter Flughafen, mit Kaserne in der Nähe und Flugzeugindustrie – die Klemmwerke. Es blieb wenig an ursprünglicher Bausubstanz übrig, die erhalten und wiederaufgebaut werden konnte, und Wohnraum musste schnell geschaffen werden.
Anders dagegen in Sindelfingen, dort blieb die Altstadt weitgehenst stehen und so flanierte ich eine Stunde lang rund um den Sindelfinger Klostersee und genoss die frühlingshaften Temperaturen.

Mehr Fotos von diesem Spaziergang findet ihr auf meinem Blog hierundfort.

Der Ausklang bzw. die Höhepunkte des närrischen und karnevalistischen Treibens gingen mit diesen Sorgen völlig an mir vorbei. Nicht einmal schaltete ich den Fernseher ein, um mir zumindest Ausschnitte der Umzüge anzuschauen, was ich sonst gerne mache.

Auszeit und Entspannung fand ich dagegen im Garten – wen wundert es?

Es gibt immer noch Lauch zu ernten und den letzten Rosenkohl. Der Ackersalat wanderte zuhause gleich auf den Teller. Zusammen mit etwas Lachs, Brot aus dem eigenen Backofen und selbst eingelegten wilden Tomaten fiel das Abendessen richtig lecker aus.


Montag kam der letzte der vier Kirschlorbeersträucher aus der Erde, dank des besten Wurzelausgräbers!

Zusammen mit seiner Familie schnitten wir alles auch noch kurz und klein. Mit zwei voll geladenen Fahrzeugen entsorgten wir die Reste gleich auf dem Häckselplatz und mir gehen schon die ersten Bilder durch den Kopf, wie ich die frei gewordene Stelle gestalten werde. Dazu ist noch etwas Zeit und dieses Wochenende soll es ja noch einmal richtig kalt werden.

Bis dahin freue ich mich jeden Morgen über die Entwicklung in den Anzuchtschalen. Demnächst muss ich mir Gedanken über Kater-Fraßschutz machen.

Eine weitere kleine Erfreulichkeit der Woche, aus der Kategorie: Nicht suchen – finden.
Zu Weihnachten hatte ich vom Sohn und seiner Gefährtin Wolle geschenkt bekommen und sie mottensicher verwahrt. Sehr sicher! Unauffindbar sicher! So groß ist meine Wohnung nicht, dass sich etwas auf Dauer verlegen lässt. Nun hatte ich die Suche aufgegeben, hatte das Material im Internet gefunden und es schon im virtuellen Warenkorb … da fand sich auf der Suche nach ganz was anderem … YEAH … das gut verwahrte Materialpaket, zusammen mit einem anderen, schon vergessenem Garn. 😀

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Künstliche Intelligenz in der Schule: Die 8a gegen die KI – ein Artikel in der ZEIT, vom 18.02.2023, leider mit Bezahlschranke

Beben in Syrien und der Türkei : Kein Schicksal, sondern ein Verbrechen – ein Artikel in der FAZ, Frankfurter Allgemeine, aktualisiert am 20.02.2023

In Englisch:
Moon Mountain Name Honors NASA Mathematician Melba Mouton – ein Beitrag der NASA, vom 15.02.2023

An organism used as fire starter for centuries could replace some plastics, study finds – ein Beitrag der CNN, vom 22.02.2023

Berichte über neue Verwendungsmöglichkeiten von Zunderschwamm sind nicht neu. Diesen, von 2021, fand ich auch sehr interessant:
Baumaterial der Zukunft: Fahrradhelme, Lampenschirme und Häuser – aus Pilzen! – ein Artikel in der WeLT, vom 14.06.2021

Was besiegelte den Untergang der Hethiter? – ein Beitrag im National Geographic, vom 15.02.2023

Ohrwurm der Woche.

Ich fand dieses Video vom BBC mit einem Studio-Auftritt von P!nk toll, dass Trustfall mein Ohrwurm-Gewinner dieser ist:

Was mir das Wochenende bringen wird?
Vielleicht ziehe ich noch ein paar neue Spalierdrähte im Garten. Es könnte auch sein, nachdem der Wetterbericht frostig ausgefallen ist, dass ich mich an ein neues, schönes Strickwerk setzen werde.
Sauerteig ist angesetzt und ich freue mich Sonntag frisches Brot zum Frühstück zu haben.

Der kranke Kater muss versorgt werden und ich hoffe auf ein gutes Ergebnis beim nächsten Kontrolltermin in der Tierklinik.

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Alles Gute für deinen Kater.

Die Kirschlorbeerstauden haben ja Wurzeln wie Bäume. Gut sind sie draussen und können durch Artenvielfältigeres ersetzt werden, das auch das Auge erfreut. Du hast bestimmt schon Ideen.

Wie erreichst du, dass deine Anzuchten nicht hoch und wackelig werden?

Liebe Grüsse von Regula

Danke!
Genau dieser Gedanke – da muss mehr Vielfalt her – ging mir durch den Kopf, als ich die vier Sträucher bei der ersten Gartenbesichtigung sah. Dass sie nun schneller gewichen sind, als erwartet, macht Freude.
Meine Anzucht steht immer auf einem Fensterbrett auf der Nordseite meiner Wohnung, auch nicht bei einer höheren Temperatur, als unbedingt nötig. Ansonsten verwende ich magere Anzuchterde und gieße nicht, sondern halte nur alles feucht. Selbst die heiklen Chilis kommen damit zurecht.
Viele Grüße,
Karin

Von wilden Tomaten habe ich noch nie etwas gehört? Wenn ich deine Anzucht sehe, kommt mir in den Sinn, dass ich meine Chili und Physalis dringend aussähen muss. Deinem Kater drücke ich die Daumen, dass alles wieder gut wird. Von deinem frisch gebackenen Brot würde ich auch gerne eine Scheibe nehmen.
L G Pia

Vergangenes Jahr hatte ich vier Pflanzen von Wildtomaten und eine hätte schon gereicht. Hier kannst du mehr über diese Tomaten erfahren – https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/wildtomaten-die-besten-sorten-37156
Das Brot ist fertig geformt und ruht nun über Nacht bis es Morgen in den Ofen kommt. Reines Sauerteigbrot braucht seine Zeit.
In meiner Physalis-Anzucht bewegt sich seit heute auch etwas und nächste Woche kommen die restlichen Tomatensamen in die Erde, wie die wilden Tomaten, oder „Knöpfle“ wie wir sie hier nennen.
Liebe Grüße,
Karin

Gerade eben (na, vor 2 Std) sind die Sauerteigbrötchen für den Schatz wieder aus dem Ofen gekommen. Aber im Garten… Muss warten, geht noch länger nicht.
Die Wolle ist aber auch wunderschön, wenn ich zu ordentlich bin, finde ich auch was nicht wieder.
Für Deinen armen Kater nur die besten Wünsche, für Dich zum Durchhalten der Pflege aber auch. Na, jedenfalls hat er Dich sehr gut abgelenkt. Über diese Pilze als Baumaterial (richtig für Häuser) habe ich Mal im Fernsehen einen Bericht gesehen. Toll! Es kann so viel Wunderbares gemacht werden, wenn Innovation gefördert wird
Die Wildtomaten hatte auch die Schwiegermutter. Sehr gut tragend und aromatisch! Und robust! Ach, immer zu wenig Platz (und der Schatz darf keine Tomaten mehr, also Paprika, Chili und Auberginen!)
Hab ein erholsames Wochenende und liebe Grüße
Nina

Wie ich schon Pia antwortete werde ich dieses Jahr wahrscheinlich nur eine wilde Tomate pflanzen. Das reicht für mich völlig, so üppig, wie sie in der Regel wachsen.
Der Garten muss momentan warten, darf ruhen. Draußen schneit es immer wieder kurz und der Wind ist eklig. Zudem gefällt mir der Zustand vom Kater überhaupt nicht. Also bleibe ich zuhause. Stricken ist ja auch nicht schlecht.
Liebe Grüße,
Karin

Mein Tochter erzählte mir gestern beim Skypen, dass sie 40 verschiedene Tomatensorten vorzieht. Irgendwie macht die das im anderen Maßstab… Ich bewundere ja schon allein deinen tollen Garten, der dir jetzt zwar Arbeit aber auch (Vor-)Freude beschert.
Der arme Kater! Ja, diese Kragen sind echt doof. Für den Hund habe ich mir jetzt einen aufblasbaren Kragen besorgt, aber den wird es für Katzen noch nicht geben. Zumal die Augenpartie ja auch noch ganz anders erreichbar ist. Flint brauchte für seine Kastrationsop-narbe nur einen Anzug tragen.
Gute Besserung für den Fellträger und liebe Grüße
ANdrea

40 Sorten – das ist eine Ansage! Bei mir werden es ungefähr 15 verschiedene Tomatensorten werden. Noch sind nicht alle in Anzuchtschalen. Daneben möchte ich mich an ein oder zwei neuen Exoten probieren, nachdem mir in der Hütte einiges erfroren ist.
So wichtig diese Kragen für die Tiere sind, sie verhindern doch auch einiges Nützliche. Irgendwie werden wir die nächsten zwei Tage noch schaffen, doch wir sind inzwischen beide davon genervt.
Liebe Grüße,
Karin

Oh weh.. Daumen für Kater für schnelle Genesung sind gedrückt.
Ich hatte auch schon ausgesät und einiges hats ziemlich eilig. Zu eilig für das Wetter draussen. Werde das ganze mal in den kühleren Raum stellen. Guter Tipp. Danke.
Eine schöne neue Woche
wünscht
illy

Ich machte mir in den vergangenen Jahren Notizen, welche Samen schneller keimen und welche länger brauchen. Deshalb kommen manche Tomatensamen bei mir schon ab Mitte Februar in die Erde, andere müssen einen Monat warten. Was du machen kannst, wenn du die Tomaten aus der Anzuchtschale holst, setze sie tiefer in die größeren Töpfe in die Erde. So ähnlich mache ich das später auch im Freiland. Dort setze ich die spargeligen Tomaten nicht in ein Loch, sondern lege die Wurzeln und einen Teil des spargeligen Stengels in einen Graben.
Wie ich hoffe, dass die Tierärztin Dienstag mit den Genesungsfortschritten des Katers zufrieden ist! Danke für’s Daumen drücken!
Viele Grüße,
Karin

ach du Schreck..
der arme Kater
na hoffentlich hat die OP etwas gebracht und er hat keine Probleme mehr
jahrestage sind oft nicht all zu gut auszuhalten 🙁
ich knabbere an „Monatstagen“
im Garten geht auch bei mir noch nicht sehr viel..
war mit der Kettensäge zu Gange
an den Mittelstamm der Konifere traue ich mich alleine aber nicht
Seitenäst sind schon ab Kirschlobeer muss auch noch beschnitten werden
ganz raus mag ich ihn nicht machen
schön dass du deine Wolle wieder gefunden hast
das Haus verliert nichts .. sage ich immer 😉
liebe Grüße
Rosi

Die Tierärztin war zufrieden mit den Fortschritten, die der Kater gemacht hat. Noch muss er weiter den Kragen tragen.
Ich bin froh den Kirschlorbeer los zu sein und freue mich auf die Neugestaltung.
Viele Grüße,
Karin

Danke! Langsam geht es bei dem Pelztier voran, doch immer noch mit Kragen. Zumindest kann ich ihn inzwischen ohne große Sorgen auch einmal etwas länger wieder alleine lassen. Das tut mir gut.
Liebe Grüße,
Karin

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