oder …
Baumschnitt gezielt verkohlt
Drei Versuche benötigte ich um Zeichenkohle herzustellen und jedes Mal klappte es ein wenig besser! Wie so oft waren es Kleinigkeiten, an denen es bisher haperte, um das entstehen lassen zu können, was ich wollte.
Anleitungen gibt es viele in Büchern und verschiedenen Online-Portalen. Doch immer fehlt eine kleine Feinheit, die selbst erfahren werden darf.
Material
Meine Zutaten:
- Wassertriebe und andere bis daumendicke Äste von einem Apfel- und einem Pfirsichbaum – in den meisten Anleitungen stehen Äste von Hasel und Weide, deshalb meine Empfehlung, probiere was du hast
Meine Geräte:
- Astschere
- Ziehklinge oder Messer – ich empfehle eine Ziehklinge
- eine Blechdose mit Blechdeckel – bei mir eine kleine Keksdose
- ein Raketenofen – bis jetzt habe ich noch keine Feuerschale
Hilfsmittel:
- Feuerholz
- Anzündhilfe
- Feuerzeug
- Handschuhe
- Schraubenzieher – zum Öffnen der Dose danach
- Hammer – ebenso
- …
Vorgehen
Ich entrinde die frisch geschnittenen Wassertriebe vom Vorjahr und die Äste. Dazu verwende ich eine Ziehklinge und kein Messer mehr, wie anfangs, um nicht zu tief ins Holz zu schneiden.
Entrindet und klein geschnitten gebe ich die Äste in eine gut zu schließende Blechdose. Dazu opferte ich eine Keksdose für Weihnachtsgebäck. Inzwischen hat die Dose durch die Hitzeeinwirkungen gelitten, doch sie hält durch.
Bei Versuch 1 und 2 verließ ich mich auf Zeitangaben aus Anleitungen und mein Gefühl.
Bei Versuch 3 bekam der Deckel der Dose, vor seinem Einsatz, ein Loch und ein Holzstück, als Pfropfen, angepasst. Wie das aussieht zeige ich ein paar Zeilen weiter.
Ein Lagerfeuer darf ich auf meinem Gartengelände nicht anheizen. Überhaupt sind offene Feuer nur, naja, offener Grill, Feuerschale hmpf, tja, geduldet. Ich habe einen kleinen Raketenofen. Feines Teil, mit effektiver Nutzung des Brennguts.
Darauf kamen meine jeweiligen Zeichenkohlenherstellungsversuche, nachdem angeheizt war.
Nach 15 Minuten dampfte es aus dem eingestanztem Loch und ich heizte, bis kein Dampf mehr aus der Dose stieg. In der Anleitung sollte es 30 Minuten dauern, bei mir waren es 45 und 50 Minuten. Länger abzuwarten wäre besser gewesen.
Ausgedampft, Stöpsel rein und die Dose kam runter vom Feuer.
Für schnelles Auskühlen der Dose und ihres Inhalts sorgte die Umgebungstemperatur. Schon nach einer guten halben Stunde konnte ich nachschauen, wie gut der Verkohlungsprozess gelaufen war.
Die Dose geöffnet und … woohooo!
Hektische Suche nach verfügbarem Papier zum Ausprobieren.
Oh, yeah! Wieder etwas dazu gelernt!
Macht’s gut und bis die Tage,
Kommentare
Wer schon mal dabei war, wie Holzkohle in einem Meiler entsteht, kann Deine Tests hier verstehen. Man kann kaum nachvollziehen, wie unter den Erddolden dass Holz eben nur zur Kohle wird und nicht verbrennt. So eine Dose hab ich. Feuerkorb bzw -schale auch, Äste finden sich. Wird im Sommer getestet 🙂
Danke und liebe Grüße
Nina
Der Schlüssel zum Gelingen war tatsächlich das Loch im Deckel der Dose. Zum einen konnte ich sehen, dass beim Einheizen etwas in der Dose passiert, denn es rauchte aus dem Loch. Zum anderen wusste ich, wann es im Innern der Dose ausgekokelt ist und ich weitere Prozesse durch Luftabschluss – Stöpsel – stoppen konnte. Nächstes Mal schaue ich nach möglichst gleicher Stärke der Holzstücke je Dose.
Auf jeden Fall war es eine tolle Aktion!
Liebe Grüße,
Karin
Toll! Spannend was du so alles ausprobierst. Ich überlege, ob ich das vielleicht mal mit meinen Waldkindergartenkindern ausprobiere. Das Malen oder Zeichnen mit selbstgemachte Kohle ist für sie bestimmt etwas ganz besonderes. Danke für das Zeigen 😊!
Lieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia
Im Waldkindergarten ist das bestimmt eine tolle Sache.
Meine schwierigen Jungs in der Schule hätte ich mit diesem Tun auch begeistern können, wenn nebenher noch ein paar gegrillte Würstchen herausgesprungen wären.
Liebe Grüße,
Karin
wow
klasse dass es so gut geklappt hat
ich konnte mir vorher nicht vorstellen wie das geht
liebe Grüße
Rosi
Es hat zwar etwas gedauert, bis ich den Dreh heraus hatte, doch für das Ergebnis lohnte es sich durchzuhalten.
Viele Grüße,
Karin