oder …
Müde? Ja! Langweilig? Nein!
Das Murmeltier-Gen in mir ließ sich in der vergangenen Woche durch die Grauwerte der Tageshelligkeit beeinflussen. Der gestellte Wecker hatte keine Chance! Ob ein Hahn das Morgendunkelgrau als Sonnenaufgang erkannt und mit Kikeriki begrüßt hat? Ein Begeisterungs-Gekrähe wird es bestimmt nicht gewesen sein! Auch ich begann irgendwann mein Tagwerk im Laufe der Morgen und beginne meinen Rückblick der Woche mit dem des Freitag.
Am Freitagmorgen liefen im Radio die Diskussionen über den Januar. Als Monat mit wenig positiven Attributen schienen die meisten TeilnehmerInnen an der Fragerunde diesen abzuhaken und bloß gut, dass er vorbei sei.
Ich mag den Januar – wieder. Frei von der Taktung durch ein Schuljahr brauche ich keine Noten für Halbjahresinformationen und, für die SchulabgängerInnen, Halbjahreszeugnisse zusammen- oder auszustellen. In aller Ruhe kann ich genießen, dass Weihnachten und Silvester mit ihren Lasten, Pflichten, Erwartungen und Völlerei vorbei sind. Fasching ist noch weit weg, Ostern noch weiter, was diesen Monat als einen echten Ruhemonat erscheinen lässt. Für mich.
Falls jetzt Verwirrung aufkommen sollte, dass diese Aussage nicht zum Titel passt, … ich bin mit diesem Blogpost ja noch nicht fertig.
Ich belohnte mich zum Wochenschluss, nachdem ich in den Morgenstunden die unendiche Behördengeschichte, die mich seit dem Abschied von der Lieblingsmenschin vor beinahe einem Jahr in Trab hält, vorangebracht hatte. Dazu besuchte ich zuerst meine ehemaligen Chefs und KollegInnen. Wie üblich brachte ich einige Dinge aus meinem Schul-, Unterrichts- und Beschäftigungsfundus zum Abgeben mit, der irgendwie nicht wirklich kleiner werden will.
Toll, wie sich einige meiner schwierigen Jungs entwickelt haben und nun kurz vor ihren Abschlussprüfungen stehen!
Wunderbar, wieder in meinen ehemaligen Werkräumen zu stehen und mir etwas zu bauen – Raum und Zeit vergessend.
Mit dieser großen Spindel kann ich eins der nächsten Projekte, die in meinem Kopf spuken, voranbringen.
Das graue nasskalte Wetter in den vergangenen Tagen, teilweise war es spielgelglatt auf den Fußwegen, ließ mich nur ein Mal nach dem Garten sehen. Ohne schlechtes Gewissen in dieser Hinsicht richtete ich meinen Aktionskreis überschau-, wie erreichbar ein. Dieser drehte sich rund ums Telefon, plus Warteschleifen und Präsenz für Rückrufe, inklusive dem gewohnten Wochenversorgungsablauf für den verbliebenen Lieblingsmenschen.
Zugegeben, bei mindestens einem der Telefonate zeigte ich Nerven, entschuldigte mich jedoch für meine Ausbrüche zeitnah. Manches Mal habe ich einfach das Gefühl an Wände zu laufen, ein anders Mal bin ich misstrauisch, wenn etwas glatt läuft.
Von meinem inneren Optimisten, dem die Mutter so vertraute, bröselt es mächtig. Inzwischen baut der Vater auf das, was von diesem übrig ist … Positiv denken!
Ans Zuhause gebunden kam ich mit einem Teil meines Jahresprojekts voran. Ob sich im Laufe des Jahres die Weiterarbeit am Stickteppich entwickeln wird kann ich bis jetzt nicht absehen. Das begonnene Werk schickte ich allerdings bei der monatlichen Kontrolle verzugslos in die Kälte. Irgendwie hat es wieder eine Motte in die Plastikbox geschafft gehabt! Mistviecher!!
Insgesamt kam ich bei den Aufräumarbeiten gut voran, doch davon berichte ich dann an anderer Stelle.
Wichtig war mir auch die Vorbereitung auf Themen für die kommenden Fortbildungen. Davon profitierte meine Blogtätigkeit. Ich beantwortete einige Fragen zu meinem Blog, die niwibo stellte und berichtete, wie aus einer ungeliebten Gartenpflanze eine Nutzpflanze für mich wurde.
Nebenbei versuchte ich meinen Speiseplan so umzustellen, damit sich die Waage wieder in die gewünschte Richtung drehen könnte. Mit dabei einige eigene Gartenprodukte, wie der frisch geerntete Rosenkohl, ein paar der restlichen eingelagerten Kartoffeln, oder die eingelegte Zucchini.
Da stehen jedoch noch zwei Keksdosen mit Weihnachtsgebäck – kontraproduktiv, doch immer noch lecker – auf dem Küchenschrank und die Freundin brachte zum Besuch Berliner, aka Krapfen oder Pfannkuchen, mit. Die waren dann auch noch besonders lecker, da doppelt „geimpft“.
Im Ausgleich zum mitgebrachten Hüftgoldaufbaustoff durfte sie einen Karton voller Spanschachteln für ihren Kunstunterricht mitnehmen. Das verringert wenigstens mein Materiallager.
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Zeit für Zeitungslektüre blieb wenig und ich kündigte erst einmal eins meiner Abos, bevor ich mich ans Lesen setzte. Mit Freunden, Bekannten und Verwandten wurde diskutiert, oft über die Panzerfrage, die sich inzwischen zu Bitten/Forderungen nach Tornados ausweitet, wie ich es erwartet/befürchtet hatte.
Bei meinen Aufräumarbeiten fand ich einige Texte und Artikel über den Golf- und Irakkrieg auf einem alten Laptop, die ich dort gespeichert hatte. Dazu gehörte eine Übersicht, wer wieviel Profit aus den Kriegshandlungen gezogen hat und wer dazu gehört.
Aktuell steigt die Nachfrage nach Aktien der Rüstungsindustrie weiter, auch wenn es verpönt ist darüber zu sprechen.
Wladimir Putins Russland: Mission erfüllt, Putin kann gehen – ein Artikel in der taz, vom 21.01.2023
Rüstungsindustrie: Das Geschäftsmodell Leopard 2 – wer am Kampfpanzer verdient – ein Beitrag im manager magazin, vom 27.01.2023
Im Anflug – Grillenmehl in Lebensmitteln: EU erlaubt Beimischung von Insektenpulver, ein Beitrag in GEO, vom 19.01.2023
Langes Leben: Ist die nordische Diät die neue Mittelmeerkost? – noch ein Beitrag in GEO, vom 23.01.2023
Lebensmittel: Wir wollen nichts Böses. Nur euer Wasser – ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung (mit Bezahlschranke), vom 08.01.2023
Mitgemacht.
Stoppt den Ausverkauf unseres Trinkwassers! – eine Unterschriftenaktion von campact!, Stand vom 21.01.2023
Ansonsten.
Ich entsorgte eine Ausgabe einer meiner Wochenzeitungen durch Weiterverarbeitung. Den Katern war es zuerst etwas unheimlich, dann waren sie jedoch voll dabei, vor allem mein Schwergewicht.
Über diese und andere Zeitungsschnüre berichte ich an anderer Stelle.
Ohrwurm der Woche.
Bis die Tage,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Dass auch nach über einem Jahr nach einem Todesfall immer noch Einiges ansteht, befürchte ich langsam für mich auch. Da war ich wohl zu früh optimistisch. Und dass die Trauer phasenweise wieder stärker wird und viel Kontemplation verlangt, erfahre ich grade mal wieder. Ich hab dann keinen Kopf für nichts und die Hände verlangen nach Tätigkeit.
Was du dir da kochst, sieht so lecker aus! Wünschte, ich kriegte das für mich auch hin.
Alles Liebe!
Astrid
In dieser Woche musste ich es bei einem Behördentelefonat einfach rauslassen, dass es mir zum Hals heraushängt, keine Chance zu bekommen einfach nur zu trauern. Ich suche mir nun professionelle Hilfe. Soll es doch kosten.
Ich koche, ja, mit Überwindung und Selbstüberredung. Irgendwann wird es hoffentlich wieder eine selbstverständliche Routine.
Nun wage ich mich ins usselige Dauergrau zum mich selber lüften.
Mit vielen lieben Grüße,
Karin
Das Du noch so feine (gesunde😊)Leckereien aus dem Garten hast. Aber hier gibt es erstens weniger im Nutzgarten Bereich und dann viel mehr hungrig Mäuler. Das es bei Dir mit dem Abschied nehmen können so lange dauert und so nervig und aufreibend ist, tut mir so leid. Dafür bejubel ich wieder Deine Spindel Herstellung. Ich sammel auch immer diese wunderschönen Spanschachteln. Mitlerweile sind es ja iR nur noch Einzelstücke. Aber auch so gibt es Verwendung.
Ich hoffe, Du kannst am Wochenende verschnaufen, was sacken lassen, Kraft tanken.
Fühl Dich gedrückt
Liebe Grüße
Nina
Sieht gut aus und/oder kann verwertet werden, das sind die Grundvoraussetzungen, um als Pflanze in meinen Garten einziehen zu können. An den Altlasten arbeite ich noch. Rosenkohl werde ich auf alle Fälle auch nächstes Jahr anbauen, auch Winterlauch, Postelein und Postelein sowieso. Irgendwann wird es hoffentlich mit Spinat klappen, denn der zickt bei diesem Boden. Um eine mehrköpfige Familie mit diesem Garten ernähren zu können müsste ich in die biochemische Trickkiste greifen, für mich alleine reicht es erst einmal Teller aufzuhübschen.
Die Käse-Spanschachteln holte ich mir immer auf dem Samstagsmarkt an meinem Käsestand, nur leider musste der Eigner diesen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Der neue Besitzer hat eine etwas andere Käseauswahl, was auch ohne Schachtelausbeute schade ist.
Ein kleines und hübsches Event steht an diesem Wochenende bevor, wenn es zum Schafpatentreffen in den Stall geht.
Viele liebe Grüße,
Karin
Ich finde es toll, was dein Garten so auf deinen Teller bringt. Winterpostelein (oder Portulak) ist gerade auch mein Lieblingssalat.
Über den felinen Basteleinsatz musste ich so lachen.
Liebe Grüße
Andrea
Der Garten bringt in diesen Winter noch nicht so viel, wie ich es mir gewünscht habe. Es war ein Versuch und das Ergebnis zeigt mir, der Weg stimmt.
Angus liebt Spinnräder und drehende Spindeln. Dazu noch raschelndes Papier in Mengen, dem er ebenfalls nicht widerstehen kann, das war für ihn dann erst einmal zu viel! 😀
Viele Grüße,
Karin
Zeitungsschnüre, wie interessant. Wenn die Menschen ihre Selbstbestimmung bezüglich Essen abgeben, dann ist es halt Insektenmehl. Ich mag lieber Linsen und Erbsen und koche „from scratch“. Da weiss ich, was ich verdaue.
Einen schönen Sonntag dir.
Regula, die ihre Zeugnisnoten abgegeben hat.
Das tolle Gefühl, die Noten erledigt zu haben, werde ich nicht vergessen!
Auf den Gedanken Zeitungspapier zu verarbeiten komme ich seit vielen Jahren immer wieder, vor allem wenn die Vorbereitungen für die neue Gartensaison anlaufen.
Beim Insektenmehl kam mir zuerst in den Sinn: Noch ein Punkt auf den ich bei abgepackten Lebensmitteln achten werde.
Dir eine gute Woche noch,
viele Grüße, Karin
januar und februar sind meine ungeliebten monate. dieser jetzt besonders. soviel grau in grau – nicht mal ich mag mehr rausgehen…
aber die ersten schneeglöckchen sind gesichtet und so wird die frühlingsvorfreude geschürt. immerhin!
auf die zeitungsschnüre bin ich gespannt!
liebe grüße
mano
Die ersten Schneeglöckchen zeigen sich auch bei mir und im Nachbargarten leuchten die Winterlinge. Das baut auf.
Zu Zeitungsschnüren bzw. Zeitungsgarn habe ich schon vor Jahren gebloggt. Mittlerweile gibt es auch dazu Bücher auf dem Markt. Mich hat dieses Thema schon in den späten 1970er-Jahren fasziniert. Damals gab es dazu einen Artikel in dem genialen Magazin „100 Ideen“. Leider fehlt mir seit einer Fortbildung diese Ausgabe.
Viele liebe Grüße,
Karin