oder …
Herbstlaub weihnachtlich auf die Karte gebracht #2
Es war nicht das erste Mal, dass mir lange nichts einfiel, wie, womit und in welcher Form ich meine Weihnachtskarte gestalten und herstellen werde. Es ist auch nicht das erste Mal, dass mir die Natur half, zu einer Weihnachtskartenidee zu kommen, dieses Jahr auf Umwegen, aber dazu später mehr.
Die Weihnachtskartenedition ist fertig, verschickt und der Rest zum größten Teil verteilt!
Es sind lauter Unikate, collagiert mit Herbstlaub, alle durch meine Hände entstanden, mit ein wenig Kritzel-Sternen-Turalu drumherum.
Die Auflage: 40 + 12. Ich musste nach dem ersten Schwung nacharbeiten. Zwei Karten bleiben in meiner Sammlung.
Der Anfang – die Entwicklung
Die Idee für diese Karte kam mir spät, für die Herstellung und auch zur Tageszeit. Mit einer Kartenherstellung erst nach dem 2. Advent zu beginnen, funktioniert nur mit ein wenig Feuer unter dem Hintern und einer funktionierenden Idee. Diese hatte ich, als ich den Gedanken an Weihnachtspost schon ad acta gelegt hatte ( beschrieben im Wochenrückblick – Link).
Bunte, vor allem rote, Herbstblätter sammle ich jedes Jahr. Obwohl ich inzwischen genügend Kästchen und Schachteln mit ihnen gefüllt habe, konnte ich auch dieses Jahr nicht nur am Flügel-Spindelstrauch vorbeigehen ohne mich nach Blättern zu bücken.
Leider hält sich die megahübsche Farbe nicht nach dem Trocknen, bleibt aber hübsch, auf andere Art. Genauso verhält es sich mit dem Laub der Felsenbirne, der Schmalblättigen Esche, … ich kann auch an keinem Ginkgo im Herbst vorbeigehen!
Bloß, was mache ich daraus?
Die unterschiedlich angegilbten Blätter waren der erste Teil der Idee. Der zweite Teil kam aus der Sammelschublade in der Küche, die gesammelten Reste von roten Zwiebeln. Diese kochte ich in Wasser auf, hatte, wie üblich, einen undefinierbar brauen Sud, um dann überrascht zu werden. Auf dem zum Färben verwendeten Seidenpapier kam die rote Zwiebelschale ohne Zusätze zu einem Rosaton.
Das passte zu den getrockneten Blättern!
Also, Papiere falzen und zuschneiden – leider vermessen und nachschneiden müssen, damit sie in die Umschläge passten.
Hinundher-probiert, wie alles auf die Karten platziert und gestaltet werden könnte.
Dann stand der erste Prototyp.
Die Produktion konnte beginnen.
Das Ärgernis, denn der Klebestift reagierte mit dem selbst gefärbten Seidenpapier mit einem Farbumschlag!
Zum Glück verschwand diese Reaktion nach dem Trocknen!
Ich konnte weitermachen und am Ende meine Aufgabe erfüllen, selbst nach den vor Jahren aufgestellten Richtlinien – Link. Auch dieses Jahr kaufte ich nur Umschläge und Briefmarken dazu.
Material
- Zeichenpapier, DIN A4, 170 g/m2
- Transparentpapier, DIN A4, 110 g/m2
- Seiden-Druckpapier
- getrocknetes Herbstlaub, teilweise gut abgehangen ;-), von Felsenbirne, Rotem Hartriegel, Flügel-Spindelstrauch (herrlich pink in der Herbstfärbung), Schmalblättriger Esche, Ginkgo und dazwischen auch etwas Weinlaub oder Birke
- Klebestift
- Lack- und Gelstifte in Gold
- Rote Zwiebelschalen
- Wasser
Werkzeuge
- Bleistift
- Schere
- Schneidemesser
- Stahllineal
- Schneidematte
- Papierschneidegerät (optional)
- Falzbein (optional = empfohlen)
- Schüssel
- Pinsel
- Handschuhe
- Zeitungspapier und wasserfeste, abwischbare Unterlagen
Die Beilage
Die Karte – ganz hübsch, aber mir fehlte etwas.
Die Karte plus Umschlag auf die Briefwaage gelegt, und über die 20 g gekommen, hatte ich ein wenig Gewichtsfreigabe für eine Kleinigkeit, die ich dazu legen konnte. Sie sollte farblich passen und das parallel entstehende Salz kam gerade recht, obwohl es für etwas anderes gedacht war.
Die wiedergefundenen Kunststofftütchen, die eigentlich in der Weihnachtspost 2021 genutzt werden sollten, dann jedoch unauffindbar waren, konnten in diesem Jahr zum Einsatz kommen.
Die Idee zum Beerensalz hatte ich durch ein Mitbringsel aus Island und probiere nun schon eine Weile mit verschiedenen Beerensorten. Noch bin ich nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis, aber ganz nah dran!
Beerensalz ist kein Salz zum Mitkochen, wie auch viele Kräutersalze nicht. Es wird zum Abschluss, kurz vor dem Servieren über das Gericht gestreut. Es passt auf Lachs und Wildgerichte, oder auf Salate gestreut. Ich krümel ein paar Salzbrösel auf Pellkartoffeln und Butter, oder auf ein Butterbrot.
Was dieses Jahr fehlt, ist ein Spruch, ein Zitat, ein Gedicht. Die suchte ich immer mit der Mutter aus und das geht seit diesesm Jahr ja nicht mehr. Also ließ ich diesen Schritt weg, nächstes Jahr dann wieder.
Fertig! Es kann aufgeräumt werden.
Die neue Karte wandert mit zwei Exemplaren in die Box mit Karten der vergangenen Weihnachten.
Bis die Tage,
Kommentare
Deine Karten sind wieder etwas ganz Besonderes.
Und ich mag mich nochmals sehr bedanken für meine Post!
Ich bin auch oft enttäuscht, wenn ich Blätter getrocknet habe und eben nun mal diese frische, knallige Farbe fehlt. Aber dafür haben sie dann die sanften, warmen Töne. So wie Deine Karte.
Hab schöne letzte Tage vor dem Stichtag 🙂 und liebe Grüße
Nina
Danke und gern geschehen.
Heute stecke ich die allerletzten Karten in die Briefkästen, die ich erlaufen kann. Danach wird aufgeräumt und ich lege die Füße hoch. Viel mehr muss ich nicht mehr erledigen, ist ja auch nur ein Weihnachten im kleinsten Kreis.
Viele liebe Grüße,
Karin
ich schätze mich wirklich glücklich, dieses kleinod hier an meiner weihnachtswand hängen zu haben. auch hier noch einmal herzlichen dank dafür! das herrlichfarbene beerensalz, das so schön zur kartenfarbe passt, wurde bereits mehrfach getestet und als sehr geschmackvoll empfunden.
liebe grüße
mano
Gern geschehen, Mano. Die Weihnachtspost ist mir eine Herzenssache. Dieses Jahr lief es zwar zäh an, machte dann bis zum Schluss, selbst beim Nacharbeiten noch, Spaß.
Viele liebe Grüße,
Karin
So zauberhaft, filigran und feinsinnig sind deine Karten! Danke, dass ich eine erhalten durfte! Ich bin schon ganz gespannt auf das leckere gewürzte Salz.
Liebe Grüße
Andrea
Gern geschehen! Wie ich Mao schon antwortete, Weihnachtspost ist mir eine Herzenssache.
Viele liebe Grüße,
Karin
Ooooh, sind die schön!
Da merkt frau, dass dir Weihnachtspost wirklich eine Herzensangelegenheit ist.
Dir ein zufriedenes und herzenswarmes Weihnachtsfest.
Lieben Gruß aus dem kleinen Dorf zwischen den Meeren
Lydia
Dabei war ich dieses Jahr, weil sich so gar keine Idee für meine Weihnachtspost entwickeln wollte, beinahe soweit, diese, meine, Tradition zu unterbrechen.
Ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich dir,
mit lieben Grüße,
Karin
Liebe Karin,
auch ich bin ganz begeistert von deiner Weihnachtspost! Soooo schön, die Karte! Eine tolle Idee, die herbstlichen Blätter so zu verwenden. Ich sammle auch jedes Jahr ;-). Ich freue mich sehr, dass ich auch eine Karte bekommen habe und werde sie wieder in Ehren halten. Bin dazu noch eine Kartensammlerin… Vielen lieben Dank nochmals!
Habe mit viel Interesse dein Makeing-of gelesen.
Ganz liebe Grüße
Ingrid
Gern geschehen!
Aus einem Fundus heraus zu arbeiten macht Freude. Dazu ist eine Kartensammlung auch immer hilfreich.
Liebe Grüße,
Karin