oder …

Weiße kalte Adventswoche

Freitagabend, die Küche ist aufgeräumt, der Vater glücklich und satt wieder in seinem Zuhause. Müde, Kratzen im Hals und die Schnittwunde von einer Thunfischdose pocht in einem meiner Finger.
Setze ich besser Teewasser auf und mich gleich für den Wochenrückblick hin, denn so kann ich Samstagmorgen etwas langsamer angehen.

Es war ein schöner Freitag. Erst sah ich im Garten nach, ob alles in Ordnung war …

… dann holte ich den Lieblingsmenschen zu einem Wunschprogramm zu mir nachhause. Das Wunder der schnellen Keks-Schmelze bei allen Familienweihnachtsbäckern traf auch den Vater und er wünschte sich Nachschub der Lieblingskekse, nach dem Rezept der so sehr vermissten Lieblingsmenschin.

Im Anschluss gab es noch zwei Bleche Elisenlebkuchen, damit der Pizzateig Zeit hatte zu gehen. Trick 17 ;-), damit der Vater noch etwas leckeres Warmes am heutigen Tag in den Bauch bekommt und die Aussicht auf frische Pizza aus meinem Backofen war verlockend genug noch etwas zu verweilen.

Der Rest der vergangenen Woche kann mit einem Wort beschrieben werden – kalt!

Sonntag war Schafpatentreffen und es reichte eine Stunde im Stall ohne Bewegung. Das sind dann Momente, in denen ich meine befreundeten Schäferinnen bewundere! Sie müssen auch bei klirrender Kälte raus!
Immer agil, die Ziegen. Bedächtig, der Herdwickbock. Ob er immer so ist?

Meine Favoriten sind die Walliser Schwarznasen. Ihre Wolle ist ein Traum! OK, nicht auf der Haut, aber zum Waschen, Filzen, Spinnen, Färben, Weben, Sticken – mein Stickteppich, als Beispiel. Es ist eine Wolle für robuste Oberbekleidung, Decken und Teppiche, Anforderungen, die im Wallis auch nötig sind.

Walliser Schwarznase, dahinter Dorperschaf

Ich mag die urigen Wuschel!

Es reichte noch für einen kurzen Spaziergang mit Freundin und deren Hunden, nachdem die letzten Schafpaten sich verabschiedet hatten.

Popokalt!

Zum Wochenbeginn schickte ich den ersten Schwung an Weihnachtspost los, vor allem die nach fern fern (außerhalb von D) und nach fern (außerhalb von Ba-Wü). 😉
Wobei, über den Montag brauche ich ja gar nicht extra zu berichten! Das war ja der zwölfte Tag des Monats und ist hier schon dokumentiert – Link.

Der nächste Schwung an Weihnachtspost fiel kleiner aus, als geplant. Die Wettervorhersage mahnte zur Mitte der Woche besser zuhause zu bleiben, dass ich den Wochenplan etwas umsortierte. Der Rotkäppchen-Mittwochvormittag wurde zum Rotkäppchen-Dienstagnachmittag, nach meinem Zahnarztbesuch. Danach hatte ich keinen Kopf mehr, für nichts.

Stimmt nicht! Ich räumte auf, zählte Karten durch, verglich die Zahl mit der Liste und holte die Schneidematte wieder heraus und wusste beim folgenden Schneiden, Falzen, Kleben was ich mit den Abschnitten machen werde.

Zwischendurch probierte ich auf dem Herd wieder einiges aus. Hatte ich doch ein Rezept gefunden, dass sich interessant anhörte eine Reihe an Gemüseresten zu verwerten – ein Teil des Lauchs aus Nachbarsgarten fand dort auch hinein. Danke J!

Acquacotta – nach einem Artikel / Rezept in Splendido, erstmals gelesen Anfang Dezember 2022 – und wie es bei mir aussah:

Ich recherchierte dazu noch etwas weiter und fand noch mehr Beiträge in der Presse, wobei es dabei immer um die Verwertung von altem Brot geht:

Altbackenes: So wird aus Brotresten Suppe, Salat und Kuchen – ein Artikel in Zeit Online, vom 15.01.2020

Eigener Herd: Einfach kostbar – eine Kolumne der Süddeutschen Zeitung, vom 02.10.2022

So lecker! Eine tolle Alternative für die deutsche Kartoffelsuppe, wenn die Kartoffeln ausgegangen sind, oder auch nicht.

Mittwochmorgen. Das, was vom Himmel herunterkam, knisterte in der Luft und erst recht beim Auftreffen auf den Oberflächen. Kein Schneeregen, eher vereister Schnee, Schneegriesel. Kein Verkehr hier in den Nebenstraßen und ich war froh alle Einkäufe am Vortag erledigt zu haben. Die Gehwege, spiegelglatt, mied ich, ließ den Müllentsorgungsgang aus und befüllte nur das Katzenkino. Richtig geschneit hatte es dann erst in der Nacht zum Donnerstag.

Wenig einladend, das Geschehen vor der Tür. Zeit sich Zeit zu nehmen, zum ruhigen Frühstück, Lektüre, Vorbereitungen für Fortbildungen, die da kommen, Experimente. Das Müsli wurde durch Beeren aus meinen Garten bereichert. Aus den restlichen, aufgetauten Beeren probierte ich einen Senf herzustellen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.

Am Wochenende beginne ich meine Weihnachtswichtelrunde vor Ort. Darauf freue ich mich.

Danke für die Weihnachtsgrüße, die mich in dieser Woche erreicht haben, per Social Media, Email, am Telefon oder, traditionell, per Weihnachtskarte. Eine Karte der Woche ist eine ganz besondere Perle. Vergangenes Jahr hatte es keine Karte unserer ehemaligen Ferien-Vermieterin gegeben und ich war schon in Sorge, weil kein Kontaktversuch gelang. Zu ihr hatte ich 2006 meine erste (fast)Alleinreise gewagt – Link , wurde dort aufgenommen, wie ein verlorenes Familienmitglied. Jetzt kam ein Lebenszeichen, wunderbar!

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Vieles. Angelesen, verfolgt, recherchiert, wie die Korruptionsgeschichte im EU-Parlament …

Korruptionsaffäre um EU-Parlamentsvize Eva Kaili: Vier Haftbefehle, Säcke voller Geld und ein böser Verdacht – ein Artikel im Spiegel, vom 11.12.2022

… bis sich die Ereignisse überschlugen.
Noch brisanter und Übelkeit erregend, die Ausmaße und Ergebnisse aus der Razzia in Sachen Reichsbürger. Ich lese und versuche zu (er)fassen! Ich schaffe es nicht, habe kein Verständnis für das Denken dieser Menschen, die ein Vorgestern wiederhaben wollen und das monströse, menschenverachtende Despotenvorbild doch gerade erleben!

Ich brauche Positives!

1.000 Jahre alter Wikingerschatz entdeckt – ein Bericht in National Geographic, vom 09.12.2022

Ohrwurm der Woche.

Den wöchentlichen Ohrwurm denke ich mir nicht aus, er kommt zu mir, zu 90 % über das Radio. Glücklicherweise gibt es kleine Apps, die frau aufs Handy laden kann, die das Gehörte erkennen und benennen können. Am Wochenende schaue ich mir das gesammelte Gehörte ein und entscheide.
Diese Woche fiel mir die Entscheidung anfangs recht einfach. Blöde Situation überstanden, genervt im Auto abgeatmet. Bevor ich losfuhr, dachte mir noch, wie blöd muss ich doch sein, und wie alt muss ich werden um zum richtigen Moment einmal nein zu sagen. Just in dem Moment lief beim Starten im Radio …

Dann recherchierte ich Stupid Girl und schwupps war ein zusätzliches /s dran, womit ich bei P!nk landete. Auch nicht schlecht, hatte ich mich doch gerade mit einer Freundin über Erwartungen, Pflichten und Tralala ausgetauscht.

Samstagmittag. Es kommt die Sonne heraus. Dem Lieblingsmenschen ist das Brot ausgegangen. Dann ziehe ich mich halt warm an und mache mich auf den Weg zum Bäcker.

Danach ist dann aber Zeit für mich!

Macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

##

Kommentare

Wer braucht nicht Positives in diesen Zeiten?
Ich hoffe, dein Vater kann das Buch von Snyder gut verkraften. Es geht einem durch Mark und Bein, öffnet die Augen für die Verpflichtungen die wir Deutsche eigentlich gerade hätten.(Man sollte es dem Kanzler auf den Nachtisch nageln.)
Beim Altbrot musste ich schmunzeln. Das wenige, was hier anfällt, wird in Streifchen getrocknet. Der Hund wartet schon sehnsüchtig auf solche Belohnerle.
Danke für deine zauberhafte Karte! Deine Kartenausstellung ist eine super Idee!
Liebe Grüße
Andrea

Das Altbrot teile ich in der Regel, getrocknet, mit den Ziegen. Die freuen sich darüber auch. Nun müssen sie ab und an auf eine Scheibe verzichten.
Die BundespolitikerInnen machen es der Basis nicht immer leicht vor Ort zu reagieren. Da hilft mir nur, als Mitglied im Vorstand des Stadtverbands, bei der Sache zu bleiben, den Fokus auf die anstehenden Probleme in den Gemeinden zu richten, so schwer das manchmal fällt.
Liebe Grüße,
Karin

Um mich einzureihen, Altbrot zerstoßen und mit gutem Olivenöl in der Pfanne zu Croutons, hmmmm 🙂
Liebe Karin, ganz ganz herzliches Dankeschön für Deine Post!
Du hast Dir wieder so was Schönes einfallen lassen!
Sag Mal, kennst Du das Textilportal von Gabi „madewithbluemchen“ und ihren Adventskalender? ( Und den Podcast?)
Ich musste bei Deinen wunderschönen Schaffotos sofort daran denken.
Fleißig warst Du jedenfalls wieder sehr! Und bestimmt gar nicht „stupid“
Hab ein wirklich besonders erholsames und schönes AdventsWochenende!
Ganz liebe Grüße
Nina

Gern geschehen!
Das Portal kenne ich nicht, Danke für den Hinweis.
Croutons, ja, die mache ich auch. Trotzdem bleiben in einem Minihaushault, trotz aller Planung, Reste an allen Ecken und Enden in der Küche übrig.
Bis jetzt hatte das Wochenende auch richtig hübsche Momente.
Viele liebe Grüße,
Karin

In den letzten Tagen habe ich immer wieder Bilder von Schwarznasenschafe gesehen, unsere Neue Bundesrätin hält genau dieses Schafrasse auf ihrem Hof.
Von deiner leckeren Pizza hätte ich auch gerne versucht.
Schönen 4. Advent wünscht dir, Pia

Die Schwarznasen sehen richtig urig aus. Leider kommen sie mit den heißen Sommern nicht gut zurecht.
Diese Pizza ist mir, aus dem Handgelenk heraus, richtig gut gelungen. Darüber war ich selber stolz auf mich. 😉
Einen schönen 4. Advent.
Liebe Grüße,
Karin

oh jaa.. die Woche war kaaalt 😉
und etwas Schnee hatten wir auch am Mittwoch
schöne Kekse habt ihr gebacken..
mein Lieblingsmensch hat sich leider auf die große Reise gemacht 🙁
Reste gibt es bei mir kaum.. ich koche aber auch kaum noch
ich wünsche dir einen schönen 4. Advent
Rosi

Wie traurig! Mein herzliches Beileid!
Solange ich den Vater noch habe tu ich mein Mögliches. Kochen für mich allein kostet manchmal Überwindung, doch für mich und meine Malessen ist es klar von Vorteil.
Liebe Grüße und schönen Adventssonntag,
Karin

Guten Morgen,
seit der Mann hier 1x die Woche ein Brot backt, ist auch 1x die Woche ein ganzes Brot weg…
Und wenn doch mal was übrig sein sollte, wird es gewürfelt und in kochender Milch in gezuckert eingeweicht..
Einen schönen Sonntag..
illy

Es ist interessant, was ich bisher an Rückmeldung zur Verwertung von altem, oder trockenem Brot erhalten habe. 😀
Mein ältester Neffe liebt z.B. meine armen Ritter, French toast. Das musste ich ihm bei einem Besuch beibringen. Ich backe mir mein Brot auch meist selbst. Das reicht dann für zwei Wochen, mindestens. Damit ich lange etwas davon habe friere ich es scheibenweise ein. Das hat sich bei mir bewährt.
Liebe Grüße,
Karin

oh, die schafe ♥!! gibt es noch mehr herdies? die liebe ich so sehr und habe so lange keine mehr gesehen. sie haben die nettesten schafgesichter, die ich kenne. sie lächeln einen immer an! auch so etwas positives, das wir so sehr brauchen!!
schön, deine vielen aktivitäten. ich bin zur zeit eher ein wenig faul. aber das ist auch gut.
das brotrestebuch klingt spannend. ich mache öfter arme ritter (auch wenn wir selten helles brot haben), croutons, spinatknödel, brotsalat im sommer. so eine aquacotta probier ich noch aus!
liebe grüße – pink hör ich mir gleich noch an.
mano

Inzwischen hat meine Freundin einige Herdwicks. Sie sind ähnlich kräftig gebaut, wie meine Lieblinge, die Waliser Schwarznasen. Aus einer Schur habe ich Herdie-Wolle verarbeitet. Das ging recht gut, aber, im Gegensatz zu der Wolle der Schwarznasen, enthält Herdie-Wolle Mengen an Stichelhaar. Vielleicht probiere ich es als Nächstes mit Filzen aus, denn diese Wolle soll gut dafür geeignet sein.
Doch nun erst einmal raus vor die Tür, wenn die Sonne schon mal scheint.
Viele liebe Grüße,
Karin

Schreibe einen Kommentar