oder …
Herbstlich und die guten Stunden genutzt
Die Sturmböen in den vergangenen Tagen haben im Garten einiges durcheinander gewirbelt und ich bin froh, die sonnigen oder einigermaßen trockenen Momente genutzt zu haben.
Nach der Krappwurzelernte im Färberpflanzenbeet in vergangenen Woche kam dort eine fast vergessene Färberpflanze von mir wieder zutage, der Färberknöterich, botanisch Persicaria tinctoria. Die Pflanze hatte im Frühjahr zuerst unter der Hitze gelitten, dann an einem zu viel an Wasser, um später vom Krapp fast verdrängt worden zu sein. Jetzt freute ich mich, dass der Knöterich offensichtlich überlebt hat.

Zufällig hatte ich vor ein paar Tagen auf Instagram gesehen, wie mit einfachen Mitteln Farbe aus der Pflanze auf Stoff aufgebracht werden kann. Das war mir einen Versuch wert.
Einen Hammer, eine Unterlage und Stoff besorgt; ich verwendete ein altes Stofftaschentuch aus dem Fundus meiner Eltern. Dazu pflückte ich ein paar Blätter vom Knöterich, in der Hoffnung trotz der späten Ernte noch Farbstoff aus ihnen zu bekommen.
Die Blätter ordnete ich auf einer Seite des Taschentuchs an und klappte die andere Seite darüber. Danach klopfte ich mit dem Hammer den Pflanzensaft aus den Blättern.

unten, das aufgeklappte Taschentuch, auf der linken Stoffseite kleben noch die Knöterichblätter
Nach dem Entfernen der Blätter ließ ich das Taschentuch erst einmal trocknen, bevor ich das weitere Vorgehen auf dem Instagram-Beitrag von @white_noise_ch noch einmal durchlas. Der Stoff muss gewaschen werden, um das Blattgrün zu entfernen.
Mit jedem Waschgang verlor sich das Grün mehr und mehr und einige der Blätter hinterließen tatsächlich einen Blauton.

Für einen ersten Versuch fand ich das Ergebnis wunderbar. Es zeigte sich zudem, dass aus den älteren Blätter schon Farbstoff zurück in die Wurzel abgezogen wurde, um dort über den Winter sicher eingelagert zu sein. Die jungen Blätter färbten dagegen gut.

Werkstatteinblicke und Umzug in der eigenen Wohnung
- alle frisch gefärbten und überfärbten Wollstränge sind getrocknet und gewickelt

- alle Woll- und Stoffvorräte sind gesichtet und warten darauf demnächst einen neuen Platz zu bekommen. Die Aussicht dieses Material später übersichtlich und an einem Ort zu wissen motiviert.
Trotzdem …
… der Zimmerumzug ist längst noch nicht abgeschlossen. Er zieht solch einen Rattenschwanz hinter sich her! Die Möbel ließen sich zügig verschieben. Schwierig wurde es beim Einräumen. Das bisherige Ordnungssystem in den Fächern passte nicht mehr. Alles wieder heraus geräumt nutzte ich die Gelegenheit zum Sortieren und zum Schaffen von Übersicht. Daneben bot und bietet es die Chance zum Entrümpeln. Vieles, das ich aus unterschiedlichen Gründen gehortet habe, ist aus der Zeit gekommen. Manches verlor über seinen Lagerzeitraum seinen Charme und Nutzen, oder es sind die Motten durchgezogen. Weg damit und das Mitte 2024 abgebrochene Jahresprojekt wieder aufgenommen: Es wird sortiert und es wird Platz für Neues geben!
Nach wie vor sammeln sich kleine Haufen an, füllen sich verschiedene Boxen und Kartons, in denen ich sinnvolle Gruppen sammle. Das macht die Umgebung nicht hübsch ordentlich, doch irgendwann werde ich fertig werden.
Gartenzeit
- die Bohnenranken und die Bohnenstangen habe ich entfernt
- die letzten Tomaten geerntet
- Chilis bei Nachbars pflücken gedurft und meine gleich dazu gepackt. Inzwischen liegt die Ernte für die Frühjahrskurse geputzt im Gefrierschrank.

- den Mais geerntet und zum Trocknen aufgehängt
- Samenstände vom stumpfblättrigen Ampfer für einen Tintenversuch geerntet und angesetzt

- Salat geerntet, denn zwei meiner zwölf Salatköpfe haben, dank Schneckenringen, tatsächlich überlebt. Zudem entwickelt sich der Ackersalat prächtig, zumindest der, der sich selbst ausgesät hat. Ob noch etwas aus dem Zuckerhut wird, wird sich zeigen.
- Salatdekoration kann ich auch noch ernten




… und am Samstagabend schaute ich vielen Kranichen beim Vogelflug zu. Erst dachte ich es sind Graugänse, wenn da nicht Zeitungsberichte gewesen wären und ich beim Vergrößern der Fotos eindeutig lange Beine entdeckt hätte. Insgesamt sechs Gruppen konnte ich verfolgen. Ein beeindruckendes Schauspiel! Schade, dass ich das geeignete Kameraschätzchen nicht mit dabei hatte.



Ansonsten
- der Plagegeist an Lendenwirbel hat sich beruhigt, dafür spielt sich nun eine Bandscheibe in den Vordergrund – mein Rücken bleibt beleidigt und wenig entzückend
- Reisepläne vertagt
- Katers gesundheitlichen Probleme haben sich dafür stabilisiert – eine erfreuliche Erleichterung, die hoffentlich eine Weile anhält
- mir dann seit langem wieder einen Blumenstrauß gekauft (und dann auch noch Rosen, die ich grundsätzlich nicht kaufe, wenn ich nicht weiß woher die kommen) – musste sein!
- ein wunderbares Gefühl, wenn Schmerzen nachlassen! – positiv denken …
- … und mich bei meiner Friseurin aufhübschen und verwöhnen gelassen
Ohrwurm der Woche
Es gab mehrere, die mich begleiteten, doch dann las ich einen Artikel in meiner WochenZEITung (Artikel vom 17.10.2025 – wahrscheinlich mit Bezahlsperre) über The Last Dinner Party, einer britischen Frauen-Band, deren erste Veröffentlichungen ich richtig gut fand. Nun haben sie ein zweites Album herausgebracht: From the Pyre.
Ich freue mich, dass sie immer noch ihren Biss haben und sich nicht zum One-Hit-Wonder entwickeln..
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Der Wind hat auch hier alles kräftig duschgewirbelt. Ich werde heute noch Laub zusammenkehren, denn da kommt nicht mehr viel runter vom Nussbaum.
Eben war ich in der Werkstatt, die ich in den Ferien aufgeräumt hatte. So schön, wenn alles ordentlich ist. 🙂 Viel Schwung wünsche ich dir, das Ziel ist lohnend.
Liebe Grüsse von Regula
Manchmal ist es notwendig bis in den letzten Winkel Ordnung zu schaffen. Das sorgt für Übersicht und Klarheit – mein Eindruck und Wunsch – und wenn es dauern sollte, dann dauert es eben. 😉
Schönes Wochenende, mit vielen Grüßen
Karin