oder …
Es ist Erntezeit von Beeren, Kräutern und Färberpflanzen
Nicht so einfach für die vergangene Woche ein Hauptthema zu finden. Nichts Begonnenes ist fertig geworden, alles ist ist noch in Arbeit und davon picke ich mir ein paar Dinge heraus.
Während ich am Rechner sitze, um diesen Blogpost zu beginnen, böllert ein Feuerwerk zum jährlichen Stadtfest im Hintergrund. Ein wenig invalide – Fuß hoch, Wadenwickel mit essigsaurer Tonerde – bin ich leicht angesäuert, nicht nur am Wickel. Durch einen Stich von wer weiß was und wo auch immer das Teil vorher gesessen ist, bis es auf mir landete und mich anzapfte, ist mein Knöchel schmerzhaft angeschwollen, hochrot und die Haut spannt und juckt. Wie so ein kleines Mistviech mir die Lust auf Garten und den lauen Sommerabend vermiesen kann!
Das Feuerwerk hat ohne mein Beisein und meiner Bewunderung ausgeböllert. Auch gut!
Zeit mich um die geernteten Beeren zu kümmern.

Durch die Trockenheit und die hohen Temperaturen entschloss sich das Beerenobst mit der Reife zu beeilen. Die Sträucher hängen so voll, dass sie, selbst nach der ersten Pflückrunde und den ersten gefüllten Schalen, immer noch voll wirken.
Vom bisher einzigen fruchttragenden Strauch von Roten Johannisbeeren pflückte ich mehr als vier Kilogramm, entstielt und gereinigt.

Von den Sträuchern der Schwarzen Johannisbeere stehen fünf Sträucher auf meinem kleinen Gartengelände. Vier davon tragen Früchte, zwei habe ich abgeerntet und davon knapp drei Kilogramm Beeren schon eingefroren. Die Portion vom Titelbild ist da noch nicht eingerechnet.


Überschaubar ist die Beerenmenge der Stachelbeere und der Weißen Johannisbeere, aber auch sie müssen erst von den Sträuchern geholt werden. Die Jostabeere lässt sich glücklicherweise noch etwas Zeit.

Wie bei den Beeren ist bei vielen Kräutern Erntezeit und meine Blüten- und Kräutervorräte sollten erneuert bzw. aufgefüllt werden. Es war dann so heiß, dass ich von allem nur ein wenig schnitt um so schnell wie möglich wieder in den Schatten zu kommen. Für den Thymian war es zu spät, er war schon verblüht. Beim Griechischen Bergtee war der Zeitpunkt dagegen ideal.


Im Färberpflanzenbeet herrscht etwas Chaos, denn der Färberkrapp hat seine Wurzelsperre überwunden und sich enorm ausgebreitet. Ich muss mir überlegen, wie ich dagegen vorgehe. Solange er grünt weiß ich wo die Pflanze steht, doch in den Sommermonaten haben die Wurzeln wenig Wirkstoff zum Färben. Diese werden dort im Winter, in der Wachstumspause, gespeichert. Allerdings hat sich genau an dieser Stelle endlich der Färberwaid angesiedelt, den ich mir erhalten möchte.

Die Coreopsis ist der Hitze zum Opfer gefallen, die Färberkamille hält Trockenheit und diese Temperaturen besser aus, wenn sie ab und an einen Schluck Wasser bekommt. Die weiß blühende Variante färbt übrigens genauso schön gelb.

Zum Wochenschluss sammelte ich noch weitere Blüten vom Mädesüß für Kräutertees und Kraut zum Färben. Letzteres steht auf meinem Plan, wenn die sommerlichen Temperaturen angenehmer und mein Knöchel, wie Wade, wieder abgeschwollen sind.

Höhepunkt der Woche
Omazeit, ganz viel und nur das jüngste Lieblingsmenschlein und ich! Die jungen Eltern lösten ein Hochzeitsgeschenk ein und ich verbrachte zwei brütend heiße Tage in der Rheinebene. Alles herrlich!! 🥰😊

Ansonsten
- Regenintermezzo, als ich zu Fuß unterwegs zum Orthopäden war – das Wasser lief in Sturzbächen über die Bürgersteige und nahm den Staub der vergangenen Tage mit sich

- Sorgen um den ältesten Lieblingsmenschen – nicht nur die Hitze macht ihm zu schaffen
- die Hitze machte auch den Katern zu schaffen, so sehr, dass sie sich sogar den Platz mit dem besten nächtlichen Luftaustausch teilten, friedlich! Tagsüber hatte jeder seine eigene kühle und schattige Ecke

- endlich meine beiden 12tel-Blicke aktualisiert und veröffentlich – hier und auf meinem zweiten Blog hierundfort
- immer wieder kleine, schöne Gartenmomente

Ohrwurm der Woche
Ein weiterer Höhepunkt in dieser Woche war das Konzert mit Patti Smith und ihrer Band in der Freilichtbühne im Höhenpark auf dem Stuttgarter Killesberg!

Feine Rockmusik, ohne Schnickschnack, und eine charismatische, authentische Patti Smith, die ihre Botschaft für Frieden, Freiheit und den Erhalt der Natur immer wieder in ihren Songs, Gedichten und Erklärungen zu ihren Liedern einfließen ließ. Hut ab, mit 78 Jahren bei diesen Temperaturen, am Rand vom Stuttgarter Kessel zwei Stunden zu performen. Wunderbar, wie selbstverständlich sie mit allen Bedingungen umging, Texthänger mit einem Lächeln und Humor ansprach: OK, dann gibt es eben einen zweiten Anlauf und ihr habt mich dadurch etwas länger. Nur als ein Beispiel.
Das alles in dem wunderbaren Ambiente dieser Freilichtbühne, von Bäumen umrandet, inmitten einer Parkanlage, die Bauhaus-Weißenhof-Siedlung in unmittelbarer Nachbarschaft.

Alle Zeitungsberichte hinter Bezahlsperre fand ich einen Konzertbericht auf gig-blog.net, der hoffentlich nicht gleich wieder verschwindet – Link.
Ich nahm vor allem ein Stück mit, das von Bob Dylan geschrieben worden ist, hier von einem Konzert vom 30.06.2024 im Schloss von Tilloloy, Frankreich:
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Mistvieh! Was auch immer Dich erwischt hat. Ich hoffe, es ist jetzt gut oder zumindest am abklingen (jeh nachdem, wann Du geschrieben hast)
Schön, dass Du eine reiche Ernte hast! So lecker. Für Deine blühenden Nutzpflanzen findest Du sicher eine Lösung.
Hier soll es hoffentlich bald Regen geben. Sogar die Kakis fallen schon jetzt und das, wo wir uns so auf sie gefreut haben.
Na, wir sehen…
Ein erholsames Wochenende und liebe Grüße
Nina
Die Malessen durch den Stich halten an, doch ich werde mich nun auf den Weg in den Garten machen. Aber ich werde vor der Dämmerung verschwinden um nicht weiter angezapft zu werden!
Meine Mini-Kiwis, die so schön angesetzt hatten, verabschieden sich auch schon. Schade, ist aber so.
Der Regen, der mich in der Stadt so erwischt hatte, zog an der 1,5 km entfernt liegenden Gartenanlage vorbei. So lief es schon bei dem Platzregen davor. Also ist Gießen die einzige Option.
Viele lieben Grüße
Karin