und …
etwas Familienzeit
Es wird ein Wochenrückblick (fast) ohne einem kreativen Thema. Das Titelbild, mit dem wie ein Durcheinander scheinenden Webwerk, steht als Sinnbild. Es ist das in Woche #20 begonnene schmale Bändchen, das auf seine Fertigstellung wartet.
Der Schwerpunkt meiner vergangenen Woche stand in den Vorbereitungen zur endgültigen Auflösung der Elternwohnung, die sie 50 Jahre bewohnt hatten, die letzten drei Jahre der Vater alleine. Einige Jahre war es auch das Zuhause von mir und meinem Bruder gewesen, deren Spuren immer noch zu finden sind / waren.
Mein Ziel, mein Wunsch für dieses Vorhaben, ist kein einfaches „alles muss raus“. Ich möchte es soweit wie möglich auf einem nachhaltigen und sozialen Weg schaffen, dass nicht alles im Restmüll landet. Mein händlerisches Potential ist allerdings begrenzt und unterentwickelt, meine Kräfte zeigen ihre Grenzen. Aus diesem Grund wählte ich für die Haushaltsauflösung und Entrümpelung ein Inklusionsunternehmen, das zudem noch Brauchbares in einer Möbelhalle zum Verkauf anbietet. Bevor diese Helfer aktiv werden können ging es ans Sichten – ein Fass ohne Boden! Am Ende nahm ich die Ordner und Unmengen an Boxen mit Briefen, Fotos, Dokumenten, … mit nachhause, um sie nach und nach zu sortieren. Zum Glück bekam ich Unterstützung in dieser Woche und eine wunderbare kleine Auszeit.
Nun von Anfang an:
- Farben, Lacke und Farbreste, Lösungsmittel, Schadstoffe allgemein wurde ich gebeten vorab auszusortieren und abzugeben – erledigt

- einem meiner Neffen bei den letzten Korrekturen seines Antrags auf eine deutsche Staatsbürgerschaft geholfen und mir gewünscht, er hätte sich einen weniger komplizierten Vorfahren als Ausgangsahnen ausgesucht – Daumen drücken!
- mich verfahren, als ich die Nichte vom Flughafen abholte – mit einem Blick über die Filder belohnt worden. Die Filder ist das Gebiet zwischen Stuttgart und dem Schönbuch. „Fild“ ist ein mittelalterlicher Begriff für offenes Land – siehe Wikipedia.

- Kontakt mit der Kleiderkammer vom Roten Kreuz aufgenommen und geklärt, was an Wäsche benötigt wird und was nicht, sowie den Abgabetermin besprochen
- Kleider- und Wäscheschränke geleert und alles Brauchbare verpackt
- Schrankfach für Schrankfach, Schublade für Schublade geöffnet, begleitet von Stoßseufzern – die Vorfahren meiner Mutter waren Glasmacher – wenn wieder ein Familienschätzchen zutage kam
- es tauchten noch einmal Klaviernoten auf, noch vom Großvater gebunden – mein jüngster Neffe freut sich darüber

- in einer Nachtschicht für das jüngste Lieblingsmenschlein genäht und nur ein Mal beinahe das Nähwerk kurz vor Fertigstellung geschrottet. Es war zu retten!


- Sohnemann kam zur Unterstützung seiner Cousine und mir, und er brachte das Menschlein mit 🥰 – während die beiden in der Wohnung agierten bekam ich Omazeit. Herrlich! Die Kater fanden die Mini-Menschin beunruhigend, ganz anders als sie.

- Hausmeistergespräch und Einweisung in den Umgang mit dem Lastenfahrstuhl – wichtig für die kommende Woche
- zur Kleiderkammer, zum Wertstoffhof, unendliche Wege zum Papiercontainer


- Werkzeuge, Materialien, alles mit Geschichte und ordentlich verpackt aus den hintersten Ecken gezogen. Darin zu kramen, die Gebinde aufzulösen, fällt schwer!


- den Brexit verflucht! Die Nichte hat für sich und die Familie gepackt und es gestaltet sich als nicht so einfach, das Sammelsurium über den kleinen Teich nach England zu bringen. Wer schon einmal erfolgreich private Kleinfrachten nach UK per Spedition verschickt hat, ich bin für Tipps dankbar.
- Abschied und danach ein Kleinteil – auf Anordnung meiner Nichte – in den Garten gebracht. Meine Mutter liebte solche Figuren.

Gartenzeit …
… gab es in Spurenelementen, indem ich bei Dämmerung flugs etwas Wasser über die angezogenen Pflanzen schüttete.
Die Pfingstrosenknospen, die mir im Weg hingen, brachte ich nachhause. Wenigstens etwas Gartengefühl!

Ohrwurm der Woche
Ich mache drei Kreuze, wenn die kommende Woche vorüber gegangen ist!
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Ich mache die drei Kreuze mit! Da hast du ja was geleistet, wovor ich mich erfolgreich gedrückt habe. Mich zwingen ja fast schon nur die Erinnerungstage in diesem Monat irgendwie in die Knie. Glücklicherweise hat es ja auch ein paar unterstützende Familienmitglieder gehabt. Und KleinS. war sicher ein Seelenschmalz.
Alles Gute weiterhin für die nächsten Tage ! Und dann viel zeit am Wohlfühlort!
Herzlich
Astrid
Danke, Astrid!
Das Menschlein war eine wunderbare Ablenkung und Manna für die Seele! Davon zehre ich gerade. In dieser Woche hat mein Onkel Todestag, wie mir eine Box mit Dokumenten von ihm in Erinnerung rief. Meine Eltern im Urlaub, mein Onkel einen Herzinfarkt und wen rief meine Tante an? Nicht ihre Tochter. Mich. Da saß ich dann wieder und ging in Gedanken die Jahre durch, fragte mich, warum meine Eltern diese Papiere behalten haben.
Es gibt noch einiges zu tun.
Viele liebe Grüße
Karin
Das Du immer noch zu Gange bist, glaube ich und wie Du es machst ist trotzdem gut. Und vor allem, dass so vieles weiterhin Nutzen hat. Mein erster Hausstand war aus den Sachen meiner Großeltern. Fast immer nutzen wir viele Möbel und Gegenstände aus den Familien (nicht nur gut für die Ressourcen, auch für Geldbeutel und vor allem Seele) Nach Brexid etwas nach GB versenden ist vor allem eines: teuer und trotzdem dauert es. (Zoll Unterlagen musst Du ausfüllen, alles was größer und ggf eben teurer ist…)
Schön, dass Du zumindest Blumen hast zum Erfreuen aus dem Garten. Und vor allem Enkelkind Zeit
Trotzdem eine schöne Woche und viel Kraft
Ganz liebe Grüße
Nina
Meine erste Küche war eine Alno-Küche aus den frühen 1970ern, die, auseinandergenommen, einige Jahre in einer Garage verbracht hat. Zehn Jahre später übernahm ich sie in der ersten Wohnung, zog mit ihr einmal um, strich immer wieder die Fronten neu, der Vater wechselte die Beschläge, bis 2019. Im Wohnzimmer steht ein Schrank, der noch älter ist.
Die Nichte und ich sind am Überlegen, wie die herausgesuchten Dinge nach England kommen. Im März kam sie mit einem großen Mietwagen, damit sie Platz zum Mitnehmen hatte. Spontan hatte ich den Gedanken, dann packe ich eben dieses Mal mein Auto und bringe es über den kleinen Teich. Geht nicht spontan, nicht mehr. Erst müssen Einreisepapiere beantragt werden.
Eine kleine Idee habe ich noch im Hinterkopf.
Wir werden eine Lösung finden (müssen).
Dir eine schöne Woche,
mit vielen lieben Grüße
Karin
Guten Morgen,
Viel Arbeit und einige Lichtblicke! Ich weiß nicht, wie groß Deine Mengen sind, aber: Wir versenden auf der Arbeit oft mit Jumingo. Das ist ein Versanddienstleistervermittler, der durch die großen Mengen für die Privatfrau erschwingliche Preise anbieten kann. Vielleicht passt das ja – falls nicht, drücke ich die Daumen für eine gute Lösung!
Liebe Grüße, Lea
Danke, liebe Lea, für den Tipp.
Viele Grüße
Karin
Oh man, da hast du ja wieder einen Berg angezogen. Aber du scheinst es gut zu wuppen. Wenn dann auch noch das Menschlein dein Herz ein wenig leichter macht, dann ist doch vieles gut.
Ich drücke dich von der großen Stadt aus
Andrea
Das war aber auch ein Berg! Mit Steilwänden!
Momente mit der Enkelin sind in solchen Situationen Seelenpflaster.
Liebe Grüße
Karin