oder …
Wohin mit dem Strauchschnitt?
Sträucher, Stauden, Büsche, Bäume sind schnell geschnitten und dann stellt sich die Frage:
Wohin damit?
- kleingeschnitten gebe ich sie in den Kompost
- Aststücke von Bäumen und gut durchgetrocknete Zweige von Beerensträuchern kommen klein geschnitten auf die Wege – feuchte Stücke treiben wieder aus!
- lange gerade Stengel von Stauden und Äste stecke ich in eine niedrige Mini-Benjeshecke
- wirres Astwerk stecke ich zwischen die beiden Kompostgestelle, die noch von Kapuzinerkresse überwuchert sind
keine Ahnung was alles darin inzwischen – außer Schnecken – lebt
- alles, was ich nicht klein bekomme, oder wenn mir die Zeit, Kraft, Geduld zum Zerkleinern fehlt, kommt auf den Häckselplatz,
normalerweise
Nachdem ich die meisten der Brombeerranken, die teilweise mehr als vier Meter lang waren, schon in der Benjeshecke oder in der Wanne für den Häckselplatz hatte, kam mir der Gedanke, die Erinnerung – wieso klein schneiden, daraus entsteht mindestens ein Kranz!
Kranz aus Brombeerranken – eine Anleitung
Ich verwendete vier ca. 3-4 Meter lange Ranken und ein paar kürzere Reste, die ich vor ca. einer Woche geschnitten hatte. Mehr hatte ich auch nicht mehr übrig.
Ganz frisch verwende ich keine Zweige und Ranken. Sie schrumpfen durch den Wasserverlust beim Trocknen. Das ist nötig, damit der fertige Kranz nach der Fertigstellung nicht zu locker wird,
Völlig getrocknete Zweige und Ranken lassen sich jedoch nicht mehr durch Einlegen in Wasser biegsam machen, wie zum Beispiel Weiden.
Mit Ranken vom Wein versuchte ich im Juni diesen Jahres Kränze herzustellen. Selbst ganz frisch verarbeitet brach das Material sehr schnell.
Glyzinie, Blauregen, lässt sich super verarbeiten, nur ist diese Pflanze – Giftpflanze des Jahres 2024 – nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden, so schön sie ist.
Mein giftfreier und machbarer Tipp: verwende Ranken der dornenlosen Brombeere.
Schritt 1
Blätter entfernen. Im November sind die meisten zwar schon abgefallen, aber die restlichen schneide ich mit einer Gartenschere ab.
Schritt 2
Vor allem die dickeren Stellen der Äste/Zweige müssen auf die Biegungen im Kranz vorbereitet werden. Dazu lege ich sie über eine stabile Rundung und drücke die Äste vorsichtig rund, immer nur ein wenig, Stück für Stück. Das wiederhole ich an jeder Ranke drei bis vier Mal.
Bei diesem Vorgang sollten die Äste an der äußerste Schicht höchstens ein wenig aufbrechen, nicht mehr!
Diese Vorbereitungen sind wichtig, sonst brechen die Ranken beim nächsten Schritt. Kein allzugroßes Problem, denn diese Ranken können noch später in den Kranz eingearbeitet werden.
Schritt 3
An einem dicken Ende beginnend wird die Ranke zu einem Kreis gelegt, der in der Regel erst einmal ziemlich unrund aussieht.
Das dünnere Ende schlinge ich um diese erste Runde so oft es geht.
Eine solche kurze Ranke verwende ich in der Regel nicht für die erste „Reihe“ oder Runde. Besser geeignet ist eine möglichst lange Ranke. So hält die erste Reihe schon nach den ersten drei Schlingen, wie ihr seht.
Schritt 4
Die erste Ranke weiter um den inneren Kreis schlingen. Ob ihr das von außen nach innen macht oder von innen nach außen ist egal …
… bis die erste Ranke verschlungen und verflochten ist
An diesem Punkt versuche ich zum ersten Mal den Kranz in Form zu drücken.
Schritt 5
Die nächste Ranke schiebe ich mit dem dicken Ende in eine Lücke zwischen zwei Äste, die fest genug sind die neue Ranke zu halten.
Diesen Ansatz gut festhalten und das Rankenende wieder fleißig um den Kranz winden.
Ist die Ranke zu dick lege ich sie eine Reihe parallel zum bisherigen Kranz und winde dann erst das dünnere Rankenende um den Kranz.
Beim genauen Hinschauen seht ihr, dass mir diese Ranke zwei Mal stark abgeknickt ist. An diesem Punkt ist das jedoch ohne Belang. Am Ende sind diese Stellen nicht mehr zu sehen.
Schritt 6
Weitere Ranken werden um den Kranz gedreht und die Enden in Zwischenräumen der Äste verflochten.
Meine Ranken gingen an dieser Stelle aus. Vielleicht wären zwei oder drei mehr besser gewesen.
Vielleicht …
Schritt 7
Der fertige Kranz sollte nun in Form gebracht werden und ein paar Tage ruhen. Dieses Mal passte als Formgeber ein Mörteleimer.
Der steht nun auf der Veranda der Gartenhütte und trocknet dort für ein paar Tage.
Fortsetzung folgt.
Macht’s gut und bis die Tage,
Kommentare
Der Tipp, damit die Ranken nicht brechen ist super. Dankeschön. Bald habe ich wieder Weinranken. ☺️ Brombeeren ohne Dornen kenne ich gar nicht
Dankeschön
Liebe Grüße
Nina
Diese Brombeersorte habe ich vom Vorpächter übernommen. Sie brauchen viel Platz für die ellenlangen Ranken und haben wunderbare große Beeren. Falls du einen Ableger möchtest einfach melden.
Liebe Grüße
Karin
mein kommentar vom smartphone hat sich in wohlgefallen aufgelöst…
nur kurz: hier gibt es unmengen an brombeerranken, aber leider alle mit heftigen dornen!ich binde meine kränze meist mit weide oder hartriegel. das geht leicht und unkompliziert.
lg mano
Die dornenlosen Brombeeren sind eine Züchtung, die einer meiner Vorpächter im Garten angesiedelt hat, in Mengen! Hartriegel hätte ich entlang eines Bachlaufs um die Ecke, aber noch nicht für Kränze ausprobiert.
Weide möchte ich wieder im nächsten Kursjahr verwenden und hoffe auf Kopfweidenschnitt.
Liebe Grüße
Karin
das ist ein schöner Kranz geworden..
dornenlose Brombeeren habe ich leider auch nicht 😉
liebe Grüße
Rosi
Danke, Rosi.
Diese Brombeersorte, ohne Dornen, hatte ich schon im Schulgarten. Sie lassen sich viel besser in Schach halten als die stacheligen, wilden Brombeeren.
Viele liebe Grüße
Karin