oder …

Zwischen Garten und Küchenwerkstatt

Samstag vor einer Woche war ich unterwegs zum Campus Galli bei Meßkirch, einer mittelalterlichen Klosterbaustelle. Für die Mitglieder des Förderkreises wurde eine Sonderführung angeboten und dafür machte ich mich gerne auf den langen Weg. Im Vordergrund standen zwei Handwerkerinnen aus Norwegen, die bis Ende August als Holzschnitzerinnen und Vergolderinnen an der weiteren Ausgestaltung der Kapelle arbeiten.

In den darauf folgenden Tagen wurde es richtig heiß! Wer konnte blieb an diesen Hundstagen tagsüber im Schatten. Ich kann mir zum Glück meinen Tag einteilen und setzte in dieser Woche sogar wieder regelmäßig meinen Wecker ein. Die Nachteule in mir darf den Winter über wieder aktiv sein.
Es galt die kühleren Morgenstunden im Garten zu nutzen, wie auch die gegen Abend. Tagsüber war es selbst mir viel zu warm für Außenaktivitäten!
Kühles Nass von oben gab es ungleich verteilt und, wo es runter kam, auch viel zu viel auf einmal. Wenn es vor der Haustür regnete konnte man sich nicht sicher sein, ob das auch so am anderen Ende des Orts geschah. In der Gartenanlage kamen meist nur drei Tropfen an, die augenscheinlich für einen Regenbogen ausreichten.

Jeden Tag trug ich meine Ernteerfolge nachhause.

An den Bohnenstangen ranken sich eigentlich viel zu viele Pflanzen. Doch konnte ich das erahnen? Nachdem die ersten Jungpflanzen als Schneckenfutter geendet hatten steckte ich alles noch vorhandene Saatgut in die Erde. Nun habe ich Bohnen ohne Ende! Zum Glück mag ich sie.

Trotz täglicher Kontrolle im Zucchinibeet übersah ich im dichten Blätterdschungel die Entwicklung einiger Zucchinimonster. Zum Glück gibt es in meiner Nachbarschaft dankbare AbnehmerInnen. Der Rest landete erst einmal in der Tiefkühltruhe. Der Nachschub wächst schon wieder nach.

In den Mittags- und Nachmittagsstunden war ich in der Küchenwerkstatt aktiv. Unter anderem experimentierte ich mal wieder. Heraus kam eine vegane Aïoli, die lecker zu Zucchini aus dem Backofen passte und im Nudelsalat was her machte. Mal sehen, wie haltbar sie ist.

Die Damaszenerrose vor meinem Balkon blüht dieses Jahr nicht wie gewohnt in Intervallen, sondern ständig. Das mag ganz hübsch anzusehen sein, ist für meine Zwecke jedoch ungünstig. Ich benötige zum Destillieren eine große Menge auf einmal. Nun sammelte ich die Blüten über einen Zeitraum und fror sie ein, bis ich genug zusammen hatte. Das werde ich nicht wiederholen. Es gehen nicht nur Inhaltsstoffe verloren. Die Rosenblätter sind nach dem Auftauen vor allem ein matschiger Klumpen.

Wenig lecker sind auch die Destillationsreste von Rosenblüten und mir ist klar, warum sie besser im Brennkessel, als im Dampfaufsatz destilliert werden sollten. Was für ein widerlicher Schlonz! Nun denn, die Destille lief super, nachdem ich den Kühlaufsatz mit Geistrohr ausgetauscht bekommen habe. Er hatte eine ungünstige Neigung gehabt, was den Abfluss des Destillats erschwerte. Kleines Manko an diesem Ersatz, eine Lötstelle ist nicht ganz dicht! Das Leck ließ sich zum Glück leicht abdichten.

Das Ergebnis ist ein duftendes Rosenhydrolat, ein Rosenwasser. Leider setzte sich nur eine hauchfeine Schicht an Rosenöl ab, zu wenig zum Abnehmen und Abfüllen. Nächstes Mal.

Und sonst?
Das Spinnrad ruht. Das Garn, erst gewickelt, dann zum Strang gehaspelt, wartet auf den nächsten Arbeitsschritt. Ich bin mir noch nicht im Klaren, ob ich das Garn noch färben soll oder ein Seidengarn dazu spinne.

Ohrwurm der Woche.

Was mir das Wochenende bringen wird?

Ich bin mit einer Freundin verabredet und werde mich ansonsten dem Wetter anpassen. Vielleicht stricke ich ein wenig, oder bewege ein paar Pinsel. Sonntags ist auf jeden Fall Gartenruhetag.

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ich kann nur staunen, wie fleißig du trotz des heißen Wetters warst.
Darauf, die Rosenblätter einzufrieren, wäre ich nicht gekommen. Vielleicht wäre trocknen besser gewesen?
Aber ich habe keine Ahnung!!!
Liebe Grüße
Andrea

Wenn es so warm ist habe ich deutlich weniger Schmerzen. Das aktiviert, solange ich nicht draußen in der prallen Sonne stehe.
Getrocknete Rosenblätter habe ich auch, aber in allen Rezepturen steht, dass die Blütenblätter möglichst frisch verwendet werden sollen. Nächstes Jahr dann ein neuer Versuch.
Liebe Grüße,
Karin

ich bin immer nur am Staunen was du alles ausprobierst 😉
ja.. an den ganz heißen Tagen bin ich auch erst abends in den Garten
ich habe ja kein Gemüse
aber die Blumen haben halt Durst
mit dem Regen sieht es hier ähnlich aus..
wenn es vor der Tür plätschert
ist es nicht gesagt dass der Garten das auch abbekommt
meist viel weniger 😉
liebe Grüße
Rosi

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