oder …

Dies und das

Das Novemberwetter verkürzte die Aufenthaltsdauer im Gartengrün beträchtlich. Wobei die Farbpalette jeden Tag mehr in Richtung Braun- und Gelbtöne reduziert wird. Nur noch hier und dort blitzen Farbsprenkel heraus.

Auch das Grün der Wiese verändert sich täglich ins winterliche und ich machte mir noch einmal die Mühe die Motorsense für den letzten Schnitt des Jahres anzuwerfen.

Samstag
Den Plan, gleich morgens den angekündigten Sonnenschein im Garten zu nutzen, verfolgte ich tapfer, denn Wind und Wetter hielten sich nicht ganz an die Wettervorhersage. Ich siebte den Kompost weiter durch, unbeirrt von unangenehmen Windböen und Schauern. Als es mir zu nass wurde verzog ich mich ins Folienzelt, erntete Chilis und ein paar der letzten Auberginen. Danach hielt mich nichts mehr im Gartengrün. Es wurde richtig ungemütlich! Ich wäre gerne den Gänsen Richtung Süden gefolgt – ? – sie flogen nach Südwesten!

Strickwerk raus, Füße hoch und den für den Garten gerichteten Tee auf dem Fernsehsessel genossen. Jamie Oliver war dann mal wieder eine Inspiration für die Menüplanung dieser Woche.

Sonntag
Kaum aus den Federn – die Sonne schien mir ins Gesicht! – machte ich mich, trotz Gartenruhetag, auf den Weg in die Anlage. Es hatte in der vergangenen Nacht heftig gestürmt und ich wollte kontrollieren, ob meine Maßnahmen zur Stabilisierung des Folienzelts geholfen hatten und es noch steht!

links der ungeplante Wasserauffangbehälter, rechts die Lösung – nicht schick aber praktisch

Alles gut! Keine durchhängende Wasserpfütze im Zeltdach mehr!
Wenn schon im Garten nahm ich mir auch gleich noch etwas für den Teller mit: Salatrauke, Pflücksalat und Petersilie. Zuhause weichten passend dazu Kichererbsen ein. Eine neue Hummus-Variante sollte es geben, mit pochiertem Ei auf einem Gemüse- und Salatbett. Die letzte gelagerte Zucchini schmeckte dann seltsam bitter, dass das Ei auf eine weniger gemütliche Unterlage auf den Teller kam.

Montag
Ein Handwerker war für den frühen Vormittag angekündigt. Ich musste mir dafür den Wecker stellen. Das frühe Aufstehen lohnte sich, denn während ich den Ort des Geschehens frei räumte und begehbar machte, kam ich so richtig in einen Platz-Für-Neues-Flow! Was will ich mit Zeitschriften, in die ich seit der Anschaffung selten bis nie wieder hinein schaue, die sich einzig hübsch im Regal ausmachen und munter vor sich hin zustauben?
Die ersten Exemplare blätterte ich noch durch und begann hier und da etwas auszuschneiden. Zeitaufwändig. Danach riss ich interessante Seiten aus. Als dieser Stapel immer größer wurde machte ich mir Gedanken, wann ich den denn abbauen werde. Am Ende verkürzten sich die Abstände zwischen Herausnehmen aus dem Regal und dem Gang zum Papiercontainer. Es müssen mindestens 100 Ausgaben eines Landmagazins gewesen sein – bloß nicht nachrechnen, was das alles mal gekostet hat. Besser ist das feine Gefühl, wenn alles weg ist und das Regal geputzt!
Anmerkung: Samstagmorgen liegt der Stapel mit herausgenommen Seiten immer noch. Leider.
Richtig gut, Katerchen hat seinen neuen Liegeplatz endlich akzeptiert. Zähneknirschend hatte ich mich nun doch für eine Kunststoffkiste als Katzenklo für meinen Scharrweltmeister entschieden. Von seinem alten Modell, aus emaillierten Metall mit Aluminiumkranz, wollte ich mich jedoch nicht trennen. Zu schade. Also entseuchte ich es und entsorgte lieber seinen Pappkarton, zusammen mit einigen anderen. Mit allen seinen Lieblingsteilen ausgepolstert dauerte es nicht lange. Inzwischen ist das Modell in neuer Verwendung akzeptiert.

Dienstag
Gleich morgens machte ich weiter und leerte vier prall gefüllte Ordner mit Material aus meiner Ausbildungszeit zur Kräuterpädagogin. Ich hatte auch in diese eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr hineingeschaut, ganz anders, als in meine damals geführte Mitschrift. Es lief wieder genauso, wie am Vortag. Beim ersten Ordner schaute ich noch Blatt für Blatt an, nahm hier und da eins heraus. Beim zweiten ging ich Kapitel für Kapitel vor. Beim dritten las ich noch das Inhaltsverzeichnis, bevor ich den Inhalt herausnahm und beim letzten kamen die die Blätter einfach nur raus. Oh, Mann, Papier ist so schwer!

Schon einmal im Fluss , oder zum Ausgleich, schöpfte ich am Nachmittag einen der Wasserauffangbehälter im Garten aus. Schweren Herzens schüttete ich das Nass den abschüssigen Weg hinunter, denn alle meine frostsicheren Wasserbehälter sind bis zum Rand gefüllt. Dem Wasser hinterherzuschauen brachte kein solch positives Gefühl, wie das Loswerden meiner Papierberge, als ich sie im Container versenkte. Nur zu gut kann ich mich an die heißen und trockenenTage des Jahres erinnern, als ich nach Wegen suchte Wasser aufzufangen und zu sparen. Ein Blick auf den Wasserzähler im Garten zeigt jedoch, dass ich es in der Summe ganz gut hinbekommen habe. Im Vergleich habe ich viel weniger Wasser aus der Leitung verbraucht, als meine drei Nachbarn, mit denen ich einen Anschluss teile. Dazu klopfe ich mir ein wenig auf die eigene Schulter! Irgendjemand ganz von oben sah es wohl genauso und schickte mir just in dem Moment des Gedankens ein paar Sonnenstrahlen! Innehalten!

Positiv gestärkt klappte es endlich wieder mit Strickwerk-Fortschritten.

Mittwochmorgen
Die ersten Scheibchen der Luffagurke aus Eigenanbau trocknen vor sich hin. Leider waren die Gürkchen, aus denen ich sie herausgeschält bekam, noch unreif. Schade, aber ich bin auf dem richtigen Weg. Eine etwas größere und reifere Gurke habe ich noch und überlege mir gerade, ob ich so noch etwas liegen lassen soll oder lieber die Sache in Richtung Kompost beende. Mittwochs ist die Zeit immer knapp!

links und oben eigene Luffascheiben, rechts unten eine gekaufte

Vaterversorgungstag – er wird nicht verhungern!
Ärgerlich, dass es Probleme mit dem Fahrstuhl bei der Auslieferung gab. Ich schleppte die beiden Körbe neun Stockwerke hoch. Ab dem fünften Stockwerk kündeten Lungen wie Muskeln einen Streik an. Im siebten Stockwerk wackelten die Knie, im achten suchte ich nach meinem Notfallspray. Im richtigen Stockwerk angekommen stand der aufgeregte Lieblingsmensch: „Kind, wo kommst du denn her?“ Inzwischen lief ein Fahrstuhl wieder.

Auf dem Heimweg hatte ich eine Idee, wie ich meinen runden Wasserbehälter im Garten optimaler abgedeckt und winterfest bekommen könnte. Statt heimwärts führte mein Weg in einen Baumarkt und ich fand tatsächlich einen passenden Deckel. Ich liebe Baumärkte und Gärtnereien.

Da fließt es hin … so schade!

Donnerstag
Früh musste ich aus den Federn und aus dem Haus. Der Hausarzt hatte mich zu einem Gesundheitscheck gefordert. Nach zwei Jahren war das fällig. Gefühlt vom Kopf auf den Fuß gestellt und wieder zurück schwirrte mir ersterer nach allen Untersuchungen. Zudem war der Tag dann für mich gelaufen.
Irgendwann berappelte ich mich und setzte mich an eine lange hinausgeschobene Näharbeit. Endlich ist meine Garten-Arbeits-Latzhose gekürzt, rechtzeitig vor den noch kälter werdenden Tagen! Zwei Größen zu groß passen Wollpullover und Thermohose darunter, nur war sie eben zu lang. Bisher krempelte ich oder schlappte die zu langen Hosenbeine wie einen Rechen über den Boden, sammelte damit Laub und anderen Unrat auf. Zum Glück schaffte ich diese Aktion zum Kürzen noch, bevor die Kanten völlig aufgescheuert waren.

Ich habe beim Kürzen die ursprüngliche Saumkante übernommen, deshalb auch die Zange in der Verwendung. Mit ihr drückte ich die doppelten Doppelnähte zusammen, damit sie flach genug zum Übernähen waren.

Freitag
Der Wetterbericht sagte für den Morgen noch Sonne und trockenes Wetter voraus. Ich ließ deshalb alles stehen und liegen um in den Garten zu fahren. Ha! Kaum aus der Tür stand ich im Regen. Also retour und abgewartet. Eine Stunde später schien wieder die Sonne, dass ich den zweiten Versuch unternahm. Kaum im Garten angekommen … Na? … begann es wieder zu regnen. Ich nutzte die Zeit des Abwartens für Aufräumarbeiten auf der Gartenveranda. Zwei Regenschauer später war es zu nass für Arbeiten am Kompost und eigentlich auch an den Beeten. Aber der vorgezogene Ackersalat musste endlich raus in die Erde. Das erledigte ich noch, bevor mir die Nässe und Kälte allzusehr in die Knochen kroch.

Zuhause wartete zudem der Heißentsafter mit den Schlehen, zu denen ich die von Gartennachbarn geschenkten Aroniabeeren schüttete. Ich verarbeite Schlehen immer aus dem Vorjahr, das heißt, die gesammelten Schlehen dieses Jahres wandern in den Froster und die aus dem vergangenem Jahr kommen in den Topf. Damit haben sie auf jeden Fall einen Frost erlebt, was wichtig für den Geschmack ist!

Ohrwurm der Woche.

Was mir das Wochenende bringen wird?

Den Schlehen-Aroniasaft werde ich zu Gelee verarbeiten.
Ein bis zwei Gartenstunden wären nicht schlecht, sind aber nicht so dringend.

Die Nähmaschine steht noch und vielleicht werde ich einen Quilt starten, oder zwei, oder drei. Stoff hätte ich genug.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

Macht’s gut und bis die Tage,


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Kommentare

Na ja, ich schreib ja Woche für Woche dasselbe: Ich bewundere dich für deine abwechslungsreichen Aktivitäten! Und dann noch in den 9. Stock! Das operierte Bein schwächelt schon, bevor ich den zweiten erreiche…Ein elegantes „Nest“ hat dein Kater jetzt aber!
Hände & Füße sind jetzt hoffentlich warm!
Alles Liebe!
astrid

Naja, bei mir dreht sich auch immer dasselbe Rad: Garten, Vater, Wetter …
Die neun Stockwerke plus Tragegewicht waren eine Herausforderung! Ich bekomme sie noch hin, nur nicht mehr, wie als 18-Jährige, im Laufschritt.
Richtig warm ist mir heute erst jetzt in den Abendstunden.
Viele liebe Grüße,
Karin

Puh.. 9 Stockwerke mit 2 Körben ist ja auch eine Hausnummer.
Der Kater scheint sich wohlzufühlen und ich hoffe, ihr habt heute einen wunderbaren Sonntag
Liebe Grüße
illy

An solch verregneten Tagen, wie heute, muss frau es sich warm machen und sich eine Beschäftigung suchen, auf die sie auch Lust hat. 😀
Die Kater haben es genossen mich zuhause zu haben.
Liebe Grüße und komme gut in die Woche,
Karin

Während meiner Schultage klopfte ich diese Saumschichten auf dem Amboss platt. Nun muss ich die Werkzeuge verwenden, die ich habe und diese Zange war ideal! Auf jeden Fall schaffte es das Stoffpaket unter der Nadel durch.
Liebe Grüße,
Karin

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