oder …

Zwischen Kleingarten und Küche

Zwölf Tage unterwegs und mein Gießdienst im Garten hatte super funktioniert. Danke J. und K.! Keine Pflanze ist kaputt gegangen, nur eine, gerade gepflanzt, hat Füße bekommen, schmückt wohl jetzt einen anderen Garten. Wasser und Wärme hatten gewolltes und ungewolltes Wachstum mehr als gefördert, dass ich in der zurückliegenden Woche ordentlich gefordert war. Manchmal hatte ich mir eine Machete gewünscht, doch Sichel, Sense und Schere brachten auch wieder Licht in den entstandenen Dschungel.

Alleine schon der Wein hatte sich üppig entwickelt.

Meine Spatzenfamilie hatte inzwischen Probleme an ihr Haus zu kommen. Mit ein paar Schnitten konnte ich abhelfen, aber lange dulden mich die Piepmätze nicht in ihrer Nähe! Was für ein lautes Tschilpen! 😀

Finde den Vogel – auf dem rechten Bild

Ein kleines Stückchen weiter hat sich ein Amselpaar ein Nest direkt in den Weinreben gebaut. Was war ich erschrocken, als ich auch dort auslichtete und mich ein Paar braune Augen anschauten! Die Schere setzte ich an dieser Stelle nicht mehr an. Allerdings frage ich mich, ob es die Amsel ist, die beim großen Umgraben einer Gartenregion im April/Mai immer zutraulicher wurde. Zum Schluss hüpfte sie ja schon an, wenn ich nur den Spaten in der Hand hatte.

Die Eselsdistel ist nun mehr als mannshoch und sie blüht.

Dadurch herrscht reger Besuch von den unterschiedlichsten Insekten.

Überhaupt summte und brummte es um meine Ohren während ich hackte, auslichtete, Unkraut zog, Zwiebeln erntete, Tomaten hochband. Apropos Tomaten. Zwei Sorten des vergangenen Jahres haben sich tatsächlich selber ausgesät, die Wildtomate und die Sorte Sunrise Bumblebee! Wieder suchte ich nach Platz in meinem Garten, bzw. ich machte Platz, damit diese Pflänzchen vielleicht auch noch eine Chance zum Fruchten haben.

Bei Frucht bin ich beim nächsten Gartenthema – Frucht- bzw. Beerenernte. Ich kam gerade noch rechtzeitig zurück um meine Beeren vom Strauch zu bekommen. Es sind alles frühe Sorten, ob Johannisbeeren oder Stachelbeeren.

Alles musste auch verarbeitet werden! Küchendienst. Das freute zumindest die Kater, denn so blieb ich zuhause.

Allein 3 1/2 kg Schwarze Johannisbeeren sammelte ich von drei Sträuchern ab. Ein Teil wanderte in die Gefriertruhe. Aus dem anderen Teil entstand Gelee, Fruchtmus und einige Beeren setzte ich zu einem Likörauszug an. Es ist immer wieder spannend was sich in dem Glas mit Beeren, Zucker und Alkohol entwickelt, ganz ohne zu schütteln. Ich vertraue auf die natürliche Diffusion und diese braucht einfach ihre Zeit.

Tag 1, der Kandis liegt noch auf den Beeren – Tag 2, Beeren und Zucker haben sich umgeschichtet

Immer wieder entdeckte ich an versteckten Stellen noch mehr reife Beeren und vom Salat weiß ich nicht mehr wohin.

Wunderbar, wenn meine Salatgabe das gemeinsame Grillen mit GartennachbarInnen bereichern konnte. Wir hatten uns durch verschiedene Reisevorhaben vier Wochen nicht mehr gesehen gehabt, da durfte das Wiedersehen ausgiebig gefeiert werden.

Abends stand ich dann wieder in der Küche, köchelte, entsaftete, sterilisierte Gläser und Deckel, bis es für eine weitere Salatmahlzeit zu spät war. Ich packte den restlichen Salatkopf in den Topf und kochte Salatsuppe. Auch lecker!

Wo die Mußezeiten blieben?

Die hatte ich! Zwar eine bekennende Nachteule genieße ich spätes Aufstehen. Bei diesen Temperaturen sind jedoch vor allem die Morgenstunden im Garten herrlich!

Komme ich nachmittags ist die Wegwarte schon verblüht. Morgens leuchtet sie mir schon von weitem entgegen.

Leider hatte ich wieder nur das Smartphone dabei, ach, und wenn ich Konstanze dabei gehabt hätte wäre ein Stativ nötig gewesen.

Borretsch hat immer Besucher
Die „camphor-daisy“ wird vor allem von Wildbienen besucht – unterste Blüte
Muskatellersalbei mit Schwarzer Holzbiene

Ohne Besucher zwar, trotzdem schön, ist die Kaktusblüte.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Haussperling: Der Spatz ist häufigster Gartenvogel – ein Beitrag von ARDalpha, vom 14.03.2023

Kreativität: Wann kommen uns die besten Ideen? – ein Artikel im Spektrum, vom 19.06.2023

Fastfood – Arzt: „Lebensmittelkonzerne machen uns gezielt abhängig von ungesundem Müll“ – ein Interview im Standard, vom 25.06.2023

UN-Ernährungsorganisation: Wie China die FAO instrumentalisiert – ein Bericht in der ARD-Tagesschau, vom 30.06.2023

AC/DC – Forever Young – eine Dokumentation aus der Reihe Summer of Brothers and Sisters, in arte, verfügbar bis 27.10.2023

Ohrwurm der Woche.

Was das Wochenende bringen wird?
Gartenzeit und Gießen! Etwas Kreativzeit ist auch vorgesehen. Mal sehen, was daraus wird.
Nebenbei hoffe ich wieder meinen steifen Nacken mobilisiert zu bekommen. Wo der herkam, keine Ahnung. Er war über Nacht einfach da.

Samstagmorgen, sechs Uhr, einer der Kater übergibt sich, die Baumaschinen der Schulbaustelle laufen an, das Vogelgezwitscher übertönend. Schlafen ist nicht mehr möglich. Dann beginnt die Gartenzeit eben früher.

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Na da hast du jetzt ja ordentlich was zu tun! Auf die schwarze Johannisbeeren wäre ich auch scharf. Interessant mit der Diffusion…
Nimm dir bitte auch ab und an eine Auszeit!
Liebe Grüße
Andrea

Mußezeiten müssen sein, und der Liegestuhl steht schon parat.
Ich hoffe ja immer noch mich irgendwann wieder auf ein Buch einlassen zu können. Das Lesen dicker Schwarten vermisse ich doch sehr. So sind es momentan vor allem Gartenbücher.
Viele liebe Grüße,
Karin

Das ist Sommer und der beginnt für mich wenn die Johannisbeeren reifen. Gut, dass ich mich mit der Ernte so beeilt hatte, denn heute waren die restlichen schon schrumpelig.
Danke fürs Lesen 😀
Liebe Grüße,
Karin

Das mit dem Kandiszucker finde ich ja interessant. Ich weiss, dass die Schwarzen Johannisbeeren die gesündesten sind, aber ihren herben Geschmack mag ich nicht. Dein Wintervorrat stockt sich ja ganz schön auf.
L G Pia

Roh und pur sind Schwarze Johannisbeeren nicht jedermanns Sache, als Gelee, Sirup oder eben Likör sieht es dann anders aus. Aber so ein paar davon im Beerensalat oder in einer Beeren-Tarte geben dann einen gewissen Pfiff.
Die Vorräte sind vor allem für den Vater, der seine Marmelade und sein Gelee zum Frühstück braucht. Für den Rest wird es auch Abnehmer geben.
Liebe Grüße,
Karin

Da stand jetzt aber jede Menge Garten- und Küchenarbeit an. Dafür darfst du dann aber auch hinterher schlemmen und die Pflanzenvielfalt und Tierfreunde genießen.
Beim hohen Gras musste ich an meinen Mann und Schwiegersohn denken, die zwei Tage mit Motorsensen beim Berghaus beschäftigt waren…
Liebe Grüße
Andrea

Bei meiner Wiese war ich froh vor der Reise vorgearbeitet zu haben! Bei diesen Temperaturen gehen solche Arbeiten nur frühmorgens wirklich gut von der Hand. Chapeau vor der Aufgabe die hinter deinem Mann und dem Schwiegersohn liegen!
Im Vergleich zum vergangenem Jahr habe ich deutlich mehr Insekten im Garten. Bei den Schmetterlingen könnten es ein paar mehr sein, aber da arbeite ich dran.
Selbst zu ernten und zu verarbeiten macht Freude und die Ergebnisse, die ich schon vorgekostet habe, … lecker.
Liebe Grüße,
Karin

Danke! Es steckt eine Menge Herzblut drin und wird so langsam, wie ich es mir vorstelle.
Eigenes Obst und Gemüse zu verarbeiten hat etwas besonderes, zumindest heutzutage!
Liebe Grüße,
Karin

Wenn die Wegwarte einem so schön die Blüten entgegenreckt, könnte ich auch früher aufstehen….
Was warst du wieder tüchtig in Haus & Garten! Wunderbar, wenn einen Mitstreiter so unterstützen ( aber ihr teilt ja auch die Freuden ).
Ich hoffe, der Start in den Tag hat dann alles wieder zum Positiven gewendet….
Ganz liebe Grüße!
Astrid

Kommentar nicht verschwunden, alles gut! 😀
Mit dem Lärmpegel heute hatte ich dagegen meine Probleme. Von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr lief überall, wo ich mich aufhielt, irgendeine Beschallung. Sonntag lege ich einen Gartenruhetag ein und freue mich auf Montagmorgen, wenn alle Grill- und Gartenparties beendet sind. Vielleicht lacht mich die Wegwarte dann wieder an, oder die erste rote Tomate!
Die dritte Spatzenbrut ist heute Mittag ausgeflogen, schwupp schwupp schwupp, und es tschilpt woanders weiter. Mal sehen ob es eine Brut Nummer vier geben wird.
Viele liebe Grüße,
Karin

Ach, so wird Dir das Ankommen mit etwas Gartenarbeit und den leckeren Früchten versüsst. Auch wenn es ganz schön viel auf einmal war. Ich liebe schwarze Johannisbeeren in allen Variationen und da ich nur einen Hochstamm habe, gibt es natürlich nicht so viele davon. Die hole ich mir dann eben zum Teil nach und nach (so essen, Müsli, Salat) aber jetzt muss ich bald den Rest auf einmal ernten.
Wegwarten sind so schön!!
Hab einen kühlen Tag heute. Ich war auch nur von 6-9 draußen, jetzt ist alles dicht.
Liebe Grüße
Nina

Die Wegwarte ist wunderschön, aber sie muss im Garten sehr im Zaum gehalten werden!
Diesen heißen Sonntag habe ich zuhause verbracht und frühmorgens meine Rosen vor dem Balkon geschnitten. Danach kam die Sonne und ich verzog mich in die schattige Küche auf der Nordseite meiner Wohnung. Die konservierte Ernte zu etikettieren war eine passende Beschäftigung.
Liebe Grüße,
Karin

Eigene Ernte zu verarbeiten macht einfach glücklich! Da werden beim Lesen jetzt gleich ERinnerungen wach an mein (gemietetes) Häuschen auf dem Land vor über 35 Jahren! Tag und Nacht habe ich im Sommer ‚geackert‘, aber es so genossen – und meine Kinder sind sehr gesund groß geworden!
Schön, dass sich bei dir so viele Vögel und Insekten wohlfühlen!
Liebe Grüße – Ulrike

Für mich ist der Garten immer noch ein mir erfülltes Träumchen. Zwar nicht direkt vor meiner Tür, aber (m)ein Garten, der sich langsam in meinem Sinn entwickelt. Gleich zwei unterschiedliche Vogelfamilien zu beherbergen zeigt mir, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht.
Liebe Grüße,
Karin

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