oder …

Kinder, es hat geschneit!

Am Wochenende machte ich mich über das Ärgernis der vergangenen Woche her. Kennt ihr das Gefühl, wenn die Strumpfhose nicht richtig sitzt, dann auch noch zu rutschen beginnt und ihr habt keine Chance dieses Geschehen aufzuhalten? Eine meiner Strumpfhosen fand dann noch einen Verbündeten, denn sie nahm meinen Rock gleich mit! Bevor dieses Team in meinen Kniekehlen landen konnte, ließ ich lieber Tasche, wie eine Müllkiste, fallen, um beidhändig den Abgang zu stoppen! Zum Donnerdrummel! Frau Be, auf dem Schulhof, zieht NICHT blank!
Ich weiß, warum ich Leggings bevorzuge, doch in gemustert sind diese so schwierig zu beschaffen. Jetzt hatte ich jedoch genug und beschloss mich von allen Strumpfhosen mit Täterpotential zu trennen. Schnell gedacht und dann doch wieder schwierig. Nach dem Aussortieren fand ich es zu schade sie der Entsorgung zuzuführen.

Ich holte die Overlockmaschine hervor … was für eine Freude für den Wilden …

… und trennte mich nur von den Füßen statt von den kompletten Strumpfhosen. Dass ich darauf erst jetzt gekommen bin?!

Der Farb- bzw. Fadenwechsel bei der Overlockmaschine dauerte länger, als das Nähen hinterher.

Diese Sache erledigt brachte ich die Aktionismusattacke der Vorwoche zu Ende.

Die Orangenmarmelade ist beschriftet! in den Gläsern und die gespickten Mandarinen trocknen zu Pomander in der Gewürzmischung. Alles Ablenkungsmanöver, um nicht an die Weihnachtskarten zu denken, oder an das Unter-der-Woche-Alltagsgeschehen.

Dunkel ist’s inzwischen, wenn es morgens zur Schule geht! Zudem hatte es die Nacht ab und an geschneit. Montagmorgen schneite es wieder und Windböen ließen die Schneeflocken zum Peeling um die Wangen wehen, bevor die Masken vor dem Betreten der Schulgebäude über Mund und Nase geschoben werden.

Dunkel ist’s inzwischen, wenn es nach dem Nachmittagsunterricht wieder nachhause geht.

Kein Wetter, das zu Ausflügen einlädt, der Blick auf die Infektionszahlen oder die Lage in den örtlichen Krankenhäusern noch viel weniger. Trotzdem machte sich der Bruder aus dem fernen brexitiertem Inselstaat auf den Weg zu unseren Eltern. Mit dem Auto, komplettem Impfschutz und getestet. Sechzehn Stunden hat er bei diesen Bedingungen gebraucht, in Begleitung von den sorgenvollen Gedanken der Familie von hier und jenseits des kleinen Teichs. Ich habe ein paar graue Haare mehr und er wahrscheinlich ein paar Haare weniger. Das sind keine Aktionen, die uns gut tun. Aus dem Alter sind wir einfach raus! Doch es ging um die Eltern und keiner weiß, was uns dieser Virus noch bringen wird. Also, wenn nicht jetzt wann dann? Einzige Viel-Kontakt-Schwäche in diesem Besuchskonstrukt bin ich. Also bleibe ich auf Distanz, denn um mich geht es ja nicht.

Mitte der Woche, mit Großeinkauf und Materialbesorgung für die Schule. Dieses Mal benötigte ich den QR-Code meiner Impfungen in den Fachgeschäften. Doch Hauptsache der Kühlschrank ist gefüllt und andere Vorräte sind aufgestockt. An vorderster Stelle standen für mich Katzenstreu und Futter für meine beiden „Bären“. Dazu schob ich im Baumarkt noch ein einige Balken ins Auto und im Töpfereibedarf kamen noch ein paar Stränge Ton, mit einem ordentlichen Gewicht auf die Hinterachse, dazu.

Mittwochnachmittag, Stille auf dem Schulgelände, als ich das organisierte Holz in den Werkraum schleppte, wo ich den ersten Teil in die benötigte Größe zuschnitt. Als abschließendes Krafttraining lud ich auch noch selbst, weil keine Schüler mehr im Haus waren, den Ton aus – jeder Strang 10 kg – bis Hände und Füße streikten. Nachdem alles erledigt und an Ort und Stelle lag tat mir jeder einzelne Knochen weh. Da grummelte es wieder in mir, ob der Ungerechtigkeit in der Besoldungsstruktur der LehrerInnen. FachlehrerInnen haben eine höhere Anzahl an zu leistenden Wochenstunden und bekommen deutlich weniger Geld. Eins der Argumente – sie brauchen ja auch keine Arbeiten korrigieren – ist falsch, nicht nur in meinem Fachbereich! Es werden Arbeiten geschrieben, die, zugegeben, nicht so umfangreich sind. Aber es wird Material verarbeitet, das jeweils wieder neu beschafft und vorbereitet werden muss. Unter Umständen steht und fällt eine Stunde, weil ein kleines Bauteil fehlt. Da kann ich nicht sagen, blättert mal eine Seite weiter. Technik, eins meiner Fächer, ist ein Wahlpflichtfach und hat in Klasse 10 eine praktische, schriftliche und mündliche Prüfung – kein Prüfungsteil ist optional, alle Teile sind verpflichtend.

Donnerstag, im Radio hörte ich eine Aussage der designierten Bildungsministerin, dass die Schulen im Pandemiegeschehen so lange es geht offen bleiben sollen. Damit das erreicht werden kann, sollen die Maskenpflicht ausgeweitet und mehr Schnelltests durchgeführt werden. In der Sekundarstufe in Ba-Wü besteht Maskenpflicht seit Ende der Herbstferien und es wird seit Beginn des Schuljahres drei Mal die Woche getestet. Ich teste mich jeden Tag. Ansonsten lüfte ich, desinfiziere, erinnere an die Masken, gebe Ersatzmasken aus, achte auf Abstand (wenn es möglich ist), schicke zum Händewaschen, und fühle mich in der Schule trotzdem wie im Seuchenmutterschiff, wenn ich die Inzidenz bei den Jugendlichen verfolge. Wie gerne würde ich die Tage zuhause verbringen.

Sehnsuchtsvolle Blicke nach drinnen und draußen

Donnerstag, der Schwierige-Jungs-Vormittag mit Nachmittag für die Gartenkinder. Die Hände und Füße streikten immer noch, aber irgendwie führten mich letztere doch in die Schule. Trotz Regen wollte eine Jungsgruppe unbedingt in den Garten, die andere in Technik an ihren Schemeln, wie Brettern arbeiten. Klare Sieger waren die Technikjungs! Werkstücke fertig und sie hatten topp aufgeräumt! Das muss die andere Gruppe – öhm – noch üben!

Den Vormittag geschafft, dann würde der Nachmittag auch noch irgendwie gehen. Es regnete wieder, dass Gartenarbeit nicht möglich war. Deshalb ging ich mit den Gartenkindern in den Technikraum. Große Augen, denn dort waren sie noch nie gewesen. Dafür konnte sich das Ergebnis hinterher zeigen lassen. Im Weihnachtsmarktdepot hatten noch Apfelhäuschen gelegen. Ursprünglich zum Aufhängen gedacht, hatten sie einen Haken, doch wir, ohne Bäume im Schulgarten, keine Möglichkeit diese zu nutzen. Nun haben die beiden Häuschen einen Pinn aus alten, abgebrochenen Werkzeugstielen bekommen und die fünf kids erste Erfahrungen mit Sägen, Bohrmaschine, Hammer, Schraubenzieher und Heißklebepistole.

Mein Wort der Woche: adventskrank 😀
Der nette Autokorrekturverschreiber der letzten Woche bei Nina aka Wippsterts hat mich die Woche begleitet. Sie wollte Adventskranz schreiben und die Autokorrektur machte dieses passende Wörtchen daraus!
Gibt es eigentlich noch irgendeine Teebeutelsorte ohne Zimt und anderes adventliches Aroma? Ein Königreich für eine Teemischung, in der drin ist, was vorne drauf steht und zu sehen ist!
Ich mag Zimt, Kardamom & Co., aber doch nicht überall! Das ist zum adventskrank werden! 😀

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Autobiographie: Wie Ai Weiwei die Inhaftierung überlebte – ein Artikel in DW, Deutsche Welle, vom 26.11.2021

Kleines, feines Erlebnis auf einer Plattform, von der ich so etwas nicht erwartet hatte. Über F*acebook und einer abonnierten Seite auf die Übertragung eines Live-Konzerts gelandet, das mir Freude machte, besonders Tag 3 von Other Voices, in Dingle, Irland . Mit dieser Begleitung spickten sich nicht nur die Nelken leichter in die Zitrusfrüchte.

Die besten Minuten beginnen mit José Gonzales und Heartbeats ab 2:31:07 und danach Sam Fender, fein! Das Video ist leider nicht mehr verfügbar, aber ein Beitrag mit José Gonzales aus dem Jahr 2005.

Unter Beobachtung hielt ich, mangels prickelnder Fernsehbegleitung, die Berichterstattung zum neuen Werk von Peter Jackson über die Beatles. Ob Official Trailer oder der schon länger „erhältliche“ Sneak Peek, oder der Artikel in der TAZ, vom 28.11.2021, sie machen mich schon sehr neugierig auf den zu erwartenden Film.

Auf jeden Fall hatte ich den … tadaa …

Ohrwurm der Woche.

Während ich schreibe ist der Bruder wieder auf der Heimreise und ich folge ihm voller Sorge mit dem Finger auf der Landkarte.

Schönes Wochenende und findet ein trockenes Plätzchen an diesem Wochenende vor dem 2. Advent! Vor meinen Fenstern regnet es wie aus Kübeln. Mal sehen, wie weit ich mit der Weihnachtspost kommen werde.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot, bei der ich mich mit meiner Tasse Tee zum Samstagsplausch und einem Päuschen dazusetze.

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Kommentare

Adventskrank, wie passend. Ich habe eine Teemischung aus Voradventszeiten, wunderbar und ganz sicher ohne Zimt. 🙂 Ich wünsche dir eine frohe Zeit bei allem Chaos. Liebe Grüsse von Regula

Puh, da kann ich nicht mitreden. Ich trag keine Strumpfhose oder Leggings. Seitdem ich Hunde habe, trage ich eher Hosen und im Winter die gefütterten Jeans. Du hast ja kostenfreies Krafttraining super! Wir mussten unseres erst mal streichen, weil es sich im Hochrisikoland befindet…
Adventskrank – herrlich! Davon lasse ich mich jetzt aber nicht anstecken!!!
Trotzdem: Liebe Adventsgrüße
Andrea

Wow! Was du wieder gedeichselt hast in dieser Schulwoche! Und dann die Fast-Peinlichkeit!🤣 ansonsten fällt mit jetzt kein Kommentar mehr ein: Ob ich vom Boostern müde bin?
Werd nicht coronakrank, dann lieber adventskrank!
❤️lich
Astrid

Hey, mein Verschreibsel hat es geschafft, mir ein breites Grinsen in s Gesicht und sogar in die Kommentare! 😂
Die gezeigten, selbstgewerkelten Sachen sind wunderbar! So gern wäre ich bei Dir im Werkunterricht gewesen. Wir habe zu viel gemalt, obwohl die CH das sehr gerne mache. Und meine Mutter hat mir viel gezeigt, aber einen Schemel zusammenzubauen…
Ich zieh auch nur noch Leggins an, zu lang sind die Haxen. Aber deswegen musste ich noch nicht notfallmäßig eingreifen
Schwer schleppen ist gar nicht gut, gibt es keinen Bollerwagen? Vielleicht Mal einen anschaffen? Bestimmt hat noch wer einen in der Garage und nutz ihn nicht mehr.
Schade, dass Du den Bruder nicht sehen konntest. Nun, Wochenende…
Ausruhen! Und Weihnachtspost wird schon werden.
Ganz liebe Grüße zum 2. Advent
Nina

Klar haben wir einen Wagen für den Transport und die langen Wege. Doch muss das Zeug erst einmal aus dem Auto auf denselben und dann auch wieder runter. Allein bei solchen Aktionen merke ich meine Grenzen.
Die Jungs sehen es beinahe wie einen Ritterschlag, wenn ich sie frage, ob ich sie mit ihrem Werkstück fotografieren darf. 😀
Den Bruder habe ich zu sehen bekommen, extrem kurz auf Distanz, bis es uns beim Abschied dann doch überkam. Einmal drücken, auch extrem kurz, aber etwas zum davon Zehren, die kommenden Wochen und Monate. Scheiß-Virus! Zumindest ist er heil zuhause angekommen.
Einen schönen Sonntag, mit lieben Grüßen, ohne Tee, der adventskrank macht,
Karin

Hoffentlich halten die schönen Vogelhäuschen, Wind und Wetter stand, dann ist das Erfolgserlebnis für die Jungen sicher gross. Das Neue Adventswort gefällt mir, wie übrigens die Rose in deinem Header auch.
L G Pia

Wenn sich kein Unhold im Garten zu schaffen macht hält alles eine Weile. Ich hoffe, dass dem auch dieses Mal so ist.
Das Adventswort ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ein herrlicher Autokorrektur-Verschreiber, den Nina gehabt hat. 😀
Die Rose ist übrigens ein tagesaktuelles Bild. Erstaunlich, wie sie Wind und Schnee überlebt hat.
Viele Grüße,
Karin

Die mit ♥️ gemachten Vesperbrettchen sind richtig süß 😊.
Pomanderorangen nehme ich mir immer wieder vor – und dann ist es doch wieder zu spät, denn sie brauchen ja ihre Zeit.
Schön, dass du deinen Bruder gedrückt hast!! Das tut doch beiden gut. Manchesmal ist es das Risiko einfach wert.
Vielen Dank auch für deine guten Wünsche bei mir!
Hab eine gute neue Woche und pass auf dich auf!
Liebe Grüße
Ingrid

Zimt ist fein, nur nicht überall! Meine Teefrau hat ganz wunderbare Tees.
Die jungen Leute in deiner Obhut haben es ganz gut, glaube ich. Dass du da eine Menge Vor- und Nachbereitung hast, kann ich mir vorstellen.
Die Idee, die Strumpfhosen zu entfüßen, finde ich echt gelungen.
Hab eine schöne Adventszeit
Andrea

ob der strumpfhosen und co musste ich so grinsen! das kenne ich auch gut. nett, wenn man sich bei einer winterwanderung mit freunden ständig in den hosenbund greifen muss, damit die strumpfhose sich nicht weiter unten völlig verknüddelt… die fußteile abgeschnitten habe ich auch schon, allerdings ohne overlook und näherei hinterher. ging ganz gut, rollte sich kaum.
klasse, dass die jungs so tolle teile in deinem unterricht gemacht haben. richte mal großes lob aus!! und die vogelhäuschen sind auch so hübsch anzuschauen.
ich drücke alle daumen für dich und deine familie, dass ihr gut durch diese anstrengende winterzeit kommt und hoffe, dass du bald in den weihnachtsferien-modus wechseln kannst!
liebe grüße
mano

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