oder …

2020 #53 mit 2021 in den Startlöchern

Ja, tatsächlich, vom Kalender her stecken wir noch im alten Jahr, hängen zwischen den Stühlen Jahren fest. Mich hatte der Blick in meine Kalender irritiert, weshalb ich das Lexikon in die Hand nahm – ich habe tatsächlich noch eines aus Papier, mit mehreren Bänden, nicht ganz auf dem neuesten Stand (wie ich), aber für solche Fragen ganz brauchbar. Nun bin ich schlauer. 😉 Das Jahr beginnt immer mit der Woche, die mindestens vier Tage enthält. Alle vier Jahre hat das Jahr einen weiteren Tag im Schaltjahr, was man eher kennt, als den Umstand, dass alle sechs Jahre das Jahr eine Kalenderwoche mehr hat. Nun denn, dann eben Kalenderwoche 53 und das Umrüsten auf die neuen Kalender konnte warten.

Montag. Die Halsentzündung erwies sich als zäh. Meine Stimme blieb weiter im Zu-viel-geraucht-und-getrunken-rau-Modus und das Schlucken schmerzhaft. Zum Glück drehten sich Waschmaschine und Trockner von alleine. Letzteren musste ich erst einmal auf Trab bringen. Nach einer schier endlosen Suche welcher Fussel irgendwo klemmte übernahm das Gerät seinen Dienst wieder. Ich lümmelte mich mit weichen Knien durch die Sitz- und Liegemöglichkeiten meiner Wohnung, rastlos, um endlich am Fernseher hängenzubleiben. Dort blieb ich dann, mit Decke, Tee, Katern und der Serie Downton Abbey. Brillant, in der Rolle der Großmutter Lady Violet Crawley, die Schauspielerin Maggie Smith: „I do hope I’m interrupting something.“
Als dann noch Shirley MacLaine als amerikanische Großmutter der Familie dazu kam, herrlich.

Dienstag. Einkaufen, zumindest ein paar Kleinigkeiten. Ungemütlich war es draußen und so richtig hell wollte es nicht werden. Trotzdem reichte kurzzeitig das wenige Sonnenlicht zu einem Regenbogen. Eine gute halbe Stunde später sah die Welt ganz anders aus – 10:00 Uhr morgens!
Meine Stimme hatte von rau auf Cartoon-like gewechselt. Gewöhnungsbedürftig! Aber trotzdem wunderbar! Siri verstand endlich wieder meine Kommandos, sonst wären die Straßenfotos nicht möglich gewesen.

Zurück zuhause suchte ich mir wieder Decke, Teetasse und Kater zusammen, für eine weitere Runde Downton Abbey.
Maggie Smith feierte an diesem Tag ihren 86. Geburtstag.

Mittwoch. Höchste Zeit mich an die 12tel-Blicke zu setzen. Vor allem fehlten mir noch Fotos für den Stadtrandblickwinkel. Kein Fieber, also Kamera in die Hand genommen und los. Kurze Runde. Fotos. Bloggen. Kater, Teetasse, und statt der Decke das Strickzeug geschnappt – ein wenig Abwechslung am Fernseher musste sein.
Als Snack hatte ich mich an die Monsterzitrone getraut, die mir eine Freundin zur Genesung letzte Woche vorbeigebracht hatte. Dünn aufgeschnitten wirklich lecker!

Donnerstag. Abgesehen von der Stimme, die immer noch eher an den Roadrunner – miep miep – erinnerte, schien es mir besser zu gehen. Mit Schwung ging ich entsprechend den Tag an. Beim Frühstückstee fiel mein Blick auf die Liste der unerledigten Dinge. Ein Punkt stach mir ganz besonders ins Auge und ich beschloss diesen nicht mit ins neue Jahr nehmen zu wollen. Also machte ich mich ans Werk.

Es war nicht das optimale Rekonvaleszenz-Programm. Ich habe es auch büßen dürfen. Doch Ziel erreicht, erledigt, fertig, aus dem Kopf.

Mein Dinner-for-one zum Jahresabschluss wollte nicht rutschen, nicht richtig schmecken, also vertagte ich es und telefonierte, das heißt, ich hörte zu und ließ die Teilnehmer sprechen. 😉 Ich verbringe übrigens gerne Silvester mur für mich und beinahe dankbar dafür, einmal ohne ein „WAS, du bleibst ALLEINE zuhause?, den Jahreswechsel erlebt zu haben. Üblicherweise nehme ich mir Zeit etwas Resümee zu ziehen, mir Gedanken zu machen über die schon laufenden Pläne für das neue Jahr. Keine Vorsätze! Dafür ist das nicht der richtige Tag. Mit dem Bruder jenseits des kleinen Teichs getextet – der Brexit kurz vor der Realität! Traurig. Ich werde mir als nächstes meinen internationalen Führerschein suchen und diesen verlängern lassen.
Ein wenig Vorfreude darf dann schon sein, wie auf eine kleine Veränderung in der Küche.

Dem Geböller der Unermüdlichen und Unverbesserlichen mit Chewbacca geschaut wie gelauscht – der junge Wilde verschreckt im Versteck – und nicht nur einen Strich unter das vergangene Jahr gezogen. Wobei 2020 nicht zu einem meiner schlimmeren zählt, bzw. denen, die am meisten Kraft gekostet haben.

2021 – YEAH – zeig‘ was du im Gepäck hast!

… bloß keine Ladenhüter …

Freitag. Neujahr. Wieder Halsschmerzen. Ein Ohr schmerzte. Die Fingergelenke jammerten. Ich hätte mich gerne selber geschüttelt. Lieber dachte ich positiv, schaute dem Kleiber bei seinen Kletterkapriolen zu, dankte der Pharmaindustrie und kümmerte mich um die neuen Kalender.

Zuerst wurden die beiden am Fenster, zum Katzenkino hin, ausgetauscht. Danke noch einmal an Astrid.

Weiter ging’s an den Terminkalender, den ich zusammen – zumindest phasenweise – mit einem Tagebuch führe.

Ich liebe das Gefühl einen neuen Block aufzuklappen, oder ein neues Heft zu öffnen! Das ist bei den Kalendern nicht anders. Kennt ihr das auch?
Erst einmal inne halten und dann erst anfangen.

Wie schnell sich die Seiten mit Notizen und Terminen füllten! Gerne hätte ich auch einen Arzttermin drin stehen gehabt, denn die kratzige Plage im Hals scheint kein Ende zu nehmen. Leider ist mein Hausarzt noch im Urlaub.

Fand ich dann kurz vor Trübsal im Poststapel einen dicken Umschlag, dessen Absender mich überraschte!
Danke Mano, du hast mich in diesem Moment aufgefangen!

Neben den schillernden Silbertalern kullerten Schneckenhäuser, die mich an die Bretagne erinnerten. Wunderhübsch vor allem das Herzstück des Gebindes mit der klitzekleinen Wunderkammer!

Und dann war mir wohl wieder eine Fliege ins Auge geflogen, es dröppelte daraus, und verhinderte eine scharfe Großaufnahme.

So motiviert versuchte ich mich an einem zweiten Dinner-for-one und zog das ursprünglich für Silvester geplante Programm durch:

Gut essen und danach eine Runde spielen!

Teil 1 – erledigt

Teil 2 – zog sich, brauchte deutlich länger als Teil 1

Vom Sohn hatte ich zu Weihnachten ein Exit-Spiel – Das mysteriöse Museum – geschenkt bekommen, das auch alleine gespielt werden kann. Natürlich ist das sicherlich schöner und lustiger in der Gruppe. Bestimmt wäre das Spiel mit mehreren Teilnehmern auch schneller beendet gewesen, aber ich hatte doch Zeit!

Vorbereitungen

Geknobelt. Geschimpft. Geflucht. Gewundert – eine der Aufgaben hat sich mir bis heute nicht erschlossen, trotzdem ich mir dann noch mit der Lupe das Bild anschaute. Gefaltet. Geschnippelt. „Geturnt“.

Gelöst. Weit über die angegebene Spielzeit hinaus, trotzdem ich im Knobeln gut bin. Egal. Es war ein schöner Zeitvertreib.

Samstag. Der rann so dahin, zwischen Katzen versorgen und diese vermaledeite Halsentzündung auskurieren. Aber ich holte mir schon einmal eine Kiste aus dem Wolllager, … mehr dazu ein anderes Mal.

Gelesen. Gehört. Angeschaut.

Mit Tee, Decke und Katern las ich viel Zeitung und Magazine in Papierform – die Kater lieben die abgelegten Seiten, die so schön unter ihren Pfoten knistern! Leider finden sich nicht alle Berichte, Artikel, Kolumnen auch online. Das ist sicherlich nicht unbedingt schade, aber eine Aussage gefiel mir zu gut, um sie unter den Tisch fallen zu lassen. Denn, eines sollten wir nicht vergessen, 2021 ist ein Superwahljahr und ich fragte mich wieder: Sag‘ mir wo die Frauen sind?

Zitat aus dem Artikel „Die Männer werden weiblicher“ von Peter Dausend, auf der Doppelseite „Manches wird gut“, aus Die Zeit, vom 30.12.2020:

„Jungs an der Spitze galten lange Zeit dann als Idealbesetzung, wenn es ihnen gelang, ihre Großartigkeit so einschüchternd Gassi zu führen wie ein Hundezüchter seinen Pitbull.“

Superwahljahr 2021: Was kommt nach der Ära Merkel? – ein Bericht auf tagesschau.de, vom 02.01.2021

Jungfrau Maria: Die queere Ikone der Christenheit – ein Artikel auf ZeitOnline, vom 22.12.2020

Corona-Realität folgt den Prognosen: Lockdowns funktionieren – wenn man sie nur rechtzeitig beschließt – ein Artikel aus Der Tagesspiegel, vom 24.12.2020

Schulen in der Coronakrise: Das Märchen vom Pandemieparadies – eine Analyse aus Der Spiegel, vom 29.12.2020

Handelsvertrag mit Großbritannien: Der Teufel steckt im Detail – ein Artikel der TAZ, vom 27.12.2020

Radio-Schnipsel

Wer lange in den Tag schläft gilt als faul,
wer früh schlafen geht, nicht. – Wieso eigentlich, wenn man gleich lange geschlafen hat?

Wieso werden eigentlich Pläne für Silvester gemacht und nicht für Neujahr? – Ich habe sogar schon einen Termin für die 1. KW 2022, ein mehrfach verschobenes Konzert, das ursprünglich im April 2020 stattfinden sollte.

Die 10.000 Schritte sind ursprünglich ein Werbegag zum Verkauf des ersten Schrittzählers gewesen, anlässlich der Olympiade in Japan 1964! – Das musste ich recherchieren und fand einen Bericht sehr nett, nicht ganz neu – ist das mit den Schritten ja auch nicht 😀 – bei den digital pioneers: Wie ich es geschafft habe, jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen – trotz Homeoffice, vom 10.11.2019

Macht’s gut und bis die Tage,


Der Kaffee wird heute, am Sonntag, wohl schon kalt sein, trotzdem verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot – weiterhin gute Besserung für euren Patienten!

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Kommentare

Deine Mandelentzündung ist wirklich hartnäckig. Das darf doch wirklich nun besser werden. Die Ärzte (bei mir Haus- und Tierarzt) öffnen ihre Praxen hier in BaWü meist erst nach Dreikönig. Damit kann ich mir morgen die Anrufe auch sparen. Und du vermutlich auch.
Ich bin auch gespannt, wie es nun weitergehen wird. Die Leute treffen sich fröhlich in Massen zum Ski und Rodeln, Kontakte werden gepflegt, wie es einem so in den Kram passt und dann wundert man sich, dass der Lockdown fortgesetzt werden muss.
10.000 Schritte bleiben trotzdem mein Richtwert, irgendein Ziel braucht man ja. Aber den kleinen Humpelhund bringe ich zwischendurch heim.
Liebe Grüße und gute Besserung
Andrea

Manches braucht seine Zeit zum Ausheilen, und beinahe hätte ich für den jungen Wilden noch einen Arzt gebraucht. Wir haben es auch so geschafft. Puh!
Der bundesweite Lockdown-Beschluss macht mir keine Sorge, dafür die Ideen aus der hiesigen Kultusbehörde.
Ich bereite mich auf Homeschooling vor.
Viele Grüße,
Karin

Ich trinke mindestens einmal am Tag kalten Kaffee, kalter Kaffee macht schön. 🙂
Deine Bakterien sind ja wirklich hartnäckig. (Frischer Meerrettich?)
Ist die Wolle für den Webstuhl oder die Nadeln? Ich bin gespannt.
Und das Aufeinandertreffen der beiden großen Damen in Downton Abby ist wunderbar, ein absolutes Highlight in der Serie.
Danke für den Loriot Schnipsel, weiterhin ganz viel gute Besserung. Und ganz viele liebe Grüße
Nina

Gesundheitlich noch nicht auf der Höhe, aber wieder guter Dinge. Die Wolle kommt nicht auf den Webstuhl und nicht auf in die Nadel. 😀 Wortspielerei, denn Nadeln sind dabei. 😀
Aber ich merke in den letzten Ferientagen schon wieder den Schulbeginn, wie auch immer der aussehen wird.
Liebe Grüße,
Karin

Oh weh! Da hat es dich aber ordentlich erwischt. Krass, dass du in dem Zustand auch noch die gefrorenen Erdbeeren zu Marmelade gekocht hast. Es ist doch nur eine andere Jahreszahl 😉!
Ich liebe leere Seiten! Und ich liebe es, später das eine oder andere nachzulesen. Ebenso mag ich Kalender (es können gar nicht genug sein) und das Umblättern der Monate. Mit Astrid‘s Freitagsblumen hast du bestimmt viel Freude.
Wundervolle Post von Mano hast du bekommen! So schön!
Liebe Karin, ich wünsche dir schnelle Besserung und ein gutes, gesegnetes Jahr 2021!
Liebe Grüße
Ingrid

Vielen lieben Dank, liebe Ingrid, für deine Genesungswünsche!
Fein, dass auch du den kleinen Neuanfang auf frischen Seiten magst – inklusive Zurückblättern und nachlesen.
Liebe Grüße,
Karin

Dein Halsweh ist aber arg hartnäckig! Aber dennoch hast du ja viel gemacht, statt die Bettdecke über den Kopf zu ziehen! Dein Filmchen am Ende hat mich so an den Herrn K. Erinnert, der oft einfach nur „wohnt“. Aber momentan geh ich mit ihm täglich für eine kleine Runde raus, damit er wieder sicherer zu Fuß wird. Diese Schritte-Geschichte haben wir für uns eh abgeschrieben, nachdem was alles so passiert ist. Und zusätzlichen Druck können wir nicht gebrauchen, wenn wir unser irdisches Seelenheil irgendwie in diesen Zeiten behalten wollen.- Hast du echt vor, mit dem Auto nach Klein-Britannien zu fahren?-An Susi und ihre Maßnahmen denke ich auch immer wieder mit Bauchgrimmen ( die Yvonne hierzulande auch ).
Gute Nacht!
Astrid

Hartnäckig? Zäh, vor allem die folgenden Stimmpkapriolen! Inzwischen höre ich mich wieder echt an,nach außen. Wie stabil diese im gelebten Schulalltag sein wird zeigt sich, je nachdem wann und in welcher Form uns Susi wieder, trotz Lockdown in den Präsenzdienst schickt. I
Klein-Britannien. Mein Bruder dankt für diese so passende Bezeichnung! Hätten wir selbst drauf kommen können, und übernehmen dieses Wortschätzchen einfach mal.
Viele Grüße,
Karin

hier im haushalt sind latente halsschmerzen und dichte nase in diesem winter auch dauergast. mal weniger (ingwertee mit kurkuma!), mal mehr (zu lange in feuchter luft draußen unterwegs). aber man will ja auch seine 10000 schritte gehen ;)!
dir gute besserung, so gekrächzst haben wir bisher nämlich noch nicht.
schön, dass dir meine wunderpackung ein bisschen den tag versüßt hat. mit deiner sternenwelt war es bei mir nicht anders!!
ich freu mich jedenfalls darauf, dich auch in diesem jahr hier begleiten zu können.
herzliche grüße
mano

Liebe Mano, deine Wunderkammer wirkt noch nach und sie hat einen festen Platz in Reichweite, bei Astrids Kalender.
So eine fiese Halsentzündung mit anschließenden Stimmaussetzern hatte ich seit vielen Jahren nicht mehr! Zum Glück blieben Husten wie Schnupfen aus, und die schmerzhaften Schluckbeschwerden die schlimmsten Beschwerden.
Noch kann ich meine Stimme schonen und ich genieße die letzten Ferientage mit viel kreativen Tun.
Liebe Grüße,
Karin

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