oder …

Besser spät veröffentlichen, als in die Datentonne werfen

Zu „Fünf Fragen am Fünften“ lädt jeden Monat Nic von Luzia Pimpinella ein, so auch im April. Netterweise erinnerte sie, dass das Türchen noch offen ist um die Antworten der Fragen im März zu veröffentlichen. Wie schön! Da findet das durch Kisten packen und Baudreck liegen gebliebene Werk doch noch einen Abschluss.
Na dann los!

Und Mist, doch zu spät! Egal.

Coney Island, Brooklyn, New York

1 Sagst du immer, was du denkst?
Je älter ich werde immer öfter.

Vor allem im privaten Bereich ziehe ich längst nicht mehr die Schultern ein, wenn es bei einer meiner Bemerkungen und Einwände unangenehm werden könnte. Selbst wenn meine Ansichten subjektiv eingefärbt sind/sein könnten möchte ich die Chance haben mich äußern zu können. Das klappt bei mir nicht immer ruhig und unaufgeregt (Asche über mein Haupt), aber solche Unverschämtheiten, wie mir schon in sozialen Medien, während Wahlkämpfen, an Infoständen, bei Elterngesprächen, entgegnet worden sind, erlaubte ich mir noch nicht.

Mit ein wenig Diplomatie und Rhetorik lebt es sich leichter.

2 Wirst du immer dort wohnen bleiben, wo du nun wohnst?
Das Umzugsteam ist bestellt um zwei Räume leer zu räumen. Damit soll freie Bahn für einen geplanten Umbau entstehen. Zu erwarten sind viel Dreck – eine Mauer kommt raus, Kacheln runter, Boden raus, Tapeten runter, … – um hinterher … ach, lasst euch überraschen.

Auf jeden Fall stehe ich vorerst vor einem großen Grauen!

Mit den kleinen, haarigen Grauen werde ich zwischendurch das Quartier wechseln müssen. Auch nicht einfach, denn wer nimmt jemanden mit zwei Katern zur Herberge auf?

Stand nach 12 Tagen

Wenn dieses Unternehmen geschafft und erledigt ist, alle Schränke und Regale wieder gefüllt sind, werde ich erst einmal die Füße hochlegen. Danach schaue ich auf den Kontostand, setze mich an die Steuererklärung, damit ich mich wieder an eine Urlaubsplanung machen kann.

Woanders leben kann ich mir vorstellen, wollte ich es doch immer. Es gibt ein paar Plätze, wo ich mich einfach nur wohl fühle. Dennoch weiß inzwischen, wie wichtig mir trotzdem ein Basislager ist.
Deshalb, never say never, möchte ich mir weiter vorstellen noch ein (Zweit-)Plätzchen zu finden, wo ich meine Kater auch mal rauslassen könnte, bevor es heißt: Next destination Altersheim.

Graugänse, Island 2016

3 Wie klingt dein Lachen?
Keine Ahnung. Das können eigentlich nur die Zuhörer beantworten, oder? 😉
Auf jeden Fall klirren keine Gläser, wenn ich lache. Hunde und andere Haustüre müssen nicht vor mir geschützt werden, Ohropax wird auch nicht zur Prophylaxe an andere verteilt, wenn ich auf der Gästeliste stehe (so hoffe ich doch!) 😉
Was aber sein kann, ich kann albern sein und dann kann es auch mal vorkommen, dass ich nicht mehr aufhören kann zu lachen oder einen enormen Schluckauf vom Wegdrücken bekomme.
Ganz, ganz schlimm passierte es mir bei einer Ausstellungseröffnung in der XXX einer größeren Galerie. Der erläuternde Kunstprofessor erzählte mit enormen Enthusiasmus, mit vollem Körpereinsatz, solch einen Stuss, dass ich mich zuerst verkrampfte, inklusive seltsamen glucksenden Geräuschen. Wenn meine Freundin, auf deren Wunsch ich überhaupt mitgegangen bin, mich nicht dermaßen mit Ellenbogen und Auf-die-Füße-treten malträtiert hätte, hätte ich nicht bis zum Schluss des Vortrags durchgehalten. Mit dem ersten Klatschen brach das Lachen dann doch aus mir heraus, um in einen Schluckauf von der ausdauernden Sorte überzugehen – ich wollte ja nicht peinlich sein!
(Siehe Frage 1: Jahre später tue ich mir solche Vorträge nicht mehr an und gehe auch mittendrin, egal wie ungeschickt ich zum Verlassen sitze. Selbst nach Jahren breche ich immer noch in Lachen aus, wenn ich an die Akrobatik dieses sicherlich sehr kenntnisreichen Mannes denke.

Subway, Manhattan, New York

4 Was war deine weiteste Reise?
Meine weitesten Reisen gingen in Richtung Westen mit dem Flieger. Die allerweiteste führte mich nach Kuba, zusammen mit Sohnemann, der in diesen Jahren Tauchen zum Hobby gemacht hatte.

Kuba, Pfingsten 2005

5 Was kannst du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wird?
Fotografieren
Farben herstellen
Zeichnen, Kritzeln, Malen
Restmaterial verwerten, neudeutsch Upcycling
Nähen von Patchworks und Quilts
Tüfteln, um zum Beispiel hinter das Prinzip alter Handwerkstechniken zu kommen
beobachten, wie aus Samen Sämlinge werden
Kräuter entdecken
Vögel, Bienen, Hummeln, Schmetterlinge beobachten
meine Kater streicheln
an (fließendem) Wasser sitzen

Bodensee, Mai 2018


Schon in wenigen Tagen ist der nächste Fünfte, im April 2019, wieder mit fünf neuen interessanten Fragen, gestellt von Nic.

Bis die Tage,
Karin

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