und …

Wechselhaft, wie das Wetter

Von den sieben Tagen ist der Montag eindeutig der Gewinner! Gegen Mittag holte ich unsere Patientin im Krankenhaus ab um sie wohlbehalten, nach zwei Wochen, in ihr Zuhause zurückzubringen. Was war sie glücklich! Auf meinem eigenen Heimweg lenkte mich der Navi dieses Mal vorbei am Wildpark in Pforzheim. Ich sah es als Fügung, hielt an und genoss einen ausgedehnten Spaziergang durch den von Besuchern fast verwaisten Park. Einzig ein paar Mütter mit Babys in Kinderwägen waren unterwegs, ein Großelternpaar mit ihrem Enkel, ein älteres Ehepaar, ein Fotograf, und dann noch ich mit Konstanze, die dummerweise wieder mit dem falschen Objektiv ausgerüstet war.

So schön wie an diesem Tag hatte ich noch nie die Luchse gesehen!

Ansonsten dümpelte dieser Januar weiterhin, außer in Sachen Schulalltag, noch abseits der Normalität, die ich mir für 2018 wieder gewünscht habe. Seit Mitte der Woche plagen mich jede Nacht Halsschmerzen. Die Idee, zur Bekämpfung dieser Plage, eine Weile die vegetarische Lebensweise auszusetzen, dauerte nur bis zur Beschaffung von Suppenhuhn und Ananas. Das Huhn landete im Gefrierfach, die Ananas reift noch, und ich fiel jede freie Minute in Tiefschlaf.

Freitag meinten meine 9er morgens, dass sich meine Stimme wie Mickey Maus anhören würde: „Ey, Frau Be, was los?“. Bis Mittag war mein internes Soundsystem wieder kalibriert. Gut so, denn eine Kollegin, ein Kollege der Realschule und ich nahmen eine Auszeichnung vom OB unserer Stadt entgegen. Unsere gemeinsame Weihnachtshütte im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt hat wieder den 3. Platz der schönsten Hütte erreicht.

Wir nutzten den Anlass für ein gemeinsames Mittagessen, bei dem wir schon wieder Pläne für den nächsten Weihnachtsmarkt schmiedeten. An Ideen mangelt es uns nicht!

Mal nicht selbst zu kochen war lecker. Dagegen war der Test von alternativen Snacks, Mitte der Woche, eher ernüchternd. Die dunklen, sechseckigen Teile gefielen mir optisch richtig gut, aber essen dürfen die Dinger andere. Ich nicht wieder. Widerstand ist zwecklos garantiert, von mir. Yuck.

Samstagmorgen war die erste Rüsselpest seit meiner OP im August endgültig aktiv. Dafür war die Sonne dermaßen inaktiv, dass jedes Foto tagsüber beinahe im Schwarzweißmodus heraus kam.

Abends meldeten sich dazu noch Schmerzen zurück, die ich eigentlich zur Vergangenheit zählte. Ich holte zur Unterstützung eine meiner alten „Freundinnen“ aus dem Keller, achtete bei jedem Schritt und Tritt auf Technik und Untergrund um abends, für die vor Wochen angemeldete Hilfe bei einem Event, fit zu sein.

Nach einem Jahr Auszeit hatte ich mich so darauf gefreut endlich wieder den Kulturverein vor Ort, außer mit Geburtstagskarten, direkt zu unterstützen, bei Veranstaltungen dabei zu sein, und mich deshalb wieder in die Helferliste eingetragen. Angekündigt waren „Get shorties“, ein Abend mit Kurzgeschichten, vorgetragen von den Autoren und Autorinnen – eine meiner Lieblingsveranstaltungen. Trotz Regen, Schnee und Sturm war die Veranstaltung gut besucht. Ich hielt mit zwei Schmerztabletten durch und habe jede Sekunde genossen, ob in der Küche beim Gläser spülen oder beim zuhören. Am besten war jedoch das Zusammensein, Freunde und Bekannte zu treffen, das Gefühl dabei zu sein, Kultur hautnah zu erleben.

Sonntag zog es mich auf meine Runde über die Baustelle, aber nicht weiter. Die Schmerzen beeinträchtigten beinahe jeden Schritt und mich verlockte auch nicht die Sonne auf eine Verlängerung des Spaziergangs in Richtung Feld und Wald.

Dafür schaute ich im Schulgarten vorbei, wo ich mich über die ersten Frühlingsboten freute.

Zuhause durfte sich der abgebrochene Stengel der Christrose zu den vor zwei Wochen aus dem Sturm geretteten Weidenzweigen gesellen. Es sind die ersten Blühpflanzen, die ich mir, seit Beginn meiner Hyposensibilisierung, zuhause erlaube.

In dieser Woche schaute ich nicht ein einziges Mal bei Bloglovin vorbei, um durch andere Blogs zu stöbern, Beiträge zu lesen, geschweige denn zu kommentieren. Das tut mir leid.

Bis die Tage,

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Kommentare

Das hört sich ja überwiegend schauerlich an und ganz danach, als ginge die gut Zeit in diesem Beruf zu Ende ( leider spreche ich da aus eigener Erfahrung ): Eher unerklärlich auftretende Schmerzen waren da auch so ein Hinweis für mich ( wurden aber auch eher von Außenstehenden so wahrgenommen ). Immerhin gab es öffentliche Anerkennung, etwas, das einen auch schon mal aufrecht hält. Lieb, wie du dich dem Schwiegerkind widmest…
Gute Besserung!
Astrid

Es geht auf ein Endspiel meiner Berufslaufbahn hinaus. Worüber ich nicht schrieb, ist, ich habe in dieser Woche eine Weiche gestellt um die letzten Jahre im Beruf durchhalten zu können. Schule ja, aber etwas anders. Ich werde berichten, wenn die Weiche nicht wieder zurück schnappt.

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