oder …

Vorsätze sind für die Katz‘

Wieso sollte ich mir für das neue Jahr etwas vornehmen? Klappt mit dem Durchhalten selten bis nie und das Gefühl versagt zu haben sorgt für Stress. Nachdem es mit dem Vorsatz Anfang Dezember: Dieses Jahr schenken wir uns, die Großen in der Familie, nichts! wieder ordentlich schief ging – hat sich jemals jemand daran gehalten? – lasse ich die Finger von Versprechungen die eine längere Laufzeit als zwei Wochen haben.

Eine extrem kurze Laufzeit hatte meine Weihnachtsdekoration dieses Weihnachten. Bleibt sie normalerweise bis nach dem Dreikönigstag stehen, fiel sie dieses Mal einem notwendigen Großputz  zum Opfer. In zwei Kartons und einer Tasche verstaut, hoffentlich ohne Krümelkram, den ich mir vor den Feiertagen eingeschleppt bzw. eingekauft hatte, übersommert alles für das nächste Fest im Keller.

 

Sprichwörtlich könnte ich mir, trotz aller guten Vorsätze ohne einen Vorsatz in dieses neue Jahr zu gehen, doch noch einen Vorsatz basteln wenn ich ins Katzenklo schaue. Ein Blick hinein bzw. drumherum macht weder mich noch Katze Kater froh. Welcher Teufel hatte mich geritten, an Heiligabend beim Einkauf kurz vor Geschäftsschluss, die Marke vom Katzenstreu zu wechseln? Das ist eindeutig ein Zeichen davon zu lange nicht mehr arbeiten gewesen zu sein. Alle physikalischen Gesetzmäßigkeiten in Zusammenhang mit Kraft und Masse, Arbeit etc. scheinen so weit weg und ich kaufte dieses Zeug um jetzt den Dreck zu haben! Selber schuld, nachdem ich der Verlockung erlegen war nicht mehr so schwer schleppen zu müssen.

Ich kann jedem Halter von Hauskatzen und -katern nur empfehlen die Finger von Ultraleicht-Katzenstreu zu lassen! Es ersetzt rund um Weihnachten mindestens einen schon Anfang November geschlagenen Weihnachtsbaum, der dann zur Weihnachtszeit im warmen Wohnzimmer fröhlich vor sich hinnadelt. Jede Zimmerlüftung fegt das Nadelzeug wie Treibsand eine Parzelle weiter, von der sie dann per Wollsockenfüßen großflächig verteilt wird.
Ich hatte dieses Jahr keinen echten Weihnachtsbaum, begnügte mich mit dem siebenteiligen Kunstnadelteil aus den schwedischen Möbelhaus, den ich für Wenn-gar-nichts-mehr-geht-Zeiten im Keller stehen habe.

 

Falscher Baum, elektrische lichter, echtes Lametta, grauer Kater
Falscher Baum, elektrische Lichter, echtes Lametta, grauer Kater

 

Keine Tannennadeln im Bett, aber Katzenstreu! Oh, du fröhliche! Tolle Bescherung.

Man stelle sich einen großen Kater mit großen Pranken vor, der sein Gewicht auf dem Katzenstreu auf genau diesen vieren verteilt. Nur bildet die Katzenpfote keine ebene Fläche. Auf ihr hat der Krümelkram eine Menge Ritzen zum Verstecken. Da ist ein Kinderfuß frisch aus dem Sandkasten nichts dagegen.
Weiter im Gedankenspiel. Jede Katze scharrt wenn sie mit ihrem Toilettengang fertig ist. Ultraleichtes Katzenstreu. Muss ich mehr sagen? Ultra. Leicht. Schon mal einen kleinen leichten Ball geworfen und danach einen Medizinball? Klar landet beim Scharren einer Katze mal eine gewisse Menge außerhalb der Schüssel, aber ultraleichtes fliegt weit, sehr weit! Es scheinen auch mindestens doppelt so viele Teilchen in den Pfoten zu hängen, die dann beim Verlassen der Kloanlage auf dem Weg zum Futternapf noch kräftig abgeschüttelt werden. Diese Teile erreichen mit Schwung ultraleicht auch noch den allerletzten Winkel in der Wohnung! Bloß keine Schränke öffnen, wenn der Kater vorbeikommt. Er könnte eine Pfote heben und ein ultraleichtes Teil genau dort hinein in Bewegung setzen!!!

Ich erinnerte mich dann doch an sandige Kinderfüße in sandigen Gummistiefeln und wie Junior diese immer mit Schwung ausgezogen hat. Flugsand mit Dünenbildung im Kinderzimmer.

Nach den Feiertagen stand ich als erste Kundin im Zoohandel. Man kennt sich.
„Wie, schon wieder Katzenstreu? War was damit nicht in Ordnung?“
„Ist alle!“
„Wie? In der kurzen Zeit? Der ganze Sack?“
„Ja. Verteilt sich schnell. War ja auch ultraleicht!“
„Wie? … ??“
Die Dame verstand die Zweideutigkeit eindeutig nicht. Aber ich ging nach dem Einkauf mit dem schwersten Streu aus dem Laden, megaschwer, fast nicht (für mich) ins Auto zu bekommen. Vom Auto in die Wohnung die Sackkarre gebraucht.

Megaschweres Katzenstreu verkürzt die Flugbahn der Teilchen enorm, verlässt Katzenpfoten schon beim Verlassen des Katzenklos, der pieksende Radius rund ums Katzenklo verringert sich. Ich hätte es wissen müssen. Es geht nichts über das Ausnutzen der Schwerkraft.

Mir kommt das Zeug nicht mehr ins Haus. Das ist eine Entscheidung und zur Not mache ich einen Vorsatz daraus, falls mir jemand über den Weg laufen sollte, der/die meint ohne ginge ja gar nicht so rund um den Jahreswechsel.

Grundsätzlich möchte ich Vorsätze nicht verteufeln. Meine Vorsätze 2012 und 2015 sind Teile meines Alltags geworden. Vorsatz 2/2015 schwächelt immer wieder, wie ich selber; wird schon werden.

Nach getaner Aufräum- und Putzarbeit lockten die Sonnenstrahlen nach draußen ins Vogelzwitscher.
Es ist alles etwas anders in diesem Jahr rund um den Jahreswechsel.
Nicht nur die Haseln blühen, auch einige Veilchen und die Zierkirschen im Stadtzentrum, und ich finde die ersten Weidenkätzchen des Jahres, am 3. Januar 2016.

 

 
 
 

 

 

 

Zurück zuhause bekommt Katerchen ein Leckerli von mir geworfen. Er rennt hinterher, „bremst“, fängt und hinterlässt eine Bremsspur.

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass das ultraleicht des Katzenstreus durch die Verwendung von Altpapier erreicht wird. Diese Partikel sind dunkelgrau und hinterlassen, wenn feucht geworden, Streifen beim Zusammenfegen auf glatten Böden. Chewie muss ein paar übersehene, übrig gebliebene Teilchen zwischen seine Zehen bekommen haben, die er jetzt auf das Linoleum übertragen hat.
Mein erster Gedanke: Auch ein Weg, wie die Bild-Zeitung ins Haus kommen kann!

Macht’s gut und bis die Tage,
Karin

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Kommentare

Weidenkätzchen im Januar..na, die werden sich noch etwas zur Ruhe beegeben müssen- zumindest bei uns im Norden scheint es nun knackig kalt zu werden.
Was die guten Vorsätze anbelangt, da hast du völlig recht- die Nummer kann man knicken- ich tue es auch nicht mehr! :-))
Liebe Grüße,
Gabi

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