oder …

Eine Metamorphose, die sich Zeit gelassen hat!

Im frühen Herbst hatte ich die Idee zu diesem Türkranz, als ich die blühenden Herbstanemonen in meinem Minigarten stehen sah. Mitte Oktober schnitt ich zur Realisation die verblühende Pracht, allerdings auch zur Verhinderung weiteren Wucherns als „Unkraut“ für kleine Gärten.

Ich liebe Herbstanemonen und ganz besonders liebe ich die Samenkapseln.

Nach dem ersten Frost platzen diese auf und bilden hübsche, wollige Wattepuschel auf denen die kleinen Samenkörnchen sitzen. Ich dachte immer schon, daraus muss (s)ich doch was machen (lassen), so dekorativ wie diese Gebilde aussehen.

Ein Türkranz sollte es wieder werden, damit ich den Herbstkranz der letzten Jahre nicht mehr abstauben und anschauen muss.

Dazu schnitt ich von den geernteten Herbstanemonenstengeln die Samenkapseln in ca. 5 cm Länge ab.

Da ich meinen Bindedraht für Schülerversuche in der Schule hatte (wir wickelten Chromosomenmodelle) und die Munition der Heißklebepistole nicht aufzufinden war, mobilisierte ich zum befestigen der Samenkapseln meinen Möbeltacker. Das lief so ruckzuck mit dem Gerät, dass ich es nicht mehr so weit wegräumen werde.
Auf einen Strohkranz setzte ich Gruppen von zwei bis drei Samenkapseln – nicht zu dicht, denn es sollte noch Platz sein für die aufgepoppten Puschel.

So sah Ende Oktober der fertige Kranz aus, bevor ich ihn an die Tür hängte (oder nachdem ich ihn zwei Tage später wieder abgehängt hatte)!

Im schon winterlich dunklen Hausflur gefiel mir dieser Kranz schon nach kurzer Zeit ganz und gar nicht mehr. Das Grün der Kapseln kam bei dem geringen Lichteinfall nicht richtig zur Wirkung. Es fehlte der Kontrast durch das wollige Weiß der der aufgeplatzten Samenkapseln.

Ohne ein wenig frostige Kälte würde sich dieser Effekt aber nicht in einem normalen Hausflur einstellen. Deshalb schickte ich den Türkranz für einige Tage ins Tiefkühl-Sibirien.
Leider war dieser Versuch nicht so erfolgreich, wie erhofft.

Die Kapseln waren nach diesem erzwungenem Ausflug nur im Ansatz aufgeplatzt und ich war ziemlich enttäuscht. Trotzdem trennte ich mich nicht von diesem Kranz und hängte ihn auf den Balkon.

Jetzt, knapp vier Monate später, Mitte Februar, zeigte sich nach einigen heftigen Frosttagen, mit den ersten kräftigeren Sonnenstrahlen endlich doch der Effekt, den ich mir für diesen Türkranz erhofft hatte! Plopp!!

Manchmal lohnt sich Geduld. Gut Ding will Weile haben.

Bis die Tage,
Karin


Überarbeitet im Mai 2019

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