oder …

der unermüdliche Materiallieferant Herbst

… und drei Ideen, was aus diesem Sammelgut gearbeitet werden kann.

Auch wenn ich die zunehmende Kälte und früher werdende Dunkelheit überhaupt nicht mag hat der Herbst auch seine schönen Seiten. Es ist die Jahreszeit, die einem das Material vor die Füße fliegen lässt, welches anscheinend nur darauf wartet von mir aufgehoben zu werden. Ich kann nun einmal nicht so einfach an einem schön gefärbten oder geformten Blatt achtlos vorbeigehen. Es klappt genausowenig bei Kastanien – ich muss mich einfach bücken! So bückte ich mich die letzten Tage verflixt häufig und sammelte wie ein Eichhörnchen Blätter, Eicheln, Zapfen, Kastanien, …  ohne zu wissen wozu und was daraus werden soll.

Im Moment des Sehens fand ich jedes Teil einfach viel zu schön um es auf der Erde liegend Wind, Wetter, Füßen, Autos und mehr der Zerstörung ausgesetzt zu sehen.
Manches sah nach einer Woche auf meinem Balkon dann allerdings auch nicht mehr so ansprechend aus, um etwas zu seiner Daseinsverlängerung zu unternehmen. Trotzdem bücke ich mich weiter und unter fast jedem Teppich liegt eine Zeitung in die ich Blätter zum Pressen deponiert habe. Unter einer Teppichecke fand ich, hmm, tja, ich will ehrlich sein, eine Zeitung mit der Ausbeute vom letzten Jahr – hat was von Eichhörnchen <smile>

So sah ich dann auch die Rosenblüte im Garten meiner Tochter. Abgebrochen lag sie einfach so da und sah dabei noch so schön aus. Birmchen Ronja fand diese Rettung mindestens ebenso schön wie ich und schleckte jeden Regentropfen von den Blütenblättern ab.

Bei der Rosenrettung fielen mir die geernteten Lavendelbündel meiner Tochter auf. Meine Lavendelernte habe ich schon in Duftsäckchen eingenäht. Doch für diesen „überreifen“ Lavendel war dafür zu spät. Allerdings war es auch zu schade ihn einfach unverarbeitet zu lassen und ich versuchte mich an einer herbstlichen Tischdekorationen.

Variante 1

Die Lavendelstengel waren so trocken, dass sie sich nicht mehr so ohne weiteres zu kleinen Steckbündeln binden ließen. Deshalb suchte UND fand!!! ich die Steckmassenzylinder, die ich vor Jahren einmal bei einem Dicounter um die Ecke oder ähnlichem aus der Krabbelkiste heraus gekauft hatte.

In diese Steckmassenteile steckte ich die gekürzten Lavendelstengel. Dabei versuchte ich senkrecht zu stecken um den zylindrischen Charakter zu erhalten.

Heraus kam dann doch ein Kegel, nach dem Abschneiden ein Kegelstumpf. Mit Bast umwickelt, auf einem Silberteller mit gesammelten Kastanien arrangiert wurde daraus dann doch noch ein Gesteck zum Verschenken.

Variante 2

Die Idee, die abgeschnittenen Stengel zur Umrandung des Lavendelgestecks zu verwenden hatte ich gestern schon. Aber auf der Steckmasse haftete kein Kleber vernünftig, auch die Heißklebepistole versagte dabei. Deshalb versuchte ich es heute beim zweiten Gesteck mit doppelseitigem Klebeband.

 

So richtig klebte es zwar nicht auf der Steckmasse, aber zumindest hielt das Band an der Stelle, wo es sich überlappte, zusammen. Die Stengel, die ich darauf legte, hielten. Und das war die Hauptsache.

Zum Schluss schnitt ich die Stengel auf eine Höhe zurück, bis auf einige wenige mit Blütenständen, und umwickelte, eher zur Zierde als zum Halt, das Gesteck mit meinem letzten Rest Bastfäden.

Im Großen und Ganzen war die Arbeit mit dem sehr trockenen Lavendel, trotz des angenehmen Duftes, eine ziemlich Sauerei. Es staubte und die Samen bröselten nur so herum. Aber auch das lohnte sich, denn nun konnte ich das machen was ich am meisten liebe – Reste verwerten!

 

Variante 3

Alle Samen und Krümel vom Lavendel hatte ich während der Arbeit immer beiseite geschoben. Zum Schluss sammelte ich sie im Spargelpapierkörbchen, dass ich im Frühjahr hergestellt hatte. Zusammen mit ein paar Lampions ergeben diese Reste noch ein schönes, duftendes, herbstliches Gebinde zum Abschluss.

Auch Lust bekommen zu einer herbstlichen Dekoration? Zeigt her! Ich bin neugierig!

 

Bis die Tage,
Karin

 

Überarbeitet im August 2018.

 

 

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