Herbstzeit, Erntezeit, Zeit des Sammelns. Herbst beginnt für mich mit den ersten Kastanien. Ich kann nicht wiederstehen mich nach ihnen zu bücken, wenn ich eine auf der Wiese unter den Bäumen liegen sehe. Ehe ich mich versehe sind ruckzuck zuerst die Hände voll und dann noch meine Taschen. Keine Jackentasche ohne Kastanie.

Danach kommen normalerweise die Walnüsse. Mengen davon sind entlang des Sommerrains in Stuttgart beim KEKS-Haus zu finden. Da der Neubau noch nicht fertig ist entfiel das Sammeln dieses Jahr, dafür brachten meine Eltern ihr Sammelgut von ihrem Bodenseeurlaub mit.
Äpfel von Nachbarn, Maronen und Kürbisse vom Bauern, Zapfen aus dem Wald (und einer aus Spanien), Quitten von dem Wiesenstreifen am Altenheim meiner Tante, ein paar Getreidestängel vom Wegrand, der einzige Granatapfel aus meinem Balkongarten (die Zitrone ist noch nicht reif), eigener Lavendel, Dolden voller Sonnenblumenkerne und Hagebuttenzweige – alle diese Herbstrelikte sammelte ich nacheinander in einem Körbchen auf dem Balkon bevor ich sie in die Wohnung holte. Von den Sonnenblumen und Hagebutten musste ich mich jedoch verabschieden. Das Katzennetz verhindert zwar das Ausbüchsen meiner zwei Grauen aber ist kein Hindernis für die Meisen vor unserem Haus. Ganz gezielt fliegen sie das Netz an, klammern sich an einem Querfaden fest, legen die Flügel an und flutschen so durch die Netzöffnungen auf den Balkon. Genauso geht es nach geglücktem Beutezug wieder nach draußen in die Freiheit. Aber es blieb genug für meinen Erntekorb der zum Schluss doch noch ein wenig rote Farbtupfer bekam – statt Hagebutten leuchten ein paar eigene Chilis.

Bis die Tage,

Karin

Blogpost überarbeitet im August 2018.

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