oder …
Durchhalten bis zu den nächsten freien Tagen
Ich habe ein Buch gelesen. In wenigen Tagen! Jetzt lese ich es im Original, in Englisch! Bei Gelegenheit werde ich darüber berichten.
Sonntag. Ich saß beim Frühstück, entspannt – der Aufbau für den Unterricht über die Woche abgebaut und ins Arbeitszimmer gestellt – um irgendwann, unentspannt, den Dienst-Schlepptop wieder an meine Seite zu stellen. Mit der zweitenTasse Tee steckte ich wieder in der Arbeit.
OK, somit war Schluss mit Wochenende, aber ich bereue es nicht. Ich bin doch froh, wenn SchülerInnen ihre Aufgaben abgeben, und/oder Fragen dazu stellen! Allzu üppig ist der Rücklauf immer noch nicht. Aber was erwarte ich? In Vor-Corona-Zeiten war die Moral in Richtung „ich erledige meine Hausaufgaben“ auch nicht die beste.
Zum Glück gibt es Familie und Freunde, die zum Telefon greifen und mich dazu bringen die Arbeit beiseite zu legen.
Montag. Es steckte der Wurm drin! Alle vorbereiteten Unterrichtsteile hatte ich vor dem Wochenende getestet und alles hatte funktioniert. An diesem Tag klappte nichts! Kaum dass ich den Bildschrm teilen wollte fror mein Bildschirm ein. Ich hörte die SchülerInnen noch, doch sehen konnten wir uns nicht. Ideal für einige die Gunst der Stunde zu nutzen, Unfug untereinander zu beginnen. Bloß blöd für sie, ich hörte sie noch!
Kurz in Worten den Rauch in den „Raum“ gelassen und per Audio und durchgetakteten Aufruf einzelner SchülerInnen den Schülerhaufen zusammengehalten, um die neue Aufgabe zu besprechen.
Ich war in Schweiß gebadet, als diese Besprechung beendet war! Den Rechner runter gefahren, neu gestartet und schon lag die nächste „Stunde“ an. Ich begrüßte die SchülerInnen, wir besprachen die letzte Hausaufgabe. Alles lief. Die Stimmung war gut. Wir kamen zur neuen Aufgabe, ein Mini-Projekt, das ich schon am Vorabend eingestellt hatte. Viele Fragen und als ich das im Hintergrund schon geöffnete Arbeitsblatt am Bildschirm teilen wollte … stürzte Teams völlig ab. Argh!
Wieder Neustart, Teams öffnen und die Kids wieder eingesammelt. Puh.
Nach dieser Gruppe ging es nach einer 15minütigen Pause weiter und ich wünschte mich in den Ruhestand!
Zuerst ging es jedoch zur Tierärztin. Für den jungen Wilden war es Zeit die Fäden gezogen zu bekommen. Einen hatte er sich am Wochenende schon selbst gezogen, den anderen holte die Ärztin.
Auf dem Heimweg begann es zu schneien.
Zuhause gab es ein sehr seltenes Zusammentreffen dieser Art zwischen beiden Graubären. Onkel Chewbacca näherte sich ohne Knurren und Fauchen seinem Neffen, schnupperte an der gerade behandelten Stelle. Geht doch!
Dienstag. Zum Donnerwetter aber auch! Um wieder bei Teams den Bildschirm teilen zu können ging ich an den privaten Rechner, denn dort hatte es immer geklappt gehabt. Aber selbst dort der gleiche Mist! Doch inzwischen vermutete ich, woran das liegen könnte – ich hatte über Nacht das Betriebssystem auf den neuesten Stand gebracht! Never change a running system!
An diesem Nachmittag, und den folgenden, wunderte ich mich dann, als ich in eigener Sache (bzw. für meine Lieblingsmenschen) online unterwegs war, irgendwann nicht mehr. Aufregen schenkte ich mir, ebenso wie den Ärger! OK, nicht ganz. Beim Lesen über Politiker und andere sich systemrelevant empfindende Personen, die sich Impfungen erschlichen haben, stieg mir die Galle hoch, rauchte es mir zornig aus den Ohren.
Mittwoch. Es hatte die Nacht geschneit und es schneite immer noch! Ich freute mich darüber zuhause bleiben zu können, bis im Laufe des Vormittags meine Zahnarztpraxis anrief: „Frau Be, wir vermissen Sie!“ – Huch! Mein Fehler! Den Termin falsch in die Kalender eingetragen! Peinlich! Wahrscheinlich hätte ich ihn wegen der Wetterlage sowieso abgesagt, aber einfach nicht hingehen!? Oh oh! Und jetzt heißt es wieder warten, männo!
Ich ärgerte mich nicht allzu lange, denn, ja denn 😀 an diesem Tag wurde ein neues Teilstück in meiner Küche fertig – geliefert und montiert – als mittags das schlimmste Schneechaos herrschte! Der Boden in meinem Flur sah danach aus! Trotz aller Vorsicht wurde Schnee ohne Ende hineingetragen. Dagegen gibt es Putzlappen und Wasser. Viel wichtiger ist mir das Ergebnis! Die Freude beim Einräumen hebe ich mir für das Wochenende auf.
Nach dieser Aktion zog es mich für einen Spaziergang hinaus in den Schnee und zum Briefkasten. Winterwonderland mit Tücken. Beim Hantieren mit dem Handy stand ich wohl nicht sicher genug, rutschte mit den Füßen weg – Finger noch am Gerät – nichts passiert. Schutzengel!
Donnerstag. Einige Besprechungen mit einigen, wenigen SchülerInnen, Korrekturen, Hausaufgabenkontrolle, Chats, Erinnerungen und einer Online-GLK (Gesamtlehrerkonferenz, für nicht im Schuldienst beschäftigte). Dort traf ich die spontane Entscheidung, mich, Zähne knirschend, für einen der gerade eingetroffenen Dienstlaptops zu melden. Ich wollte zwar keine Geräte aus der Microsoft-Welt mehr haben, genau wie ich mich so weit wie möglich aus der Google- Welt verabschiede. Es waren Vernunftgründe. Wird bei diesem Gerät etwas nicht laufen gebe ich es zur Wartung zurück, ärgere mich nicht selber. Hoffentlich!
Einkaufen. Der Schilderwald wächst. Die Landtagswahl in Ba-Wü rückt näher.
Zuhause dann wieder das Donnerstags-Desaster! Dieser Briefträger lernt es nicht!
Feierabend. Das Futterhaus für Erich war zugeschneit und die Klappe klemmte vereist.
Alles gerichtet und was macht der Bursche? Futtert zusammen mit der Amsel im Futterhaus! Lümmel!
Freitag. Nun, es war der zwölfte Tag eines Monats und ich hatte bei der Fotoaktion 12 von 12 wieder einmal mitgemacht – hier der Link zu meinem Beitrag. Gleichzeitig war es der letzte Schultag vor den beweglichen Ferientagen zur Faschingszeit.
Nach dem Unterricht holte ich mir mein Leihgerät, den Dienstlaptop, ab und richtete ihn für mich vor Ort ein. Frau weiß ja nie, oder? 😉
Klappt das Internet, das Schulnetzwerk?
Anmeldung bei Teams?
Klasse!
Nein, es lag nicht an einem falschen Passwort. Dank Susanne von mamimade habe ich meine Passwörter langsam im Griff! Es war auch nicht 11:27 Uhr, sondern 12:27 Uhr!
Ich hatte jedoch nicht auf „Fertig“ gedrückt. 😉
Zuhause blockierte hütete ein Kater den Behelfsarbeitsplatz.
Er war gar nicht einverstanden mit dem Austausch der Rechner. Einmal angeschnuppert, gebuckelt, sich verzogen. Microsoft versus Apple, er legte sich im Arbeitszimmer zu den Äpfelchen. Guter Kater!
Ja, was macht man zu Ferienbeginn, wenn die Reise zur Freundin nicht möglich ist? Ich fuhr ins Gäu zu meiner Schäferin! Wir haben uns seit dem Sommer nicht mehr gesehen und es war wirklich wieder an der Zeit. Hygieneregeln sind auf jeden Fall keine Frage, denn in einen Schafstall zieht es bei den aktuellen Temperaturen niemanden! Mich schon! Mit kältebewährten, in Island gekauften Strumpfhosen und Leggings an den Beinen, Fellstiefel und Mantel an, ließ es sich aushalten neu geborene Lämmer zu schauen und nach jeder Schütte an Heu das Abebben des Blökens zu erleben.
Meine Lieblinge bleiben die Walliser Schwarznasen, auch wenn sie während der Stallzeit nicht mehr so hübsch weißes Fell haben. Sie geben tolle, robuste Wolle, so was von ideal für mein Teppich-Projekt.
Vor allem war es dann das Gespräch miteinander, das wieder einmal zeigte, wie wichtig Kontakte in echt sind.
Schäferei ist ein harter Job, gerade in kalten Zeiten!
Gelesen. Gehört. Angeschaut.
Stuttgart 21 am Flughafen in Warteschleife: Filderschützer begrüßen Stopp der S-21-Planung – ein Artikel in der Stuttgarter Zeitung, vom 10.02.2021
Gerechtigkeit in der Corona-Pandemie: Die Impfschleicher – leider mit Bezahlschranke – ein Artikel in Die Zeit, vom 10.02.2021
ohne diese
Impfdrängler in Schwaben – jetzt auch Fälle bei der AWO – ein Bericht von BR24, vom 11.02.2021
„Ein Trost“: Alle Pandemien enden irgendwann, sagt der Historiker und emeritierte Yale-Professor Frank Snowden. Nur wie? – ein Interview in Die Zeit, vom 10.02.2021
Die braune Internationale – ein Artikel aus Die Zeit, vom 10.02.2021, leider wieder mit Bezahlschranke,
ohne diese
Rechte Kämpferlandverschickung – ein Artikel in ZeitOnline, vom 11.02.2021
und, unglaublich, …
Steuergelder für extrem rechte Forschung – Erasmus-Stiftung: Bund will AfD-Stiftung mit 70 Millionen Euro bezuschussen – ein Bericht in der Frankfurter Rundschau, vom 12.02.2021
Der Ohrwurm der Woche
Er kann es noch, Sir Tom Jones, wie hier in den Blind Auditions von The Voice UK 2021 zu hören – diese Stimme! …
… obwohl, „Everybody Needs Somebody to Love“ im Film Blues Brothers, bleibt, mit der Erinnerung an erlebtes Kino in den 1980ern, immer noch am besten – Link – ABER, für mich war damals wie heute der Auftritt, wie Beitrag, von Aretha Franklin im Film einfach nur KLASSE …
… habt ihr auf ihre rosa Puschen geachtet? 😀
Wieder viel zu lange am Rechner gesessen! Doch nun ist Wochenende.
Seid gegrüßt und bis die Tage,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot, wo ich mein Päuschen mit einer Tasse Tee verbringen werde
Kommentare
Für mich war es sehr amüsant zu lesen wie Schule in Coronazeiten funktioniert…erinnere ich mich doch noch gut daran, dass Schule vor Corona auch nicht störungsfrei ablief *zwinker
Halt die Ohren steif
Liebe Grüsse Augusta
Im Schulbetrieb klemmt es immer irgendwo und momentan ist es vor allem der Online-Betrieb, wo es schnell hakt. Der bietet zudem auch neue Möglichkeiten für Unfug, mancher kreativ, anderer hart an der Grenze von gut. So funktioniert Lernen und Weiterentwicklung eben auch 😉
Liebe Grüße,
Karin
Die Technik im (oder ausserhalb) Schulzimmer ist nur gut, wenn sie auch funktioniert. So ein Stress! Du hast mein Mitgefühl.
In jeder Situation mit den Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, das Gute zu tun. Mehr geht nicht. Wenn’s nicht funzt, abschalten, Aufträge schriftlich. Mehr geht nicht. Mach dich nicht verrückt.
Aber jetzt erst mal Ruhe geniessen!
Liebe Grüsse zu dir
Regula
Mehr als die Möglichkeiten zu nutzen, die zur Verfügung stehen geht nicht. Da stimme ich dir zu. Die SchülerInnen, die ich unterrichte sind Kinder und Pubertierende, oft aus schwierigsten Verhältnissen. Die brauchen, wenn schon nicht in Präsenz, den regelmäßigen Kontakt, sei es am Bildschirm oder am Telefon. Schriftliche Aufgaben erledigten meine SchülerInnen zu mehr als 50% auch schon in Vor-Corona-Zeiten nicht.
Ich werde die unterrichtsfreien Tage genießen,
Karin
Hier sind Kabel jetzt wieder zwischen Router und Gerät, wie früher, aber gleich viel leistungsstärker
Ich liebe den Auftritt mit den rosa Puschen und selbstredend den Song. Keine Party früher ohne diese beiden „Blues Brothers“ Songs!
Und die Schafe natürlich auch, manchmal weiss ich gar nicht, welche ich am meisten mag.
Erhole Dich gut (hier wurden die freien Tage halbiert) und ganz liebe Grüße
Nina
Das LAN-Kabel liegt auch bei mir für Notfälle bereit. Wenn sich alle im Haus am Montag ins WLan einloggen, vertraue ich dann doch dem Kabel mehr.
Mich hatte es verblüfft, dass die freien Tage in der Faschingswoche nicht wie bei euch gekürzt wurden. Doch ich bin dankbar für die Verschnaufpause!
Viele liebe Grüße,
Karin
Es ist so ärgerlich, wenn die Technik versagt. Ich kann mich allerdings nicht mit einem Apfel anfreunden.
Die Schafe hätte ich auch gern besucht.
Liebe Grüße
Andrea
Es ist ja nicht nur die Technik. Die braucht auch einen Zugang, ein Netz. Die Kosten können die Eltern teilweise nicht aufbringen. Wenn die Prepaid-Karte vom Monat aufgebraucht ist, ist Schluss, auch mit Anrufen.
Die Äpfelchen zogen vor Jahren ein, als ich noch viel mit Grafikdesign beschäftigt war. Da gab es wenig Alternativen wenn frustarmes Arbeiten sein sollte.
Liebe Grüße,
Karin
Digitales Grauen ohne Ende… Ich hoffe, dass man in den Kultusministerien aus diesem Desaster lernt (allein mir fehlt der Glaube).
Diese Impfschleicher und -drängler sind das Allerletzte. Ja, Corona setzt nicht nur Masken auf, sondern zieht sie vielen auch runter…
Dann lieber Schafe!
Liebe Grüße
Andrea
Wie ich gerade der Berliner Andrea schrieb, es ist ja nicht nur die Technik! Danach kommt noch der Rattenschwanz, diese auch benutzbar und gleichzeitig sicher zu machen. Das Problem ist nicht die Bereitstellung geeigneter Geräte oder die Fortbildung der LehrerInnen – mir fehlt, wie dir, der Glaube, dass Erfahrungen aus dieser Zeit wirklich ein Veränderung wie ein Umdenken bringen werden.
Die Stunde bei den Schafen und der Schäferin war einfach nur herrlich! Seelenmanna!
Viele liebe Grüße,
Karin
Bei Unterbrüchen sucht man immer zuerst bei sich selber und wenn dann bald gar nichts mehr geht, hilft nur noch Abschalten. Dass das eine stressige Zeit ist zum Unterrichten hört und liest man überall.
L G Pia
Glücklicherweise sind ein paar wenige Tage Ferien. Da klappt das Abschalten, vor allem der Technik, besser!
Viele Grüße,
Karin
Oh weh, da bin ich ja schon vom Lesen gestresst 😬😀!
Wünsche dir eine erholsame Ferienwoche und hoffe, du hast nicht zu viel zum Vorarbeiten oder Korrigieren oder so…
Liebe Grüße
Ingrid
Wer am letzten Schultag einen Test mit einer Abschlussklasse schreibt hat sich mit Arbeit über die Ferien versorgt und die nächste Arbeitswoche liegt schon bald wieder an. Trotzdem, Ferien, und ich kann mir den Takt selber geben. Feine Sache!
Liebe Grüße,
Karin
dieses technik-desaster und alles was damit zusammenhängt ist wahrlich zum verzweifeln. ich raste ja schon aus, wenn microsoft mal wieder ein update gemacht hat und danach zwei tage danach vieles nicht mehr so läuft, wie es soll.
dagegen so ein entspannender besuch bei der schäferin! da wäre ich doch gerne dabei gewesen.
liebe grüße und noch schöne ferientage
Grundsätzlich mag ich die technische Entwicklung und war mit eine der ersten KollegInnen mit einem Computer. Dass die Geräte plus deren AnwenderInnen nicht immer kompatibel sind ist menschlich, so wie die Produkte menschlich gemacht sind. Das versuche ich mir immer zu sagen, wenn nichts läuft. Viel lieber würde ich einmal Softwarentwicklern meine überdrehten SchülerInnen auf den Hals schicken, wenn wieder ein Update nicht funktioniert 😉 statt mir die Schuld zu geben.
Liebe Grüße,
Karin