oder …
Nicht müssen müssen
… hat was und auch Weihnachten allein zuhause. Es ist das erste Weihnachten ganz ohne Eltern, ohne Termine, … einzig die übliche Erkältung stellte sich pünktlich ein.
Bis dahin beschäftigte ich mich, bereitete mich auf meine Art und Weise auf die Feiertage vor.
Es stand immer noch die Schale mit den Bitterorangen von meinem Orangenbäumchen in der Küche, zusammen mit den gekauften aus der Stuttgarter Markthalle. Höchste Zeit sie zu verarbeiten.

Letztes Jahr half mir noch mein ältester Lieblingsmensch bei den Vorbereitungen, wie die vielen Jahre vorher. Ein wenig Wasser in den Augen war nicht zu verhindern, insbesondere nach zwei Stunden Schnippelarbeit. Schon einmal Orangenschalen abgeschabt und feingeschnitten? Wenn das Ergebnis nicht so lecker wäre … – nächstes Jahr muss ich die Menge halbieren!

Als Stunden später der Zeitpunkt zum Füllen der Gläser war – schön, wenn der Schmerz nachlässt, nachdem heiße Marmelade über die Finger verschüttet wurde – wog die Vorfreude auf das Feiertagsfrühstück vor.


Mein Rezept zur Orangenmarmelade findet ihr übrigens hier.

Chronologisch …
Sonntag war Ruhetag und nach der vergangenen Woche hatte ich mir diesen verdient, fand ich. Ich lümmelte mich durch den Morgen, genoss ein ruhiges Frühstück, räumte ein wenig hier und da, bis es nachmittags zum ersten Schafpatentreffen in diesem Winter, bei der befreundeten Schäferin, ging.
Vorher nadelte ich noch geschwind ein Mitbringsel. So mit ganz leeren Händen wollte ich nicht erscheinen. Als wir uns das letzte Mal gesehen hatten bekam ich von ihr ein paar kleine Puschel Wolle von den Herdwicks in die Hand gedrückt. Die filzte ich zu einem kleinen Christbaumanhänger.


Die ersten Zicklein und Lämmchen tummelten sich im Stall, nicht nur zur Freude der anwesenden Kinder. Mir liefen vor allem die Ziegen vor die Kamera. Auch bei ihnen, wie bei den Schafen, sind die Walliser meine Favoriten.

Nicht nur zum Entsorgen von Kompostmaterial zog es mich immer wieder in den Garten. Lange auszuhalten war es dort nicht, vor allem nicht wenn sich die Sonne versteckte.
Montag war es zumindest frostfrei und ich konnte mir eine Stange Lauch für die kommenden Tage ausgraben. Jetzt stehen von den ursprünglich gepflanzten sechs noch drei! Mehr werde ich im nächsten Gartenjahr auch nicht setzen. Für meine Bedürfnisse ist diese Menge wirklich ausreichend, vor allem wenn sich der Lauch so üppig entwickelt, wie in diesem Jahr.
Auch Rote Bete habe ich noch in der Erde.

Dienstag kümmerte ich mich vor allem um ein wenig Dekoration, den Haushalt und ließ mich durch den abgehangenen Wacholderzweig ablenken. In aller Ruhe sammelte ich die Beeren ab, bei denen es sich eigentlich um Zapfen handelt. Ungefähr drei Jahre benötigen die Scheinfrüchte, oder Beerenzapfen des Wacholders bis zur Reife, was sie auch so wertvoll macht.

Für weihnachtliches Flair sorgte ab jetzt ein Fichtenzweig mit Zapfen.

Mittwochmorgen, Heiligabend, überraschte der Blick aus dem Fenster – es schneit! Durch den starken Ostwind kamen die Flocken aber eher horizontal gepustet daher. Mit einer Freundin hatte ich mich im Garten verabredet, zum Geschenke austauschen, plaudern, in den Arm nehmen und zur Rosenkohlernte. 😊 Ein Hauch von weißer Weihnacht bot sich und ein anhaltender bitterkalter Wind.
Auch eine Vorfreude!


Der Rest des Tages ging unter.
Donnerstag, 1. Weihnachtstag, beim Atmen pfiff es aus meinen Tiefen. Nicht gut, aber zumindest fühlte ich mich nicht mehr so schlapp. Sonntags-/Feiertagsfrühstück mit allem drum und dran und anschließende Bescherung mit Päckchen auspacken. Ich war mehr als gerührt über das, was ich später in den Händen hielt. Ganz offensichtlich haben sich viele ganz viele Gedanken darüber gemacht, wie sie mir eine Freude machen könnten!
Es ist euch gelungen.

Vielen Dank auch für die viele liebe Weihnachtspost, über deren Ankunft ich mich die vergangenen Tage freuen durfte.
Für mich gehören zu Weihnachten die bunten Karten dazu, wie mein Adventskalender aus Strohsternen.

Freitag, der 2. Weihnachtstag. Während in der Familie jenseits des kleinen Teichs schon aufgebrochen wird herrschte hier, nicht nur bei mir, Entspannung und Ruhe. Boxing Day in UK ist wenig gemütlich, trotz des ursprünglichen sozialen Hintergrunds. An diesem Tag erhielten Arbeitnehmer von ihren Chefs ihre Weihnachtsgeschenke in einer Box, und es wurden Bedürftigen Geschenkschachteln überreicht. Inzwischen ist es DER Schnäppchen- und Umtauschtag in den Geschäften, kein Spaß für die Angestellten.
Meine Katern passten sich meiner Entspannung an. Trotz Sonnenschein vor der Tür brachte mich niemand zu einem Spaziergang. Ich machte es mir warm und gemütlich, mit Tee und Decke. Nichtstun. Nicht(s) müssen müssen.

Ohrwurm der Woche
Ein wenig froh bin ich schon nicht mehr „Last Christmas“ auf die Ohren „geWHAMt“ zu bekommen, wobei es einige Weihnachtslieder gibt, die ich gerne höre. „Little Drummer Boy“ stand zum Beispiel immer auf dem Programm für meine Musikstunden. Die kids mussten sich auch immer durch The Pogues mit „Fairytale of New York“ hören – Link – einen meiner Favoriten, neben den Stücken von John Lennon, Macy Gray, … und nun erinnerte ich mich zudem an ein Werk, das mir: „Hören Sie mal, Frau Be“, in einer Vorweihnachtszeit gebracht wurde, mit der Frage: „Können wir nicht mal Weihnachten rappen?“ RUN DMC zu Weihnachten? Gewöhnungsbedürftig … Link.
Da geht ein Oldie, urspünglich von Jackie De Shannon – Link, mehr ins Ohr oder zu Herzen, gehört im Film „Scrooged“:
Das war dann die letzte Woche des Jahres, wie üblich mit Lücken zusammengefasst. Die nächste Woche zählt schon zu 2026.
Für den Jahreswechsel habe ich nichts geplant, aber ich hoffe 2025 in innerem Frieden abschließen zu können.
Macht’s gut und habt einen guten Start ins Neue Jahr

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.