oder …
erste Entspannungsmomente
Es kribbelte mir in den Fingern das in Adelsheim, während der Vorbereitungswoche, begonnene Bändchen fertigzustellen. Nicht so einfach von grobmotorisch auf feinmotorisch umzuschalten! Durchhalten wurde wieder belohnt! Zentimeter für Zentimeter wurde das Webwerk gleichmäßiger. Das tat mir, so wie meiner Gemütslage auf Entspannungswegen, gut.
Für Bändchen wird nicht unbedingt ein Webstuhl benötigt. Es reichen Schnüre oder schon fertige Bänder, eine Papprolle, ein paar Verschlussklammern für Gefriertüten, etwas Karton für den Webkamm/die Weblitze und das Schiffchen, Material für das Webwerk und etwas, an dem ich das ganze Gebinde befestigen kann. Wie das funktioniert hätte ich gerne gezeigt, doch irgendwie ist die kleine Box mit dem Pflanzen gefärbten Leinengarn – so schade! – zwischen dem letzten Kurstag und dem Durcheinander zuhause verloren gegangen. Ohne Garn kein Weben und so bleibt es beim Zeigen des schmalen Bändchens. Der Rest wird vertagt.



Werkstatteinblicke
Ein wenig Faden verdrehen für ein Körbchen, oder Hülle für ein Schraubglas, das als Pflanzengefäß genutzt werden soll, geht auch spät abends, mit müden Augen und rissigen Fingern. Zwirnbinden, als Textiltechnik, ist eine Entdeckung für mich, die mich weiter fasziniert und an der ich dran bleiben möchte.

Ansonsten
- zum Wochenstart hatte mein Orthopäde einiges zu tun, damit mein Fuß und der malträtierte Rücken beruhigt wurden. Es war die letzte Therapiesitzung und er gab alles – und noch ein wenig mehr 😊 Für den Fuß wird es noch einmal zwei Behandlungen geben! 😅
- Tag 1 der Haushaltsauflösung von der Elternwohnung. Alles prima, bis ich an dem Hochhaus ankomme! In der Einfahrt stehen zwei LKW, mit einem einfachen „B“ auf dem Kennzeichen!

- der folgende Ablauf
- 9:00 Uhr: ich stelle fest, neben meiner Haushaltsauflösung findet ein Umzug statt!
- 9:10 Uhr: ich versuche den Hausmeister zu erreichen. Irgendwann habe ich ihn in der Leitung. Die Wohnung sei fast leer und man hätte am Vortag nicht alles geschafft. Und … „jeder hat das Recht auf einen Umzug.“
- 9:30 Uhr: in einem der LKW stehen zwei Kartons und ein paar Stühle. Der zweite LKW ist leer.
- 9:40 Uhr habe ich endlich den „Chef“ des Umzugsunternehmens vor mir. Er ist entsetzt, ich bin es sowieso. Ein Lastenfahrstuhl, zwei Wohnungsräumungen, wie soll das gehen in einem sechzehnstöckigen Hochhaus? Er meinte dann allerdings, sie würden nur eineinhalb Stunden benötigen.
- OK
- ich hole die letzten Kartons aus der Wohnung, mit Inhalten, die ich noch durchschauen sollte
- 10:15 Uhr: „mein“ LKW kommt, mit dem „richtigen“ Kennzeichen, dem Doppel-B 😉 und Entsetzen der beiden Mitarbeiter!
- 1020 Uhr: mein Team verhandelt mit dem anderen und wir gehen im Anschluss erst einmal die Orte des Geschehens durch: Keller, Wohnung, Balkon
- 10:45 Uhr: Aufregung im Haus – drei LKW in der Einfahrt, der Eingangsbereich vor den Fahrstühlen komplett verbaut mit Kartons und Möbeln …
- 11:00 Uhr: mein Team hat sich sortiert und mit dem anderen geeinigt. „Gehen Sie! Wir machen das!“
- 11:05 Uhr: Zuhause. Im Keller, wie Garage geräumt und Platz geschaffen.
- 12:00 Uhr: das erste Mal auf dem Wertstoffhof an diesem Tag
- 13:30 Uhr: in der Elternwohnung vorbeigeschaut. Die LKW haben sich neu geschichtet, aber die mit dem einfachen „B“ auf dem Kennzeichen sind immer noch da: „Wir brauchen noch eine gute Stunde!“
Die Möbel aus meinem ehemaligen Zimmer sind inzwischen ausgeräumt und verladen. - 14:30 Uhr: meine Leute haben ohne Pause gearbeitet und ich bringe ihnen einen Korb voller Goodies und kalten Getränken. Es heißt immer noch vom anderen Team: „Wir brauchen noch eine gute Stunde!“
- 15:00 Uhr: der zweite LKW des Umzugs wird geöffnet und begonnen zu beladen
- 16:45 Uhr: auch wenn die Ladefläche nicht voll ist fährt mein Team zum Entladen in ihre Zentrale und macht dann Feierabend.
- 17:00 Uhr: das Umzugsunternehmen ist fertig. So viel zu der Aussage: „Wir brauchen noch eineinhalb Stunden.“
- in meinem Keller und meiner Garage ist nun Platz für das Sammelsurium, das nach England gehen soll
- 20:00 Uhr: ich gehe in den Garten und nehme ihn wahr

- Tag 2 der Haushaltsauflösung und es lief wie am Schnürchen. Leider wurden sie nicht fertig, weil der Vortag einfach nicht effektiv genutzt werden konnte
- Feiertag und ich am Organisieren in meiner Wohnung – so viel Zeug! Den Stapel für meine Steuererklärung schob ich gleich wieder weg. Keinen Kopf dafür!
- Tag 3 der Haushaltsauflösung: ich bewundere den Humor der Mitarbeiter! Während ich die letzten Gardinen abhänge beschließe ich, das von meiner Nichte gesammelte Sammelsurium auch gleich aus der Wohnung zu räumen.
- 12:00 Uhr: ich bringe mein Rotkäppchen-Körbchen mit Vesper und kalten Getränken
- 14:00 Uhr: während die Kellerregale geräumt werden gehe ich durch die Wohnung, sammle Restbestände zusammen, schraube im Bad noch einiges ab
- 15:50 Uhr: die Wohnung ist leer! Was ich empfinde? Keine Traurigkeit. Die habe ich schon vor Wochen abgelegt, als ich den Lieblingsmenschen ins Heim brachte. Ich fühle nur eins, Erleichterung!
- Transportfahrten für das Sammelsurium der EngländerInnen zu meinem Keller und Garage
- 18:18 Uhr – FERTIG!

- ich stoße mit der Nichte virtuell an
und dann, endlich, wieder ….
Gartenzeit
Der Mai ist völlig an mir vorübergezischt, dass ich erst wieder in eine Gartenroutine kommen muss.
Die ersten Tomatenpflanzen kamen an diesem Wochenende in der Erde und noch das eine oder andere angezogene Pflänzchen, was die Durststrecke mit mangelnder Zuwendung überstanden hat. Die Baumwollpflanzen werden es wohl nicht schaffen, dafür steht der Faserlein ganz gut da.
Was wächst und gedeiht in diesem Jahr sind Erdbeeren! Ich bin begeistert, was ich bisher ernten konnte, trotz Schneckenfraß! Dazu Basilikum und Rucola, wunderbar.

Ohrwurm der Woche
Diesen Ohrwurm hatte ich schon einmal, egal.
Drei Kreuze, ich habe diesen Kraftakt in dieser Woche geschafft! Letztlich alleine, mit zwei wunderbaren Menschen von Femos – Link! Haushaltauflösung geht auch ohne sinnlosem Zerschlagen und auch dafür bin ich dankbar. Ja, ich hätte es billiger haben können und auch das eine oder andere auf den Markt bringen können.
Was wirklich zählt …
Die Wohnung ist leer – yeah! – und ich kann die Über-/Abgabe vorbereiten.
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Als Bewohner von „B“ wäre ich ja jetzt neugierig, ob das LKWs von einem der großen Umzügler hier waren (Rhenus, Rudolpf, Zapf) oder eher so ein kleiner Um-die-Ecke-Laden. Zwei LKWs halb durch Deutschland klingt ja eher nach einem Großen.
Ich bezweifle, dass einer der „Großen“ hier am Werk war.
Na, das war ǰa ein perfektes Kuddelmuddel. Und wie üblich ein permanentes Herausreden um noch eine Stunde.
Da hilft nur stark sein und standhaft
Das Du nicht viel Zeit für Sonstiges hattest, glaube ich Dir. Pflanzen verzeihen auch schon mals und Du wirst sicher gute Ernte bekommen dieses Jahr. Dein Webband ist wieder so schön.
Hoffe, Du hast Zeit zum Luftholen
Einen guten Juni
Sende ganz liebe Grüße
Nina
Gartenzeit gibt es erst einmal keine. Es regnet. Zumindest bin ich trockenen Fußes mit dem Vater zum Arzt gekommen und danach sogar noch aus dem Baumarkt. Das Material liegt sicher im Auto und ich darf mich zuhause mit Dingen beschäftigen, di so gar nicht so meins sind. 😅
Die Anspannung der vergangenen Tage lässt sich leider nicht so einfach abschütteln, vor allem wenn immer noch Kartons herumstehen.
Nun denn, der große Brocken ist geschafft.
Viele liebe Grüße
Karin
Ich stoße virtuell mit dir an! Was für eine Leistung, besonders auch zuletzt mental! Hoffentlich geht es auch bald der Physis gut, der Garten heilt eher den Rest, vermute ich. Und hoffe es auch. Also wünsche ich dir jetzt einen Sommermonat im Grünen, nur auf dem Boden der Tatsachen bzw. eher derTomatenpflanzen, Erdbeeren, Lein usw.
Herzlich
Astrid
Danke, Astrid.
Die Anspannung, die mich die vergangene Zeit aufrecht gehalten hat, steckt nach wie vor in mir. Aber es schläft sich besser, im Bewusstsein diese Haushaltsauflösung erledigt zu wissen. Die restlichen Dinge werde ich schon noch sortiert bekommen, vor allem wenn ein großer Teil über den kleinen Teich geht, irgendwann.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sieht zwar nicht so toll aus, doch es wird sich ein trockenes Zeitfenster ergeben, für ein kleines Bauprojekt im Garten (ich kann es halt auch nicht lassen).
Viele liebe Grüße
Karin