oder …
2020 #51 – Seltsamer Ferienbeginn, wie sich der Adventskalender weiter entwickelte und Weihnachtsvorbereitungen
Samstag vor dem 4. Advent. Kraftakt erledigt! Die Weihnachtspost ist im Briefkasten, der Sonntag geleert wird. Yeah! Zuhause angekommen lagen vor mir zwei vergessene Umschläge. Och, nö! Und dann war es noch kurz vor 20:00 Uhr. 🙁 Mistpfützenkrebs aber auch und mir selbst in den Popo getreten. OK, es gibt schlimmeres, wie zum Beispiel einen dicken, fetten Kater, der immer wieder auf dem angefangenen Webwerk auf dem Webstuhl liegt! ANGUS!
Mich fasziniert die Stabilität der handgesponnenen Wollfaser! Bisher ist trotz der Belastung von mehr als acht Kilo Lebendgewicht noch kein Kettfaden gerissen und das Gewebe ist, sagen wir mal, nur leicht verzogen!
Sonntag, 4. Advent. Wecker gestellt, damit ich die liegen gebliebene Weihnachtspost noch vor 8:00 Uhr zur Sonntagsleerung in den Briefkasten der Hauptpost bekam. Echte Nacht- und Nebelaktion! Unterwegs durch die Stadt begegnete ich nur acht Autos und drei Fußgängern.
Erst danach gab es die erste Tasse Tee, vom Grüntee, vom feinen, der in Südindien nur von Frauen produziert wird. Den hatte ich mir nach dieser frühmorgendlichen Sonntagsaktion verdient, bin ich doch so gar keine Frühaufsteherin! Als Lektüre lag schon ein Bilderbuch bereit, das ich mir Freitag aus dem Regal gezogen hatte: Gus und ich, von Keith Richards und seiner Tochter Theodora. Er hatte an diesem Tag seinen 77. Geburtstag und ich mag die Geschichte vom kleinen Keith, der von seinem Großvater das erste Lied auf der Gitarre beigebracht bekommt.
Aber nun von vorne,
Der Wochenrückblick
Sonntag, der 3. Advent. Es ging dann doch schneller als gedacht. Noch keine 12:00 Uhr, als feststand, der Lockdown kommt, ab Mittwoch. Um 15:00 Uhr hörte ich dann noch den Beschluss von Ministerpräsident Kretschmann und der Kultusministerin Eisenmann, dass die Ferien in BaWü vorgezogen werden. Wie schnell sich die beiden dieses Mal einig waren!
Die Unterrichtsvorbereitungen nach Plan A,B und C waren für die Tonne und ich setzte mich noch einmal hin, wieder für die Katz‘, wie sich Montag zeigen sollte.
Montag. Unterricht. Vorbereitungen für Fernunterricht. Aufräumarbeiten. Gespräche. Absprachen.
Zuhause kümmerte ich mich um meine geplante Weihnachtspost. Die Karten waren (und sind) immer noch nicht fertig, denn immer wieder hatte ich neue Ideen, ergänzte, tauschte aus. Ein paar der halbfertigen Exemplare kamen so wie sie waren in die Päckchen, deren Weg über Grenzen führen würde.
Dienstag. Abschied von den SchülerInnen in die Weihnachtsferien, ganz anders. Keine weihnachtliche Gemeinschaftsveranstaltung, ohne gemeinsames Frühstück in den Klassen mit anschließendem Wichteln, wie gewohnt. Hier und da gab es abgespeckte Versionen von einem oder anderen. So gar keine Lust auf ein gemeinsam ausgerichtetes Buffet, mit jeder bringt etwas mit und wir sitzen gemütlich zusammen, hatten weder groß noch klein. Dazu hätten wir keine Bestimmungen gebraucht. Genauso sang- und klanglos lief das Kollegium auseinander, nachdem hier und da noch Kleinigkeiten auf die jeweiligen Plätze verteilt wurden.
Es fühlte sich seltsam an, sehr seltsam! Extremely strange!
Für die erste Schulwoche nach den Ferien bereitete ich mich zwar schon vor, aber ich gehe nicht davon aus dieses Material tatsächlich verwenden zu können. Es ist zu bezweifeln, dass der Schulbetrieb am 10. Januar 2021 von 0 auf 100 hochgefahren werden wird. Aber zuerst einmal sind Ferien für alle, die nicht in Abschlussklassen sind oder dort unterrichten.
Ich war jedoch erst einmal erleichtert, das gefühlte Seuchenmutterschiff verlassen zu können.
Mittwoch. Lockdown.
Aufräumen in der Schule. Meine Kollegin und ich trafen uns in den Fachräumen – mit viel Abstand, Maske korrekt sitzend, regelmäßig lüftend. Wir hatten uns die Schulküche vorgenommen. Bald war uns klar, dass diese Unternehmung uns noch einige Stunden beschäftigen wird. Ferienstimmung kam keine auf. Weihnachtlich war uns auch nicht zumute. Wir füllten einen geschenkten Arbeitstag.
Auf dem Heimweg erreichte mich eine Nachricht meines Bruders: Hurra, das Geburtstagspaket hatte es über den kleinen Teich geschafft und war nach einem Monat schließlich angekommen, trotz fiesem Zahlendreher in der Postleitzahl! Alles wird gut, denn zuhause erreichte mich noch eine Ankunftsbotschaft eines verloren geglaubten Päckchens! Meine Freundin in Spanien konnte nach drei Wochen Reisezeit ihren Adventskalender auspacken. Da kann ich hoffen, dass das Weihnachtspäckchen auch ankommen wird.
(Anmerkung: Donnerstag war es schon bei ihr!)
Donnerstag. Die Putzaktion vom Vortag in den Knochen machte ich etwas langsamer. Außerdem ist dieser Wochentag seit März mein Einkaufstag. Mein Ziel, schon für Weihnachten einzukaufen, hatte ich vorbereitet. Ausgerüstet mit Zetteln, einem Arztrezept und diversen Listen machte ich mich auf den Weg. In der ganzen Stadt sind die FFP2-Masken vergriffen, außer in meiner Haus-und-Hofapotheke. Hier hatten sie vorsorglich jeweils nur eine Maske pro Kunden verteilt, mit Gutscheinen für die weiteren, sobald diese eintreffen. Zum Abschluss kam ich, trotz geschlossenem Gartenmarkt, sogar noch an eine kleine Zuckertanne für meine Lieblingsmenschen! Perfekt! Wieder zuhause wollte ich nur eine kurze Pause machen, bevor es an die Weihnachtskarte gehen sollte. Aus dem kurzen Nickerchen entwickelte sich ein Mittagsschlaf, der meinen Kreislauf versacken ließ und mit ihm die Motivation irgendetwas zu tun, außer mich am Fernseher herumzulümmeln. Die Kater nutzten diese Chance in der Küchenwerkstatt weidlich aus. Lümmel aber auch!
Freitag. Ab in die Schulküche. Doch vorher ging es in den Werkraum. An Erichs Futterhaus hatte der Zahn der Zeit genagt. Es musste ersetzt werden und benötigte eine Leiste um am bestehenden Pfosten montiert zu werden. Beim Bohren fiel mein Blick auf die daneben stehende Dekupiersäge und, kaum gedacht, setzte ich sie für die Gestaltung des Pfostenendes ein. Hatte Spaß gemacht!
Das Katzenkino ist somit wieder komplett!
Weniger Spaß machte die Hausarbeit. Chewie und der junge Wilde fanden, diese Unruhe muss unterbunden werden. Ich hatte sowieso keine Lust dazu und vertagte das weniger nötige auf den nächsten Tag.
Mein Adventskalender 2020
Tag 13 – eine Weihnachtskarte mit Scherenschnitt-Tännchen
Tag 14 – zwei Origami-Tännchen
Tag 15 – kein Tännchen, eine Küchenseife mit Kaffee
Tag 16 – ein Gläschen Quitten-Orangen-Gelee
Tag 17 – ein Gläschen Salz, leider ohne Beschreibung der Herkunft
Tag 18 – das war mein Tag und nun weiß ich, dass die Praline von Tag 9 hierher gehört hätte. Von mir gab es eine kleine Menge Rosenblütenpulver .
Tag 19 – ein selbst gebackenes Apfelbrot und leider die erste Enttäuschung. Der Deckel hatte das Backwerk nicht richtig verschlossen und es hatte nun reichlich Behaarung. Schade, doch zum Glück gab es das Rezept dazu.
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Viel mehr als in den vergangenen Tagen, Wochen, lief als Begleitprogramm zur Werkelei in der Weihnachtswerkstatt, das Fernsehgerät, weshalb auch mehr aus dieser Kategorie hier aufgelistet ist.
Biden über Corona-Opferzahlen: Mehr Tote an einem einzelnen Tag, als wir an 9/11 oder in Pearl Harbor hatten – ein Artikel im Spiegel, vom 11.12.2020
Manifest europäischer Forscher : „Wir könnten in vier Wochen am Ziel sein“ – ein Artikel in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), vom 19.12.2020
Atemschutzmasken: Vorsicht bei KN95-Masken – ein Artikel aus PZ (Pharmazeutische Zeitung), vom 20.11.2020
Land verteilt alte China-Masken an seine Lehrer – ein Artikel in der Ludwigsburger Kreiszeitung, vom 16.12.2020
Auch Kunstwerke haben ein Mikrobiom. Es zu entschlüsseln, lüftet so manches Geheimnis – ein Artikel aus der NZZ (Neue Zürcher Zeitung), vom 13.12.2020
House of Trumps – Peter, ein deutsches Geheimnis – eine Persiflage mit Olli Dittrich als deutscher Cousin des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, lief im ARD am 14.12.2020, in der Mediathek noch zu sehen bis zum 21.12.2021 – köstlich!
The Rollings Stones – Crossfire Hurricane – eine fantastische Dokumentation, auf arte, online noch zu sehen bis 31.12.2020. Ein MUSS für Stones-Fans!
Märchen für die Welt – Hans Christian Andersen – eine Dokumentation auf arte, in der Mediathek noch bis zum 17.04.2021 zu sehen
und auch auf arte,
Die wunderbare Reise der Selma Lagerlöf – eine sehenswerte Dokumentation, die am 31.12.2020 im Fernsehen wiederholt wird und online noch bis 18.03.2021 in der Mediathek zur Verfügung steht
Mein Ohrwurm der Woche
Habt ihr gewusst woher die Redewendung „Perlen vor die Säue werfen “ kommt? Mir fiel in diesem Lied die Zeile
you throw your pearls at swine auf, fragte mich ob die Bedeutung mit throw before swine gleich ist. Letzteres kenne ich als Perlen vor die Säue …. Recherchiert und nun weiß ich, es ist aus der Bibel, woher sonst 😉 NT Matthäus 7: 6 und Teil der Bergpredigt.
Macht’s gut und bis die Tage,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot, mit den besten Wünschen an sie und ihrer Familie!
und
als Nachtrag …
Zitat aus Nuhr 2020 – Der Jahresrückblick, ARD am 17.12.2020:
Viele denken quer, weil sie es geradeaus nicht hinkriegen.
Kommentare
Du bist wieder so fleißig mit schönen Karten und feinen Geschenken. Ich bekomme sowas im Moment einfach nicht hin. Die ganze Situation und das Dauergrau seit Anfang November beginnt lähmend zu wirken. Da braucht es nicht viel, dass ich fauche, wie deine Kater…
Aber jetzt hast Du es geschafft und kannst mal innerlich wie äußerlich loslassen.
Ich clicke mich später mal weiter durch deine interessanten Links.
Liebe Adventsgrüße
Andrea
Ich bekomme im Gegenzug andere Dinge gerade nicht gebacken und kenne das Gefühl, fauchen zu wollen. Ich schwebe seit Wochen zwischen Zorn und Tränen. Ganz loslassen geht noch nicht, trotz Ferien, leider. Aber das kommt noch, denn Sohnemann ist in freiwilliger Quarantäne, um einen Teil der Weihnachtstage bei mir verbringen zu können.
Liebe Grüße,
Karin
Oh, das kann ich wiedermal gar nicht alles verarbeiten
Also unbedingt muss ich fragen, wo Du diesen kreativen Fluch „Mistpfützenkrebs“ her hast, Eigenkreation würde mich nicht wundern!
Und diese wunderbaren Katzenfotos und – geschichten.
Und so viel weiteres Interessantes noch zum Nachlesen. Die Andersen Sendung war sehr schön, Lagerlöf muss ich nach gucken.
Hab einen schönen Advents Abend und Danke für Deine lieben Worte
Liebe Grüße
Nina
Ps
Was für ein wunderschöner Futterkasten!
Der Mistpfützenkrebs hat schlesischen Ursprung 😀 Für meinen Onkel war es das heftigste Kraftwort, was er je nutzte und bezieht sich ursprünglich auf unangenehme Menschen. Er benutzte es jedoch in allen Lebenslagen, was an uns Kindern hängen blieb.
Meine Kinder hatten jedoch auch herrliche Eigenkreationen.
Liebe Grüße,
Karin
ich hoffe, die anspannung fällt bald von dir ab. frohe weihnachten, liebe karin!
herzliche grüße aus dem warmen, aber verregneten norden.
mano