oder …

Die Jahreszeit der Kerzen beginnt

Morgens aus meiner Baustelle geflüchtet hatte ich mich, vor meinem Unterrichtsbeginn, in die Schule gerettet. Als fünf kräftige Handwerker sich den begrenzeten Raum auch noch mit Maschinen und Material zu teilen anfingen war es zum Platzangst bekommen. Nichts wie weg! Und bloß den Leutchen nicht im Weg stehen, sie sollen ja fertig werden! 😀

Mit auf dieser Flucht war ein Stapel Pergamentpapier, Reste von meinen Hochzeitskarten (ich bin inzwischen länger geschieden, als ich verheiratet war 😉 ) – ein so tolles Material, dass ich mich über die Jahre davon nicht trennen konnte. Auf der Suche nach ganz was anderem fiel mir dieser Stapel wieder in die Hand und bevor dieser 30 Jahre alt wird wollte ich mich nun endlich auch davon trennen, am besten indem ich etwas daraus entstehen lasse.

So saß ich denn viel zu früh in der Schule. Der Kopierer streikte. Alles andere war schon vorbereitet. Was tun?

Hmm. Tja. Daumen drehen. Schwätzchen hier. Tee trinken. Schwätzchen da. Och, ich könnte ja mal wieder einen Kaffee trinken. Und dann kam die Idee auf dem Weg zur Kaffeemaschine, als ich ein Teelicht auf einem der Lehrertische stehen sah:

Teelichthüllen

Google bemüht nach Anleitungen. Doch ich suchte nach Modellen ohne Schnickschnack, Bändern, Schleifchen, Aufkleber, … – vergeblich.
Also, selber denken, hirnen, ausprobieren mit normalen Papierresten.
Mein Hauptproblem:
Wie bringe ich einen Papierstreifen so zusammen, dass er, rund zusammengefügt, auch rund stehen bleibt?

Die Urtypen


Die ersten Exemplare testete ich im Schulsekretariat, denn auch da brennen schon (da Nordseite) die ersten Kerzen. Schwupps, die ersten Hüllen drübergestülpt, getestet und diese beiden Exemplare verworfen.
Zuhilfe kam mir dann ein gefundenes 5-Cent-Stück auf dem Schulhof.

Der Prototyp

Material:

 

 

Mein Vorgehen in Bildern:

 

Auf einer Schmalseite oben und unten zwei Halbrund schneiden

 

Auf der gegenüberliegenden Schmalseite zwei Schlitze schneiden

 

Wellen freihand geschnitten

 

 

Zum Schluss fehlt nur noch ein Teelicht. Zum Fotografieren stellte ich das Teelicht ohne Glas in die Pergamenthülle.

Für den täglichen Gebrauch empfehle ich allerdings die Verwendung von einem Kerzenglas! Es ist einfach sicherer.

 

 

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