oder …

auch nicht Grünzeug

Wer mich kennt weiß, ich verreise gerne. ABER, den Koffer zu packen ist so gar nicht mein Ding. Meine Kinder können ein Lied davon singen. Als kleine Kinder flüchteten sie sich in diesen Situationen zu Oma und Opa. Selbst jetzt noch, als Erwachsene, gehen sie die Tage vor einer Reise mit Vorsicht mit mir um. Es ist besser geworden seitdem ich nur noch für mich selber packen muss, den Koffer in einem Zimmer hinlegen und die Tür zwischen Koffer und mir schließen kann.

Ich habe den Koffer schon einmal aus dem Keller, hoch in die Wohnung geholt und im Kofferzimmer abgelegt. Dort liegt er nun. Das Kofferzimmer ist auch das Lohnsteuerrückerstattungszimmer, das Zimmer für unbezahlte Rechnungen, für bezahlte Arztrechnungen, die darauf warten eingereicht zu werden, Belege, Papiere und was sonst noch weniger angenehm zu bearbeiten ist.

Heute legte ich die ersten Teile in den Koffer …

 

… und dann machte ich zwischen mir und Koffer die Tür zu. 😀

Ich brauche zum Packen noch ein wenig Inspiration und vor allem mehr Ruhe, als mir der Alltag diese Woche übrig gelassen hat. Warum werden die letzten Tage vor den Schulferien für Schüler und Lehrer immer so mit zusätzlichen Aktionen zugepackt? Den Sinn dahinter habe ich auch nach über 30 Jahren als Lehrerin nicht ergründet.

Heute traf ich wieder auf den ungepackten Koffer, als ich mit dem Staubsauger durch die Wohnung ging. Doch zum Glück endete der Sauger-Kurs in der Küche, wo noch das bemitleidenswerte Pflänzchen, das ich gestern vor der Tonne im Gartenbaumarkt gerettet hatte, stand.
Ich weiß zwar nicht um was für eine Sorte es sich dabei handelt, aber ich werde es schon wieder hochpäppeln, wie den traurigen Bambus vom Baumarktbesuch letztes Wochenende. Aber zum Päppeln braucht es gute Erde und einen neuen Topf – der Koffer kann warten.

 

Chewbacca zweifelt auch, ob aus dem Bambus noch etwas wird

Jetzt steht die heutige Errungenschaft bei den inzwischen gut angewachsenen Kakteen-Relikten aus Chewbaccas Fliegenjagd von der ich hier im Sommer letzten Jahres berichtete.

Ein paar der neuen Mini-Kakteen verschenkte ich an Schüler und Kollegen. Weitere Pflänzchen tauschte ich mit meiner Nachbarin gegen ein selbst gezogenes Usambaraveilchen (ganz rechts auf dem Bild), das ich nach einem halben Jahr doch tatsächlich zum Blühen gebracht habe!

Da ich zum Umtopfen nun schon einmal den Eimer mit Blumenerde in der Küche stehen hatte schaute ich mir meine frisch bewurzelten Pflänzchen an. Ich entschied, dass, wenn ich schon einmal dabei bin meine Finger in die Erde zu stecken, könnte ich gleich weiter machen.

Türkische Minze – Lavendel aus Spanien – Weide

Von den Weidenzweigen, die ich im Dezember zu den Barbarazweigen ins Wasser stellte und Wurzeln bildeten (ich berichtete unter Es grünt im Haus davon) haben zwei überlebt. Den Lavendel hatte ich Ende Februar in Spanien gepflückt und die Minze bekam ich gestern geschenkt.

Platz für neue Pflanzen und Pflanztöpfe habe ich nicht in der Wohnung. Die Fensterbretter sind genau 50:50 aufgeteilt zwischen Blumentöpfen und Katerchen. Bis zu den ersten frostfreien Nächten und dem Umzug auf den Balkon muss all das neue Grünzeug Platz finden. Der Teil, der mehr Pflege braucht, steht nun in die Pflanzen-Krankenstation in meinem Arbeitszimmer.

 

Und die Kräuter versammeln sich bei den Tulpen auf dem Esstisch.

 

Meine Kater-Pflege-Fütter-Streichel-Urlaubsvertretung wird einiges zum Gießen haben, wenn der Koffer dann wirklich gepackt sein wird und ich mich auf den Weg in den Norden mache.

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