oder …
Von der Kunst Aufgaben aufzuschieben und mich trotzdem wohlzufühlen
Eigentlich wollte ich, strategisch durchgeplant, in dieser Woche eine ganze Reihe an Aufgaben erledigen. Für die Schule erledigte ich alles, hielt mich an das gegebene Zeitraster, sagte fast immer kategorisch nein bei Zusatzaufgaben. Zuhause hatte ich jedoch meine Schwierigkeiten mich nicht ablenken zu lassen.
Der Plan
- statt das Mineralbad den Weihnachtsmarkt in Esslingen besuchen
- die Weihnachtspostkarten fertigstellen
- Verpackungen für die Weihnachtsgeschenke entwickeln um ohne Noppenfolie auszukommen
- Weihnachtspakete packen
- Stempel herstellen
- gesundes Essen kochen und vernünftig, wie regelmäßig essen (mit hinsetzen!)
- Weihnachtskekse backen, denn der Teig liegt schon eine Weile im Kühlschrank
- meinen Schal fertig stricken
- die beiden Schreibtische aufräumen, dabei die Büroarbeiten erledigen und Rechnungen bei Versicherungen einreichen
- den Ess-/ Arbeitstisch von Papieren und sonstigem Material befreien – bei tatsächlicher Erledigung als Belohnung zur Adventsfeier im Lieblings-Möbelhaus nach Ludwigsburg fahren
- Weihnachtsdeko!!!
- den Jahresrundbrief schreiben bzw. zumindest damit anfangen
- eine Stunde früher schlafen gehen
- …
Im Plan war auch Zeit für mich, mit Füße hochlegen, vorgesehen gewesen. Es kam natürlich anders, denn ich bügle ungern, bekomme schon nervöse Zustände, wenn ich Post aus dem Briefkasten hole, die verdächtig nach Rechnung aussieht, und frage mich ernsthaft wie ich früher als allein erziehende Mutter das Pensum geschafft habe.
Was aus dem Plan wurde:
- statt das Mineralbad den Weihnachtsmarkt in Esslingen besuchen – gemacht! Ich liebe vor allem den Teil mit dem Mittelaltermarkt.
- die Weihnachtspostkarten fertigstellen – hmpff, was habe ich mich über mich selbst geärgert! Auf die Bitte meines Schulleiters sagte ich „ja“, obwohl ich weiß, dass ich das lieber nicht machen sollte. Aus „Machst du uns ein paar Karten mit?“ wurde eine Bestellung von mindestens 6o Stück. Kein Problem, wenn Schüler mithelfen. Bloß war diese Hilfe dieses Jahr keine gute Idee. Mit einigen Schwierigkeiten sind die Karten für die Schule fertig geworden und meine noch nicht. 🙁
Dabei hatte ich doch gerade das Buch „Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“ von Alexandra Reinwarth gelesen und hätte Kapitel 4, im Beruf, beherzigen sollen. In der Summe war es ein kurzweiliger Ratgeber, auch wenn ich mit dem Titel einige Probleme hatte/habe. Mit „Am A… vorbei“ hat sich der Vater meiner Kinder häufig aus allem heraus geredet und die Aufgaben andere erledigen lassen. Alexandra Reinwarth macht es sich nicht ganz so einfach, was mich dann mit dem Titel versöhnt hat.
- Verpackungen für die Weihnachtsgeschenke entwickeln um ohne Noppenfolie auszukommen – die Wellpappe ist besorgt und hat sich für meine Kater als Hauptkampfplatz entwickelt. Von der Hälfte des Materials kann ich mich inzwischen verabschieden. Angus Scotsman hat zum Glück den Altpapierkarton wieder entdeckt!
- Weihnachtspakete packen – oje, das sieht nach einer Nachtschicht aus
Stempel herstellen– vielleicht lasse ich das, räume das Material schnell in einen Karton und stelle ihn ins Regal
- gesundes Essen kochen und vernünftig, wie regelmäßig essen (mit hinsetzen!) – turaluralu, … die Kochbücher liegen bereit, einiges daraus kochte ich in den vergangenen Wochen schon nach und würde gerne darüber berichten. Irgendwann. Die Kürbisse liegen und warten um in einer Lasagne verarbeitet zu werden.
Das Gemüse im Gemüsefach sah nach einer Woche nur noch traurig aus. Geputzt und geschnippelt war es wieder ansehnlich und kam mit vielen Gewürzen in den Topf. So ist meine Gemüsebrühe für die nächste Woche fertig.
Nächste Woche setze ich mich, versprochen, wieder regelmäßig zum Essen hin.
Weihnachtskekse backen, denn der Teig liegt schon eine Weile im Kühlschrank– bloß keinen zusätzlichen Stress, dachte ich mir und wer soll all‘ die Kekse essen? Meine Eltern stehen seit Wochen in ihrer Küche und backen was das Zeug hält. Ich nahm den Teig für die Pepparkakor mit in die Schule. Die Kinder hat es gefreut.- meinen Schal fertig stricken – vielleicht heute Abend?
- die beiden Schreibtische aufräumen, dabei die Büroarbeiten erledigen und Rechnungen bei Versicherungen einreichen – yeah yeah yeah! 😀 – aber die Fahrt nach Ludwigsburg lasse ich lieber. Die Straßen sind nach heftigem Schneefall dicht.
- den Ess-/ Arbeitstisch von Papieren und sonstigem Material befreien – fast erledigt
- Weihnachtsdeko!!! – die Strohsterne hängen wieder an der Wohnzimmergardine, jeden Tag einer mehr – die Geschichte dazu (Link) schrieb ich 2011 plus einer Anleitung, wie Strohsterne hergestellt werden.
Und es steht endlich ein Adventskranz, wenn man das Objekt so nennen kann. Wenn der Tisch schon einmal leer ist wollte ich ihn nicht wieder mit irgendetwas verkrümeln. Deshalb geht es dieses Jahr absolut minimalistisch in den Advent.
den Jahresrundbrief schreiben bzw. zumindest damit anfangen– keinen Kopf dazu und keine Laune. Es gibt ein Zitat (schon ausgewählt) und vielleicht noch ein paar Gedanken, handschriftlich- eine Stunde früher schlafen gehen – mache ich ab heute, vielleicht 😉
- …
Jetzt ist Sonntag.
Alles unerledigte bleibt liegen. Morgen ist auch ein Tag. Obwohl es mich ein wenig vor Montag gruselt. Die Hyposensibilisierung läuft nicht ohne Nebenwirkungen und ich wappne mich innerlich, bereite mich auf die nächste Überraschung vor.
Dienstag ist wieder der zwölfte und vielleicht lesen wir wieder voneinander.
Bis die Tage,
Karin
Anmerkung:
Und das Radio schalte ich jetzt auch aus! Die Meldungen im Radio machen mich nicht glücklich. Dabei ist heute, am 10. Dezember, neben 2. Advent der 69. Internationale Tag der Menschenrechte. Google, das mit seinen Widgets an besondere Ereignisse erinnert ist dies heute keines wert. Dafür wird auf der allgemeinen Suchseite an Robert Koch erinnert, auch wichtig, aber man hätte ein Zeichen setzen können.
Kommentare
Ich mag deinen minimalistischen Adventskranz sehr. Genau mein Ding. Bei uns steht dieses Jahr ein fast ebensolch minimalistischer Kerzenhalter aus Metall (so eine Art „Hängegestell“) und daran baumeln nun ein paar wenige Dekosachen, die im Adventskalender #24kleineFreuden2017 bislang drin waren. Wer weiß, ob und was sich (daraus) noch dazu gesellt…
Hab es fein und liebe Grüße über die Autobahn rüber zu dir nach BB sendet dir Anni aus S. ♥
Da winke ich doch glatt einmal zurück, sauglatt wie es heute war!
Deine Sternenkette hängt und wartet auf … was auch immer kommt. 😀
Viele Grüße,
Karin
Oje, Listen – kommt für mich nicht in Frage ( nur für Nähprojekte )! Ich bin immer glücklicher, wenn ich nicht schwarz auf weiß habe, was ich nicht geschafft habe. Das wäre in den letzten Wochen einfach nur noch deprimierender gewesen. Aber jetzt bin ich tatsächlich in der Zielgeraden angekommen ( es hakelt nur bei meinen Gaben für Bloggerfreundinnen, die ich „außerhalb“ in Auftrag gegeben habe – zwischen den Jahren ist dann vielleicht auch noch Zeit ). Pakete sind gepackt, Adventspost versandfertig, die K.s bereit für einen Tapetenwechsel.
Dir noch zwei Schulwochen, in denen du dich nicht übertölpeln lässt!
Herzlichst
Astrid