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Einfache Chromatographie von Blattfarbstoffen

Mit Naturfarben aus Pflanzen zu malen funktioniert ein wenig anders, als mit Farben aus Mineralien. Pflanzenfarben entstehen durch sekundäre Inhaltsstoffe, die nur Pflanzen besitzen. Jede Pflanze besitzt eine ganze Reihe dieser, chemisch sehr unterschiedlich aufgebauten, Stoffe,von denen einige für die Farbgebung zuständig sind, zum Beispiel:

Das sind nur ein paar wenige sekundäre Inhaltsstoffe, die in den Pflanzen enthalten sein können und Farben erzeugen. Es gibt noch mehr und eine ungeheure Vielfalt, was die Natur aus ihnen zusammensetzen kann. Manche Farben sehen wir erst im Herbst, wenn sich das Chlorophyll in den Blättern abbaut und sich die Herbstfärbung vor dem Laubfall zeigt. Andere Farben verändern sich, wenn wir Pflanzen oder deren Früchte weiter verarbeiten. Ein aufgeschnittener Apfel reagiert bei Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft und er färbt sich braun. So verändert sich Rotkohl zu Blaukraut beim Kochen und wieder zu Rotkohl sobald ein Apfel mit verkocht wird. Doch darüber mehr im nächsten Blogpost, aber in Sachen Rotkohl/Blaukraut/Rotkraut schon einmal vorab dieser Artikel.  Hier und heute soll es erst einmal um das Auffinden der Farben in ganz normalen Blättern von Laubbäumen gehen.

Blätter von Laubbäumen um diese Jahreszeit? Nee, ich verbrachte meine Weihnachtsferien nicht im Sommer südlich des Äquators (wobei ich da nichts dagegen gehabt hätte) um an frisches Laub zu kommen. Diese Versuche habe ich Ende Oktober gemacht, als es noch Blätter hier auf den Bäumen oder darunter gab. Nur kamen die Bilder, wie der Text, nicht online, weil ich bei den Versuchen in der Schule meine Kamera vergessen hatte, ich nicht mit dem Handy fotografieren wollte und meine dokumentierte Prä-Test-Reihe zuhause mit Küchenutensilien durchgeführt wurde. Inzwischen finde ich es ganz gut zu zeigen, dass dieser Versuch zu den Pflanzenfarben auch mit einfachen Mitteln funktioniert.

Um an die verschiedenen Farben in den grünen Blättern zu kommen verwenden wir ein chemisches Verfahren, die Chromatographie, ein Trennverfahren  mit der wir die in ihnen versteckten Stoffe herauslösen und trennen können. Dazu braucht es ein paar rohe Kräfte und danach etwas Geduld 😉 .

(Optimale) Geräte:

Schere, Porzellan- oder Steinmörser, feines Sieb, Becherglas, Reagenzglas,Reagenzglasständer, starkes Filterpapier in Streifen geschnitten, eventuell Klammern

Küchengeräte:

Messer, Schere, Schneidebrett, stabiler Eierbecher, alter Löffel, hohes Wasserglas, Teefilter, dickes saugfähiges Malpapier, eventuell Wäscheklammer

Material:

Laub von verschiedenen Bäumen, Wasser, Spiritus, Sand (wer keine Vögel hat, der holt sich halt vom nächsten Sandkasten einen Esslöffel voll, aber absieben vor der Verwendung!)

Durchführung:

von links nach rechts: Hartriegel, Feldahorn, Hainbuche

Die Pflanzenfarben verlaufen, wenn sie Spiritus oder Alkohol enthalten, relativ schnell. Das ist auf dem Bild oben gut zu erkennen. Wenn die Papierstreifen im Spiritus stehen geht es jedoch noch schneller voran.

Hainbuche

 

Hartriegel

 

Feldahorn nach 30 Minuten

 

Feldahorn nach 1 Stunde

 

Dieser Versuch hilft zu verstehen warum sich Naturfarben, die man aus Pflanzen herstellt, nicht nach den Grundlagen des Farbkreises mischen lassen. Es sind schon Mischfarben und Mischfarben untereinander gemischt ergeben in der Regel ein unbuntes Graubraun. Aber nicht immer und davon erzähle ich später mehr.

 

 

 

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