oder …

Weihnachtsgrüße ohne Sterne, Engel, Flitter, Glitter, Tannengrün

Beinahe hätte es dieses Jahr, zum ersten Mal nach mindestens 25 Jahren, keinen Weihnachtsgruß plus Karte aus eigener Herstellung von mir gegeben.
Beinahe hätte ich Karten gekauft. Zwei etwas andere, humorige Karten kaufte ich tatsächlich für ganz bestimmte und besondere Bekannte.
Beinahe hätte ich, wie auf Adventskranz und Weihnachtsbäckerei, ganz auf Weihnachtspost verzichtet.

Doch dann fiel mir eine Folienhülle mit getrockneten Ginkgoblättern in die Hand, in der praktischerweise ein Zettel mit der Information lag, was ich mit ihnen vor einigen Jahren geplant hatte und wo ich die angefangenen Versuche finden kann. Wow, was für eine Ordnung! Da muss ich mir einfach auch mal auf die Schulter klopfen. 😉

 

 
 
 
 

 

Ich liebe Ginkgo. Ein Exemplar wächst am Rand unseres Schulhofs und jeden Herbst sammle ich die hübschsten Blätter. Widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge (da könnte ich mir ein Beispiel dran nehmen) können Ginkgos über 1000 Jahre alt werden. Etliche Bäume haben sogar die Zerstörungen in Hiroshima überlebt. Als zum Jahrtausendwechsel der Ginkgo als Mahnmal für den Weltfrieden und dem Umweltschutz zum Baum des Jahrtausends erklärt wurde hatte ich die Idee mit Ginkgoblättern meine Weihnachtskarte zu gestalten. Leider war das Bäumchen auf dem Schulhof noch zu klein und die Blatternte fiel sehr schmal aus. Also hieß es sich die Idee zu merken und jeden Herbst den Ginkgo mit seinen fallenden Blättern im Auge behalten.

2012 veredelte ich zum ersten Mal einige der getrockneten Blätter mit Schlagmetall. Doch mir fehlte irgendeine Vorstellung was ich mit ihnen im Anschluss anstellen könnte. Ganz blass kann ich mich erinnern apricotfarbene Karten und Umschläge besorgt zu haben. Keine Ahnung wo die gelandet sind. Andererseits ist das nicht so schlimm, apricot gehört nicht zu meinem üblichen Farbgebinde, also können die Karten weiter unauffindbar bleiben.

 
 
 
 

 

Genau diese Blattsammlung fand ich und wusste sofort: Das wird die Karte 2015!

Papier zusammengesammelt und sechs Schnitte weiter war die erste Karte fertig, ohne Schnickschnack und sonstige traditionelle weihnachtliche Motive.

Fünfzackige Sterne, Engel, Federn, meine sonstigen Favoriten auf meiner Weihnachtspost, passen für mich dieses Jahr nicht. Auch wenn ich mit meiner Grußkarte keine Weltsituation ändern kann so bleibt mir mein kleines persönliches Statement für Frieden und Umweltschutz mithilfe des Ginkgos auszudrücken, in verschiedenen Farben und Formen.
Weihnachten, Fest des Friedens.

 

 
 

 

In die Karte kommt wie jedes Jahr zum Weihnachtsgruß ein kleiner Brief, mal kürzer, mal länger, doch nie ohne einen Spruch oder ein Zitat. Für dieses Jahresende wählte ich den Kanon „Dona Nobis Pacem“ nach Gesprächen mit meiner Mutter, die, 1937 geboren, noch Erinnerungen an den 2. Weltkrieg hat und dieses Lied nach Kriegsende gerne in ihrer Jugendgruppe der Kirche gesungen hat:
Gib uns Frieden!

Macht’s gut und bis die Tage,
Karin

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