oder …

Kopf hoch #1

Früh aufstehen ist so gar nicht mein Ding, schon gar nicht mit Weckerunterstützung! Deshalb hatte ich überhaupt nicht vor mir das angekündigte Spektakel am Nachthimmel anzuschauen – eine totale Mondfinsternis bei einem Mond, der so nahe an der Erde steht wie möglich und dann noch in den Morgenstunden!

Wenn da nicht meine Wehwehchen wären, die mich seit gut einer Woche wieder ordentlich plagen und diese Nacht erneut aus dem Bett holten. So saß ich, warm eingepackt, die Hände an einer Tasse Tee wärmend, einmal mehr auf dem Balkon.
Was für ein herrlicher Sternenhimmel! Orion und das Sternbild des Stiers kündigen den Herbst an. So wandert mein Blick weiter in Richtung Westen und dann vergesse ich beinahe jedes Zwicken und Zwacken: Oh! Ah! Herrlich! Faszinierend! Und irgendwie schaffe ich es zwischen meinen innerlichen Bewunderungsausrufen (ich will ja nicht die Nachbarn wecken!) das Stativ aufzustellen und das 300mm-Objektiv an die Kamera zu bringen. So früh am Morgen und bei der Kälte will mein Bewegungsapparat nur unwillig so wie ich wohl will!

Aber dann, Kopf hoch und schauen, knipsen, schauen, … sich einfach freuen, das Schauspiel genießen. Es ist ungefähr 4.10 Uhr.

 

Es ist ungefähr zehn Minuten vor fünf Uhr. Die Schmerzen sind weg und die Augen fallen mir wieder zu. Höchste Schlafenszeit. Der verfinsterte Mond steht jetzt blutrot im Westen und wird demnächst zwischen den Häusern verschwinden.

Nichts wird es mit Schlafen. Kaum liege ich zwickt und zwackt es wieder. 5.30 Uhr gebe ich auf, schaue was der Mond jetzt macht. Langsam schaffen es die Sonnenstrahlen wieder ihn zum Strahlen zu bringen.

 

 

Der kleine Lichtfleck am unteren Rand ist kein Stern sondern ein Flugzeug! 😉

Ab jetzt heißt es drei Jahre warten bis zur nächsten totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018. Bis dahin muss uns der „normale“ Vollmond reichen.

Er bleibt, mit Katerchen, mein treuer Begleiter, wenn die Nächte mal nicht so sind wie sie sein sollten: erholsam. Doch Kopf hoch, es wird schon wieder!

Ansonsten und zur Info: Meine Fotos durchlaufen kein Photoshop. Ok, ich schneide, richte gerade, retuschiere mit iPhoto die Fussel raus (wenn ich sie sehe) und passe die Größe an den Blog an. Mehr mache ich nicht! Ich bin (beinahe) so mit der Kamera unterwegs wie vor 35 Jahren während meiner Ausbildung.
Früher machte ich mir ewig Gedanken um Kameraeinstellungen um Experimente in der Dunkelkammer zu vermeiden, bzw. um dort keine Minute länger ohne Fenster und offener Tür zu verbringen als nötig.
Heute mache ich mir Gedanken um Kameraeinstellungen um Experimente in Bildbearbeitungsprogrammen zu vermeiden, bzw. um nicht mehr Zeit am Computer zu verbringen als nötig.
Wenn das Bild meinen Moment eingefangen hat bin ich zufrieden und mir ist es egal, ob ich mehr aus der Aufnahme hätte herausholen können.

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Kommentare

Das sind tolle Fotos, vielen lieben Dank dafür! (so konnte ich auch die Mondfinsternis anschauen, ich habe das mangels Nachrichtenhören total verpennt)

Liebe Grüße von Jenny, die gerade zufällig auf Deinem Blog gelandet ist durch einen Link bei ringelmiez

Danke zurück, Jenny. Normalerweise wäre ich auch nicht extra aufgestanden, aber es hat sich gelohnt – nicht nur für mich 🙂
Ist schon auch toll, wie man über Blogs zu anderen Blogs landet.
Viele Grüße,
Karin

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