… statt runde Papierstücke

Nach den groben Arbeiten zum Umräumen und Renovieren brauchte ich etwas Ablenkung vor der Versorgung der liegengebliebenen, nicht zuzuordnenden Kleinteile und den Reparaturarbeiten, die solch eine Aktion so mitbringen. Nein, ich hatte keine Lust die hängende Schranktür geradezurichten, diese oder jene Schraube festzuziehen oder ein übrig gebliebenes Loch zuzugipsen. Die Schraubengeschichte werde ich erledigen wenn sich das linke Handgelenk arbeitswillig zurückmeldet und für das Loch werde ich bis dahin einen Zweck für eine Schraube finden.
Bis dahin ist Stricken nicht möglich, also wird gehäkelt. Denn ich fand bei aller Räumerei einen Berg an Wolle in rosa und rot.

Rosa war eigentlich eher das Ding meiner Tochter. Obwohl, ab und an brauche selbst ich etwas rosa auf der Haut – aber dann MUSS es pink sein. Nach dem letzten Aufräumen vorsortiert wollte ich aus dem Material eigentlich Strickkissen herstellen. Da das nun nicht mit dem störrischen linken Handgelenk gehen wollte suchte ich mir zum Verarbeiten Häkelnadeln und verschiedene Anleitungen heraus. Letzteres war kontraproduktiv und ich frage mich jetzt warum ich nicht auf meine eigene Häkelerfahrung vertraut hatte.

Mein Ziel waren runde Häkelkissen mit halben Stäbchen herzustellen. Feste Maschen finde ich zu kompakt und ganze Stäbchen bilden zu viele „Luftlöcher“. Häkelkissen hatten schon meine Uroma (oh, wie liebte ich als Kind das Kissen mit den Häkelblüten) und meine Oma, die 1898 geboren wurde, hergestellt. Solche Kissen wollte ich nicht nacharbeiten, mir lag es an Schlichterem.

Vier Maschen häkeln und zu einem Ring schließen waren und sind der Anfang.

Erster Versuch

Ich häkelte von diesem Ring aus in Reihen, das heißt jede Reihe begann mit zwei Luftmaschen und endete mit einer Kettmasche. Selbst wenn ich mich zu 100 % an die Anleitungen hielt schaffte ich keine gerade Linie der Reihenabschlüsse. Ich fand jedes Ergebnis unbefriedigend. Auch erreichte ich keine runde flache Platte.

Auftrennen.

Zweiter Versuch

Statt Reihen häkelte ich in Spiralen. Um die Übersicht nicht zu verlieren legte ich am Ende jeder Spiralreihe einen Faden ein. Auch mit diesem Vorgehen schaffte ich es nicht im Erscheinungsbild gerade Reihenabschlüsse zu erreichen. Doch nach dem Ziehen des Hilfsfadens fällt das nicht mehr auf. Allerdings war die Maschenangabe für die erste Reihe auf dem Luftmaschenring in jeder Anleitung zu hoch angegeben.

Auftrennen.

Dritter Versuch

und die Anleitung für ein rundes Häkelkissen ø ca. 36 cm

Material:
200 g Wolle (Lauflänge ca. 150 m/50g)
1 Kissen ø 40 cm
Häkelnadel 6 mm

Anleitung:
Gearbeitet wird mit zwei Fäden bzw. zwei Knäueln. Zwei Knäuel reichen für eine Kissenseite.

Zwei solcher Kissenflächen werden dann von Hand zusammengenäht. Zuerst die zwei Hälften rechts auf rechts aufeinanderlegen und auf der Innenseite Masche für Masche verbinden.

Wenn eine ca. 22 cm lange Öffnung übrig bleibt das Häkelkissen wenden, in die Öffnung das Innenkissen füllen und dann mit Nadel und Faden weiter verschließen.

Doch bevor ich jetzt weiterhäkeln kann kommt der Einspruch von Kater Chewbacca:

„Besetzt! Ich gehe erst wenn Du mit mir spielst, mir Futter gibst oder mich streichelst!“

Dann mache ich eben ein anderes Mal weiter.

 

Bis die Tage,

Karin

 

Überarbeitet im Juli 2018.

 

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Kommentare

Endlich eine Anleitung, die mir wirklich hilft. Ich hatte ( bis ich diese Anleitung fand) genau die gleichen Schwierigkeiten. 😀

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