Über Wochen sagte uns beinahe nur der Blick auf den Kalender – es ist Winter!

Als Wintermuffel könnte für mich nach Weihnachten, mit dem Abräumen der Weihnachtsdeko diese Jahreszeit mit ihren Begleiterscheinungen beendet sein. Die kurzen Tage, die dazu oft noch nass, kalt, eisig und glatt sind bieten keine Bedingungen, die mich glücklich machen. Genausowenig teile ich die Begeistung etlicher Mitmenschen für jede Schneeflocke, die vom Himmel fällt. Hier in den Städten Mitteleuropas ist das, was letztlich vom Schnee liegen bleibt, selten als weiße Pracht zu bezeichnen. Was weiß vom Himmel kommt ist in kürzester Zeit matschig, pampig, eklig, nicht nur durch die Hundehinterlassenschaften, die wie die Schneepfosten an den Straßen den Weg markieren.

Mit dem Winter 2011/12 hätte ich mich beinahe anfreunden können, bot er doch bisher nur die lange Dunkelheit als Nebenwirkung. Nun hat uns dazu die Kälte eingeholt. Wie kalt zeigte mir gestern der Blick in meine Garage, nachdem ich sie geöffnet hatte. Wegen des zu erwartenden Frosts hatte ich alle Getränke in Glasflaschen schon längst in den Keller geräumt. Die Getränke in Kunststoffflaschen ließ ich, wie in all den vergangenen Jahren, in der Garage. Ein Fehler, wie es sich nun zeigte.

Die Anomalie des Wasser hatte sich wie aus dem physikalischen Lehrbuch ausgetobt. Vor mir lag eine Sprudelflasche, die ursprünglich in dem daneben stehenden Kasten ihren Platz gehabt hatte. Eisbrocken lagen neben und auf meinem Auto und bis weit in die benachbarte Garage, in der ein teures Cabrio steht!
Interessanterweise waren nicht alle Sprudelflaschen gefroren. In einem Kasten standen mehr als die Hälfte der Flaschen intakt darin, mit flüssigem Inhalt. Sicherheitshalber nahm ich jedoch alle verbliebenen Getränke, egal in welchem Zustand, mit in die Wohnung.

Es muss verflixt kalt gewesen sein. Denn nach 24 Stunden waren die Wasserflaschen, obwohl sie bei ca.  20° C standen immer noch voller Eis.

Selbst nach weiteren Stunden im warmen Wohnzimmer schwammen immer noch Eisschollen in den Flaschen.

Bleibt die Frage offen, warum die Flaschen selbst nach dem Auftauen nicht mehr ganz gefüllt sind. (Die Frage war beantwortet, als wir die neuen Flaschen ohne Frostschaden daneben stehen sahen. Die Kälte hatte den Kunststoff ausgedehnt.)

Es muss schon verflixt kalt draußen gewesen sein, selbst für mitteleuropäische Verhältnisse im Winter.

Bis die Tage,

Karin


Anmerkung: Überarbeitet im August 2018.

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